Die Titanic unter den Unternehmen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Thema Nachhaltigkeit und Verantwortung wird sehr modern und konsequent umgesetzt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Homeoffice-Regelung, sowie Arbeitszeitgestaltung liegen im Ermessen des Vorgesetzten. Hier kann man sich auf alles gefasst machen. Gebühren für die Mitarbeiterparkplätze sind ebenfalls etwas absurd.
Verbesserungsvorschläge
Viele moderne und erfolgreiche Unternehmen haben verstanden, dass die Mitarbeiter das wahre Potential sind. Tchibo verharrt hier leider im Denken und Handeln längst vergangener Zeiten. Die Führung diktiert, der Rest muss folgen. Viele Versuche der letzten Zeit hätte man sich sparen können, wenn man einfach die Menschen gefragt hätte, die jeden Tag dort arbeiten.
Arbeitsatmosphäre
Datenschutz, Vorgesetztenverhalten, Umgang mit Teilzeitarbeitskräften und Müttern die aus der Elternzeit wiederkommen. Wie in den 70er Jahren.
Kommunikation
Wer nicht vernetzt ist, erfährt auch nur das nötigste. Es finden zwar regelmäßige Meetings statt, allerdings nur um dem Formalismus zu frönen. Informationsgehalt = Null
Kollegenzusammenhalt
Spitze, wie sollte es auch anders sein. Man verbrüdert/verschwestert sich auf Kollegen-Ebene, weil alle MitarbeiterINNEN unter den gleichen Problemen leiden.
Work-Life-Balance
Mittagessen oder Fitness-Studio, die Mitarbeiter haben die Wahl. Oder gerne um 5h oder 21h Sport machen, kein Problem, aber bitte nicht während der Arbeitszeit. Das schickt sich nicht in einem Unternehmen mit dem Gründergeist der BRD der 60iger Jahre.
Vorgesetztenverhalten
Nach oben kuschen, nach unten treten. Auch hier ein hartnäckiges Abbild der Nachkriegskultur. Modernisierung Fehlanzeige. Work hard not smart ist das Motto. Nur wer lange bleibt arbeitet auch gut, so die Meinung der Häuptlinge mit Gutsherrengehabe.
Interessante Aufgaben
Wer in der Schule "Malen nach Zahlen" toll fand, oder das Wasserfallmodell als modern empfindet, der ist hier richtig. Egal ob Lehrling oder Akademiker, es wird umgesetzt was von oben vorgegeben wird. Wo kämen wir hin, wenn die Mitarbeiter eigene Ideen einbringen würden...
Gleichberechtigung
Ich kenne kein Unternehmen, bei dem Rückkehrerinnen aus der Elternzeit soviel Steine in den Weg gelegt wurden. Frauen in wirklich relevanten Führungspositionen sind auch eher die Ausnahme.
Umgang mit älteren Kollegen
Entweder die älteren Kolleginnen und Kollegen sind hochdekoriert und erhalten dann eine Altersteilzeitregelung oder man trennt sich rechtzeitig.
Arbeitsbedingungen
Trotz schleppender Renovierungsmaßnahmen wandelt man zwischen der Moderne und Steinzeit. Besprechungsräume sind Mangelware, Projekträume müssen Jahrzehnte im voraus besetzt und verteidigt werden. Klimaanlagen sollen vorhanden sein, scheinen allerdings nur zur Austrocknung der Atemluft zu dienen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier wird sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein gelegt. In diesem Punkt ist das Unternehmen wirklich vorbildlich.
Gehalt/Sozialleistungen
Relativ guter Einstieg, dann jedoch jahrelang keinerlei Gehaltsanpassungen an die marktüblichen Verhältnisse. Jede (nicht gewerbliche bzw. tarifliche) Gehaltserhöhung wurde in den vergangenen Jahren ausgesetzt.
Image
Das Unternehmen sonnt sich im Glanz vergangener Jahre. Intern ist davon schon lange nichts mehr übrig. Man hat schlicht versäumt sich neu zu erfinden und zu positionieren. Die Asche wird angebetet anstatt das Feuer neu zu entfachen.
Karriere/Weiterbildung
Geschätzt bleiben über 90% auf der Position, auf der sie eingestellt wurden. Beförderungen aus den eigenen Reihen sind eher ungewöhnlich.