Let's make work better.

TeamViewer Germany GmbH Logo

TeamViewer 
Germany 
GmbH
Bewertung

Ohne Führung

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2017 bei TeamViewer Germany GmbH in Göppingen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Auf den ersten Blick ist TeamViewer ein interessanter, moderner Arbeitgeber. Es werden Produkte am Zahn der Zeit entwickelt, IoT ist stark im Kommen und TeamViewer will sich hier stark positionieren. TeamViewer als Produkt geniest in der IT-Welt einen guten Ruf, fast jeder kennt es, und man ist stolz zu erzählen, dass man dort arbeitet. Es gibt viele und überwiegend junge Kollegen mit ähnlichen Interessen und man versteht sich untereinander sehr gut und fühlt sich schnell gut aufgehoben. Eingewöhnungszeiten sind kurz. Anfangs hat man tatsächlich das Gefühl, Teil von etwas Großem zu sein. Regelmäßig ist TeamViewer (mit meistens positiven) Neuigkeiten in einschlägigen internationalen Portalen und Newsseiten oder in Tageszeitungen vertreten. Das zur Verfügung gestellte Arbeitsmaterial ist sehr gut und sehr aktuell: Jeder hat einen ergonomischen Arbeitsplatz an dem man auch stehen kann und moderne PCs, Macs oder Laptops. Zudem hat jeder Mitarbeiter mindestens zwei 24"-Monitore. Teilweise stehen den Mitarbeitern flexible Arbeitszeitmodelle, Home Office etc. zur Verfügung. Zudem gibt es Getränkeflat und regelmäßig frisches Obst. Auch ein Bäcker kommt täglich morgens vorbei und es gibt Veranstaltungen wie Sommer- und Weihnachtsfeste und kleine Sachgegenstände (Handtücher, Tassen,...) bei verschiedenen Anlässen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Als langjähriger Mitarbeiter von TeamViewer (über eine halbe Dekade) sah ich mich dieses Jahr gezwungen, das Unternehmen zu verlassen. Die andauernden Missstände, die die eigentlich interessanten Tätigkeiten und positiven Erfahrungen trüben, haben zu sehr Überhand gewonnen. Vieles lässt sich auf Kununu bereits nachlesen, jedoch will ich betonen, dass tatsächlich die Management-Riege in Teilen unfähig ist, Teams oder Abteilungen zu leiten, und so mit Misswirtschaft dafür sorgt, dass sich Abteilungen durch hohe Fluktuation ausdünnen und bleibende Mitarbeiter zunehmen frustriert werden. Meine Vorstellungen von Personalmanagement gehen mit der Realität so stark auseinander, dass ich mich schlussendlich zu diesem letzten Schritt entschlossen und die Firma verlassen habe. Ein paar Verbesserungsvorschläge und Darstellungen der aktuellen Situation habe ich oben angeführt, hier möchte ich aber noch drei mir sehr wichtige Punkte aufzählen, welche meine Entscheidung die Firma zu verlassen möglicherweise beeinflusst hätten: 1) Low Performer zu High Performern aufbauen oder entfernen. High Performer hassen es, mit Low Performern zusammen zu arbeiten. Selbst wenn erkannt wurde, wer die Low Performer sind, wurde als Konsequenz von diesen Personen Arbeit abgezogen und an High Performer übertragen, nur damit die Arbeit erledigt wird. Die Low Performer können so mehr oder weniger tun was sie wollen und die High Performer versinken in Arbeit und bauen Überstunden bis zum geht nicht mehr auf. Ein guter Spruch besagt: "High performers really hate low performers, so the fastest way to get rid of a high performer is to allow a lot of low performers to exist." Das sollte man sich wirklich zu Herzen nehmen. 2) Mir ist es sehr wichtig, für meine Arbeit Feedback in Form von Lob und Kritik zu erhalten. Ich möchte sehen, dass mein Vorgesetzter wahrnimmt, was ich jeden Tag leiste und hören, was er davon hält. Ich wurde leider in meinem Tun auf Autopilot gesetzt, mein Vorgesetzter vermittelte mir den Eindruck, dass er gar nicht wahrnimmt, was ich arbeite. Ich habe speziell in den letzten 12 Monaten viel für TeamViewer auf die Beine gestellt, erhielt aber nie Feedback dafür oder zumindest das Gefühl, dass es meinem Vorgesetzten nicht völlig egal ist, was ich tue. 3) Es gibt bei TeamViewer zu wenige Berge, die man besteigen kann. Sei es in Form von Beförderungen oder an neuen, interessanten Arbeiten. Als Manager sollte man wissen, was die Mitarbeiter antreibt und motiviert und den Mitarbeitern dann entsprechend ihrer Talente die genau richtigen Tätigkeiten zuweisen. So fühlen sie sich wertgeschätzt und können in ihrer Rolle aufblühen.

Verbesserungsvorschläge

Das Management befindet sich sehr oft (täglich) auf verschiedenen Meetings, Workshop, Leadership-Veranstaltungen und mehr. Hierdurch sollte auch Input für das Team entstehen. Es ist schwierig den Sinn hinter regelmäßiger und oft tagelanger Abwesenheit zu verstehen, wenn der Vorgesetzte anschließend stillschweigend wieder erscheint und kein Wort verliert, auch nicht in später stattfindenden Team Meetings.
Team Meetings im Allgemeinen sind unproduktiv und fallen regelmäßig bei dem kleinsten Anzeichen eines Grunds aus. Wenn ein Team Meeting stattfindet, bei uns war dies 1x pro Woche angesetzt, ist die Stimmung schlecht und man merkt, dass die Leute eigentlich keine Lust darauf haben. Auch der Vorgesetzte bemerkt das und beschwert sich darüber, hat aber nie etwas an der Situation verbessert oder sich einmal etwas Neues einfallen lassen, um das Meeting aufzulockern. 1on1-Meetings mit dem Vorgesetzten oder Feedbackgespräche finden überhaupt nicht statt.
Bei den angesprochenen Team Meetings, oder sonst bei irgendwelchen Meetings oder Veranstaltungen, hat es mein Manager in den zwei Jahren seiner Betriebszugehörigkeit geschafft, kein einziges Mal eine eigene Vision oder Zielvorstellungen zu präsentieren oder auch nur beiläufig zu erwähnen, was er sich eigentlich vom Team im Gesamten wünscht, vorstellt und wo es mit uns in Zukunft hingehen soll. Was sind die Pläne für die nächsten 12 Monate? Wie wird sich das Personal fachlich entwickeln? Welche IT-Innovationen streben wir an? Was ist die Marschrichtung unserer IT (Cloud, On Premise, Hybrid?), wie und mit welchen Mitteln wollen wir arbeiten? Gibt es eine Gehaltsanpassung für die Mitarbeiter? Es herrscht im Team seit Jahren eine große Ungewissheit und Rätselraten, was wir überhaupt tun sollen. Die IT entwickelt sich unglaublich schnell und man muss aufpassen, wichtige Innovationen nicht zu verpassen, die die Firma im Ganzen nach vorne bringen können. Jede Woche das neueste Manager- oder CIO-Magazin im Briefkasten zu haben, welches dann irgendwo hingeworfen wird, bringt einen auch nicht weiter. Ein früherer Manager, der nicht mehr bei TeamViewer arbeitet, hat stets zum Jahresbeginn ein sehr großen Meeting abgehalten und eine Vision und Idee für das kommende Jahr vermittelt. Diese Vision wurde dann regelmäßig im Jahr überprüft, ggf. korrigiert und rekapituliert. Aktuell hat man den Eindruck, dass das Management weder großes Fachwissen noch IT-Interesse im Allgemeinen hat, noch das es überhaupt weiß, an was viele Mitarbeiter aktuell arbeiten. So fühlt man sich etwas verloren und ziellos. Etwas, was sich sicher leicht verbessern ließe.
Kommunikation im Allgemeinen sollte stark verbessert. Wenn Entscheidungen getroffen werden, was selten passiert, sind diese oft Intransparent und für die Mitarbeiter schwer nachzuvollziehen. Außerdem wird oft auf eMails gar nicht oder mit extremen Zeitverzug oder aber erst nach häufigem Nachfragen geantwortet, wobei das Gegenüber dann auch noch einen genervten Eindruck erzeugt.
Auf Expertenmeinung vertrauen! Wenn mehrere Produkte evaluiert werden und sich alle im Prozess involvierten Personen gegen Produkt X aussprechen und dann genau dieses Produkt eingeführt wird, obwohl es sogar um ein vielfaches teurer und schwieriger zu implementieren ist als andere evaluierte Produkte, fragt man sich, für was man dann überhaupt Zeit in die Evaluierung gesteckt hat.
Projektmanagement muss ebenfalls stark verbessert werden. Es gibt keine Kontrollinstanzen (außer manche externe Projektleiter für bestimmte Projekte), die ein Projekt steuern und Ergebnisse messen. Projekte können 1 Woche oder 1 Jahr laufen, niemand hat jemals ein Auge darauf.
Ein Manager sollte sich keine Lieblinge aussuchen, mit denen regelmäßig zum Lunch gegangen wird und dann über andere Mitarbeiter lästern. Auch in privaten Chats sollte ein Manager nicht abfällig über andere Mitarbeiter, Abteilungen oder Produkte der Firma sprechen.
Es gibt weder Lob für gute Arbeit noch Konsequenzen für schlechte Arbeit. Ein großer Faktor dafür, dass ich einen Schlussstrich unter das Kapitel TeamViewer setzen musste, war, dass ich mit einigen schweren Low Performern zusammenarbeiten musste. Als High Performer hat man es mit Low Performern sehr schwer. Nun ergibt sich für einen Manager die Situation, in der er die Low Performer erkennen und entweder aufbauen oder entfernen muss. Die letzten beiden Aspekte sind allerdings nie passiert, stattdessen wurde ich mit Abstand mit am meisten Arbeit vollgeladen, weil bei mir erkannt wurde, dass von mir übernommene Arbeiten zur Zufriedenheit und schnell erledigt werden. Dadurch habe ich sehr viele Überstunden gesammelt und schlussendlich wurde ich unter Druck gesetzt, meinen Stempelchip abzugeben und auf Vertrauenszeit umzustellen. Der monetäre Ausgleich ist allerdings geringer als das Geld oder der Freizeitausgleich, der mir nach Aufbau von Überstunden zugestanden wäre. Auf meine Frage ob ich dann für Samstagarbeit wenigstens einen zusätzlichen Ausgleich bekommen könnte war die Antwort (Zitat): "Nein, du arbeitest Samstags, damit du deinen Job behältst." Somit wäre dieses Thema auch erledigt.
Meine Abteilung hatte immer gleich viele Mitarbeiter (ca. 5). Egal ob in der Firma 100 Leute oder 700 beschäftigt waren, es wird nicht personell skaliert, allerdings kann man unendlich viele unmotivierte Zeitarbeiter für ein vielfaches des Gehalts einer regulär angestellten Person beschäftigen. Obwohl die Abteilung dann logischerweise in Arbeit versinkt, wird sogar noch Arbeit von anderen Abteilungen angenommen, messbar hat dies einen Mehraufwand von 5 Stunden pro Woche erzeugt, wobei im Vorfeld nichts kommuniziert oder diskutiert wurde. Einfach eine Misere.
Es kommt häufig vor, dass Mitarbeiter unverhältnismäßig lange auf Beantwortung von Urlaubsanträgen warten müssen. Es kommt sogar vor, dass von zwei Urlaubsanträgen einer abgelehnt wird. Die Begründung ist dann so etwas wie "Du hast ja schon einen gestellt, sei froh dass du den bekommen hast." So ein Verhalten ist nicht nur motivationsschädigend sondern sogar einfach illegal, es widerspricht dem Bundesurlaubsgesetz welches besagt, dass dem Urlaubswunsch des Mitarbeiters folge geleistet werden muss, wenn keine dringenden betrieblichen Situationen etwas anderes verlangen.
Es gibt Mitarbeiter in der Abteilung, die Narrenfreiheit genießen und unter dem Radar laufen, einfach aus dem Grund, weil der Vorgesetzte sie nicht leiden kann. Diese Mitarbeiter können auch kommen und gehen wann sie wollen oder den ganzen Tag NFL anschauen. Man versucht, jeden Konflikt oder unangenehme Gespräche zu vermeiden. Mitarbeiter können auch wenn um 8 Uhr Arbeitsbeginn ist, wochenlang regelmäßig zu spät kommen, ohne dass Konsequenzen fällig werden.
Ich wurde im Laufe der Jahre zwei Mal befördert, jedoch fand dies nur auf dem Papier und auf dem Konto statt. Ich habe bis zuletzt nie eine Aufstellung meiner Aufgaben oder Beschreibung meiner Stelle gesehen, noch war mir oder anderen Mitarbeitern klar, wie sich meine Position genau definiert. Hier sollte Klarheit geschaffen werden.


Arbeitsatmosphäre

Kommunikation

Kollegenzusammenhalt

Work-Life-Balance

Vorgesetztenverhalten

Interessante Aufgaben

Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Arbeitsbedingungen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Gehalt/Sozialleistungen

Image

Karriere/Weiterbildung

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden