Let's make work better.

Teleperformance Portugal Logo

Teleperformance 
Portugal
Bewertung

Wenig Geld, viel Stress, viel Arbeit, schönes Land.

2,1
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Teleperformance Portugal gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Dass er sich bei Ankunft um eine Wohnung und die Anmeldeformalitäten in Portugal kümmert. Wobei auch hier gesagt werden muss, dass die Mitarbeiter in einer WG untergebracht werden, für die dann aber die volle Miete wie für eine Einzelwohnung berechnet wird. Das ist Betrug !
Positiv auch: private Krankenversicherung nach sechs Monaten.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

HUNGERLÖHNE: in Deutschland verdienst Du in einer halben Stelle fast genau so viel wie bei Teleperformance in Portugal für eine sehr stressige Vollzeitstelle !

Verbesserungsvorschläge

MEHR LOHN, MEHR SCHULUNG, MEHR MITARBEITER PRO PROJEKT, MEHR WERTSCHÄTZUNG FÜR DIE KOLLEGEN DURCH FESTE PRÄMIEN, anstatt immer mehr Projekte an Land zu ziehen und sich mit der Gesamtmitarbeiterzahl (217.000!) zu brüsten. Es kommt nicht auf Quantität an, sondern auf QUALITÄT ! Wann versteht Ihr das endlich mal ? Es laufen Euch so viele Leute weg, ich hab es in so vielen Projekten gesehen. ||

Arbeitsatmosphäre

Katastrophal. Ich hab keinen gesehen, der dort gerne und mit Herzen freiwillig arbeitet. Bei Feierabend rennen alle erleichtert nach draußen und freuen sich einfach nur, einen weiteren Tag bei Teleperformance rumgekriegt zu haben! .... Und ich hab wirklich sehr viele Kollegen aus allen möglichen Projekten dort kennengelernt. Katastrophal auch: man wird auf Schritt und Tritt beobachtet und kontrolliert, ein kurzes Zucken des Handys reicht schon, um angeschrien zu werden. Rumlungern is nicht ! Es wird erwartet, dass innerhalb der Arbeitszeit maximaler Output erzielt wird, heisst: maximale Anzahl an abgefertigten Kunden, schriftlich über Email oder telefonisch am Hörer. Es ist wirklich wie in einem ARBEITSLAGER, es sind STÄNDIG Aufpasser (TP Manager + Supervisor) im Raum, die nichts anderes machen als auf die Zahlen zu achten und Mitarbeiter zu ermahnen.

Kommunikation

Ich hab in einem techniklastigen Beratungsprojekt gearbeitet. Wir wurden nach knapp zwei Wochen mit einem absolut defizitären Wissensstand auf die Kunden losgelassen. Die Wissensdatenbank für das Projekt betrug aber ein paar Tausend Seiten ! Man musste also zumindestens in den ersten Wochen und Monaten Kunden entweder offen anlügen oder stundenlang die Wissensdatenbank durchforsten, manchmal auch tagelang. Gleichzeitig wurden die Kundenanfragen ja aber mehr, und so stapeln sich dann Frust und Ausweglosigkeit beim Kundenberater. Wenn man sich an erfahrenere Mitarbeiter wendete, ward das auch nicht gern gesehen, denn die steckten ja auch bis zum Hals in Kundengesprächen bzw. waren dabei, Kunden zuschreiben. Fachliche Ausbildung der Mitarbeiter von TP war also mangelhaft, fachliche Kommunikation gleich null. || Die Kommunikation auf menschlicher und sozialer Ebene zwischen den betroffenen Kollegen war OK. AUSNAHME: Kommunikation mit Vorgesetzten: wenn man was von denen wollte, das wurde zwar angehört, aber in starrer Regelmäßigkeit ausgeschlagen. Die haben sich nur für Zahlen Zahlen Zahlen interessiert!

Kollegenzusammenhalt

In einem waren sich wie gesagt wirklich ALLE Kollegen einig: mieser Job, miese Bezahlung, keine ausreichende Einarbeitung oder Ausbildung, das schweisste zusammen. Die Kollegen innerhalb einer Ebene sassen alle im gleichen Boot, der emotionale Zusammenhalt untereinander, die Sympathie und das Verständnis füreinander war deshalb gross.

Work-Life-Balance

Wenn man acht -oder wie Kollegen aus anderen Projekten- zehn Stunden am Tag dauertelefoniert und ein paar hundert Anrufe entgegengenommen hat, dann war man am Ende des Tages einfach nur froh, wenn man nach Hause gehen konnte, um sich auszuruhen. Grossartig in die Stadt oder ans Meer war nicht: am nächsten Tag wartete ja derselbe Horror: schuften wie ein Roboter für ein Appel und Ei, dabei fast vollkommen auf sich allein gestellt. So ging es allen.

Vorgesetztenverhalten

Die TP Manager interessieren sich nicht für Verbesserungsvorschläge, dass zB mehr Mitarbeiter eingestellt, bessere Löhne gezahlt oder die Qualität der Ausbildung/Schulung verbessert wird. ALLES was die kennen ist: "wieso wurden heute auf der Linie XY nur so wenig Anrufe entgegengenommen bzw. nur so wenig Emails geschrieben ?" Oder: "Wieso ist X zu spät gekommen, warum fehlen schon wieder Y und Z, wir müssen eine Abmahnung schreiben." Die Firma wird von allen Mitarbeitern wie ein riesiger Moloch empfunden, in dem Menschen aus aller Herren Länder verschlissen werden. Entsprechend hoch ist der Verschleiß, nur die wenigsten halten es dort aus und kehren recht schnell wieder nach Deutschland, Frankreich, Holland oder Schweden zurück, wo bessere Arbeitsbedingungen und viel bessere Rechte herrschen.

Interessante Aufgaben

Die Arbeit ist eintönig. Wenn man sich irgendwann selbständig durchgewurschtelt hat, muss man ständig das selbe machen und sagen, alles in allem sehr primitiv. Aber wie gesagt: das heisst nicht, dass die Arbeit nicht ermüdend ist ! Man wird von der Masse der Anfragen der Kunden regelrecht erschlagen und auf Trab gehalten. Hinzu kommt die Kontrolle und die Herrschaft, die über einen ausgeübt wird.

Gleichberechtigung

Nicht das Problem. Männern und Frauen geht es hier gleich schlecht.

Umgang mit älteren Kollegen

Auch nicht das Problem. Die tragen das gleiche Joch.

Arbeitsbedingungen

Halbwegs moderne Ausstattung an Computern und Telefonen. Klimatisierte Räume. Fenster dürfen allerdings auch im Hochsommer (Portugal!) Nicht aufgemacht werden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Im Gegensatz zur Aussendarstellung der Firma praktisch nicht vorhanden ! Reiner Plastikladen. Organik ist ein Fremdwort.

Gehalt/Sozialleistungen

KATASTROPHE. Mit 700 €, 800€ oder 900€ Nettogehalt (das sind die für deutsche Kollegen ausgezahlten Beträge) kommt man auch in Portugal nicht besonders weit: Auto, auch ein kleines, kann man sich abschminken. Ebenso an Wochenenden kreuz und quer durch Portugal fahren, das is nich drin. Es ist dort in portugiesischen Supermärkten zu 99% alles genau so teuer oder billig wie in Deutschland auch ! Wer also bereit ist, für 700€ oder 800€ im Monat täglich 8 bis 10 Stunden zu schuften, bis er umfällt, der ist genau das, was die Firma sucht für den Job.

Image

Bevor ich angefangen hab, OHO. Danach und schon in den ersten Wochen hab ich dann gemerkt: hier arbeitet man nur, wenn man MUSS und nix anderes hat. !

Karriere/Weiterbildung

Ich hab ein paar Leute aus anderen Projekten kennengelernt, die im Rahmen eines sogenannten JUMP Programms "befördert" wurden. Die haben mir ALLE schlicht und durch die Bank gesagt, dass sie das bereuen: es ist die doppelte Arbeit und Verantwortung für mickrige 150-200 Euro mehr im Monat! Selbst für portugiesische Verhältnisse nicht mehr als ein grausamer Witz, mehr nicht.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden