Mehr Schein als Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Feste sind toll. Das Unternehmen hat durchaus einen "coolen" Scharm. Wenn man mit Hierarchien und "Dienst nach Vorschrift" kein Problem hat, ist das sicher ein tolles Unternehmen. Man Duzt sich bis in die oberste Ebene. Es gibt guten und kostenlosen Kaffee
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Führungsmethoden sind veraltet. Hat man kreative Ideen, gibt es häufig ein Nein oder umständliche Wege über Projektanträge um etwas zu verändern. Viele Mitarbeiter sind gnadenlos überlastet und haben kein Vertrauen in die Führungsebene. Es gibt einige dort, die einfach resignieren. Einige, die einen guten Job machen und wirklich etwas verändern wollen, gehen, weil sie es nicht lange aushalten oder sind unglücklich.
Verbesserungsvorschläge
Den Mitarbeitern ernsthaft und wohlwollend zuhören. Lösungen finden, die für die Mitarbeiter sinnvoll sind und nicht alleine fürs Unternehmen sinnvoll erscheinen. Die Mitarbeiter machen immerhin den Erfolg des Unternehmens aus. Die hohe Fluktuationsrate, die es dort gibt, sollte man lieber mal versuchen zu verringern. Auch wenn neue Mitarbeiter für die Labore einfach zu besorgen sind, verursachen sie eine Menge Chaos durch ständige Einarbeitung.
Und bitte unbedingt weg von Führung mit Druck. Das macht die Leute kaputt. Viel wichtiger wäre es die Potentiale der Mitarbeiter zu fördern und sie da einzusetzen, wo sie gut und gerne arbeiten. Bin allerdings davon überzeugt, dass das ein Führungskräfteproblem ist und es schwierig ist von der Personalabteilung heraus etwas daran zu verändern. Das ist nicht mit irgendwelchen Methoden getan. Dazu müssen Werte wirklich gelebt werden.
Arbeitsatmosphäre
Die Kollegen sind cool und es macht Spaß bei einem Käffchen zu plaudern. Anerkennung gibt es leider sehr wenig. Vertrauen konnte ich zu meinem Vorgesetzten und auch anderen höheren Positionen nicht aufbauen. Und fair wurde definitiv mit mir auch nicht umgegangen. Angesprochene gesundheitliche Probleme wurden nicht Ernst genommen. Da ich ähnliches von anderen Kollegen gehört habe, ist dies also kein Einzelfall.
Kommunikation
Was die Kommunikation von höheren Positionen angeht passiert vieles hintenrum. Informationen, die wichtig oder interessant für meine Arbeit waren, wurden einfach nicht weitergegeben. Es gibt zudem jemanden in der obersten Führungsebene, der schlecht über so ziemlich jeden redet anstatt Feedback zu geben und die Mitarbeiter zu fördern und zu entwickeln. Der Unmut darüber ist bekannt. Passieren tut dennoch wenig. Ich weiß von mehreren Kollegen die deswegen gekündigt haben.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen untereinander sind in der Regel recht hilfsbereit. Der ein oder andere bricht allerdings unter der Menge seiner Arbeit fast zusammen wodurch dadurch natürlich gegenseitige Unterstützung schwieriger wird.
Work-Life-Balance
Die Möglichkeit zum Home Office gibt es zwar. Hatte aber eher das Gefühl, dass das nicht die Regel sein sollte und wenn man es regelmäßig ein Mal pro Woche tat war das schon zu viel. Ansonsten gibt es aber ein ganz gutes Gleitzeitmodell wodurch man sich recht flexibel seine Zeiten einteilen konnte. Leider gab es auch Mitarbeiter die Teilzeit angestellt waren aber aufgrund des Arbeitsaufkommens so gut wie Vollzeit da waren ohne dass das honoriert wurde. Die Überstunden wurden dann einfach irgendwann abgeschnitten.
Vorgesetztenverhalten
Kommt drauf an wen man als Vorgesetzten hat. Grundsätzlich gilt dort aber ein veraltetes, hierarchisches Managementverhalten ganz nach dem Motto "Ober sticht unter"(was übrigens gerne dort als Argument benutzt wird) Es wird mit Druck geführt. Den Spruch " Man muss den Mitarbeitern mehr Aufgaben geben als sie leisten können" habe ich dort auch schon gehört. Wenn man seine Mitarbeiter kaputt machen möchte... Da kann ich nur verständnislos den Kopf schütteln. Unterstützung gibt es wenig bis gar keine wenn man dann überfordert ist.
Gleichberechtigung
Definitiv wird hier dringend eine Frau im oberen Management gebraucht, die mal etwas Empathie und Wertschätzung in den Laden bringt. Aber sonst hatte ich nicht das Gefühl dass Frauen ungleiche Chancen hatten. Allerdings wurden sie glaub schon eher weniger Ernst genommen als ihre männlichen Kollegen.
Umgang mit älteren Kollegen
Mir ist nichts negatives bekannt. Wobei hier schon eher junge Leute arbeiten. Also schwer zu beurteilen.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüro. aber an sich ok. Es gibt wenig Rückzugsmöglichkeiten oder schöne Plätze um sich draußen hinzusetzen.
Gehalt/Sozialleistungen
Nicht schlecht aber weniger als bei vergleichbar erfolgreichen Unternehmen. Kommt auch sehr auf die Stelle an.
Image
Fürs Image wird viel getan. Nach Außen hin sieht es sehr modern, jung und frisch aus. Allerdings sind die Management Strukturen eher klassisch und haben nichts mit einem modernen Unternehmen zu tun, welches die Potentiale seiner Mitarbeiter entfaltet.
Ich habe mir hier auch die schlechten Bewertungen durchgelesen und kann bei den meisten sagen, dass sie der Wahrheit entsprechen (auch wenn manche vielleicht etwas übertreiben) Die Personalabteilung versucht natürlich das alles etwas zu verschönlichen und bietet Verbesserungsgespräche an. Ich habe sehr offen kommuniziert mit Vorgesetzten etc. passiert ist trotzdem nichts. Auch mein Feedbackgespräch bei meiner Kündigung hat nichts verändert. Meine ehemaligen Kollegen klagen weiterhin über genau die Dinge, die ich bemängelt und kommuniziert hatte.
Karriere/Weiterbildung
Man muss schon selbst aktiv werden und teilweise etwas betteln. Man hat das Gefühl dass sie nicht so gerne Geld ausgeben für die Förderung von Mitarbeitern. Machen es dann aber doch wenn sie einen Nutzen fürs Unternehmen sehen. Um den Mitarbeiter selbst geht es allerdings nicht. Der Profit ist wichtiger als die Menschen.