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tjfbg
Bewertung

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Leiharbeitsfirma mit hübscher Fassade, aber wenig Interesse an Mitarbeitern und Jugendlichen

2,0
Nicht empfohlen
Ex-Zeitarbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei tjfbg gGmbH in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Dass man viele Freiräume hat und einem nicht ständig über die Schulter geschaut oder reingeredet wird, was viel Eigenverantwortung und viele Gestaltungsmöglichkeiten bedeutet. Dies kann aber ebenso gut ein negativer Punkt sein, da es für die Gleichgültigkeit gegenüber der eigentlichen Arbeit der eigenen Angestellten und gegenüber den Jugendlichen spricht und da dies von einigen Kollegen nicht als Chance genutzt wird, sondern auch Faulheit, Lustlosigkeit und ein Absitzen der Arbeitszeit bedeutet.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das gleichgültige Verhalten der Vorgesetzten. Das zu hohe Interesse am eigenen Image und an der Vermeidung von Konflikten mit "wichtigen" Leuten und dem möglichen Verlust von Einnahmequellen. Dass bei den Vorgesetzten keinerlei Interesse an den Jugendlichen zu erkennen und es ein rein durchorganisiertes Wirtschaftsunternehmen ist; dass die Angestellten gerade an Schulen und Jugendeinrichtungen verliehen werden, ist nebensächlich. Es könnten auch Schlachthöfe oder Supermärkte sein.

Verbesserungsvorschläge

Die Jugendlichen sollten an erster Stelle kommen. Dann die Mitarbeiter. Dass letztere anständig behandelt und erstere wirklich gefördert und auf ihrem Lebensweg begleitet werden, sollte Ziel des Unternehmens sein, nicht Träger möglichst vieler Einrichtungen oder Partner möglichst vieler Schulen zu sein, egal wie es in diesen aussehen mag, und nicht nach außen hin besonders gut und professionell dazustehen.

Arbeitsatmosphäre

Es ist schwer, hier eine allgemeine Bewertung abzugeben. Es gibt das eigentliche Unternehmen, aber viele Mitarbeiter sind extern an Schulen, in Jugendclubs etc. beschäftigt. Die Atmosphäre variiert also sehr stark, je nachdem, wo man eingesetzt wird. Und etwa an einer Schule hängt sie weniger vom Unternehmen selbst und mehr von den Leuten dort ab, bei der Arbeit mit den Jugendlichen kann man zudem vielfach selbst die Atmosphäre bestimmen. Ich habe hier versucht, nur die Atmosphäre in der Zentrale und im Umgang der Vorgesetzten mit den Mitarbeitern zu bewerten. Und die ist geprägt von Gleichgültigkeit und fehlender Wertschätzung.

Kommunikation

Kommunikation ist praktisch nicht vorhanden. Da wird man aufgefordert, in einer Sache eine E-Mail zu schreiben, hört dann aber nichts mehr und erfährt erst zwei Wochen später auf Nachfrage, ja, man habe da was erhalten. Es werden Entscheidungen gefällt, die die eigene Zukunft im Unternehmen beeinflussen, über die man aber einfach im Dunkeln gelassen wird. Es wird über einen mit der Schulleitung an einer Schule gesprochen, an der man beschäftigt ist, ohne dass man über den Inhalt und das Ergebnis dieser Gespräche informiert wird. Auch die Kommunikation der Vorgesetzten untereinander ist undurchsichtig oder schlecht. Man kann Dinge tagelang mit dem einen besprechen, dann zu jemand anderem weitergeschickt werden, und der gibt sich, als wisse er von nichts.

Kollegenzusammenhalt

Auch hier ist eine allgemeine Bewertung schwierig, denn es hängt wieder sehr stark vom Arbeitsplatz und den Kollegen ab. An einer Schule hat man teilweise gar nichts mit den Kollegen zu tun, höchstens mit den Schülern und Lehrern, sodass dieser Punkt komplett wegfällt. Anderswo arbeiten die Kollegen sehr eng und gut zusammen und managen alles sehr unabhängig von der Unternehmensleitung. Insgesamt sind die Kollegen freundlicher und verständnisvoller als die Vorgesetzten, bei Problemen ist dann aber doch eher jeder auf sich gestellt.

Work-Life-Balance

Wieder sehr unterschiedlich. Es gibt feste Mitarbeiter und viele geringfügig Beschäftigte mit wenigen Stunden Arbeitszeit in der Woche. Für diese hängt alles von den Zuständen am jeweiligen Arbeitsplatz ab.

Vorgesetztenverhalten

Solange alles gut läuft, sind die Vorgesetzten freundlich und wirken kollegial. Hat man Vorschläge oder Anliegen, hören sie aber kaum zu. Und im Konfliktfall mögen sie zwar immer noch freundlich wirken, lassen einen aber völlig allein. Von Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitern scheint man hier noch nie gehört zu haben. Besonders wenn Schulleiter, Politiker oder andere "wichtigere" Leute ins Spiel kommen, mit denen man gute Beziehungen haben will, überlässt man die Mitarbeiter gerne sich selbst und gibt sich neutral bzw. machtlos, anstatt klar Stellung zu beziehen. Dasselbe gilt übrigens, wenn nicht die Mitarbeiter, sondern die Jugendlichen betroffen sind. Wer zahlt, ist ein guter Partner, ob er die eigenen Mitarbeiter oder die ihm anvertrauten Jugendlichen schikaniert oder nicht.

Interessante Aufgaben

Hängt wieder sehr stark von der Position ab, die man bekleidet. Aber vielerorts hat man in der Arbeit mit den Jugendlichen viel Freiraum und kann sich quasi selbst seine Aufgaben geben - was natürlich auch damit zu tun hat, dass es den Vorgesetzten eben egal ist, was ihre Mitarbeiter tun und ob die Jugendlichen profitieren oder nicht, solange es bloß keine Konflikte gibt. Es werden eben Leute mit befristeten Verträgen an Schulen usw. geschickt; was sie dort genau machen, überprüft niemand und juckt auch niemanden. Eine Leiharbeitsfirma eben.

Arbeitsbedingungen

Wiederum stark ortsabhängig und oft in der Hand einer Schule und nicht in der des Arbeitgebers. Die eigentlichen Räumlichkeiten sind zweckmäßig.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umwelt spielt keine Rolle. Und angesichts dessen, dass neue Mitarbeiter gerne erst mal dicke Broschüren mit der Unternehmensgeschichte geschenkt kriegen, die prima Werbematerial sind, aber sonst nicht viel taugen, hat man wohl kein Problem mit Papierverschwendung. Was das Sozialbewusstsein angeht: Die Jugendlichen spielen keine Rolle, solange man für ihre Betreuung bezahlt wird, und Arbeitsrecht und eine freundliche und faire Behandlung der eigenen Mitarbeiter kümmern auch nicht. Ebensowenig interessiert das Unternehmen, wenn an den Orten, an die man seine Mitarbeiter ausleiht, kein Umweltbewusstsein herrscht oder Mitarbeiter asozial behandelt werden. Dafür dass den Jugendlichen Umwelt- und Sozialbewusstsein vermittelt werden, tut auch niemand etwas.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist üblicherweise gut im Verhältnis zu Arbeitszeit und -aufwand und wird in der Regel auch pünktlich ausgezahlt.
Bei Schwierigkeiten/Ende des Beschäftigungsverhältnisses kann sich das aber auch leicht ändern und Verträge werden nur sehr widerwillig eingehalten und zustehendes Gehalt nur widerwillig ausgezahlt.

Image

Für Imagepflege wird sehr viel getan. Es gibt eine tolle Website, eine regelmäßig aktualisierte Facebookseite, viele Broschüren und Flyer, die einem erzählen, wie toll das Unternehmen ist und mit wie vielen Partnern es zusammenarbeitet, alles gespickt mit toll gephotoshoppten Bildern glücklicher Kinder. Würde man all die Energie, die man in die schöne Fassade steckt, in das stecken, was hinter der Fassade liegt, käme das Mitarbeitern und betreuten Jugendlichen aber wohl mehr zugute. Einige der anderen Bewertungen hier sprechen ja für sich und überraschen mich auch wenig.

Karriere/Weiterbildung

Die festen Mitarbeiter mögen im Unternehmen die Möglichkeit auf eine Zukunft haben. Ein Großteil der Beschäftigten hat befristete Verträge und es ist den Vorgesetzten recht egal, wenn diese das Unternehmen verlassen, ob nun weil sie sich im Leben nach anderem umschauen oder weil sie an ihren Einsatzorten rausgeekelt und -geschmissen werden; Nachschub findet sich immer. In so einem Fall lässt man einen befristeten Vertrag auch gerne einfach auslaufen, ohne sich auch nur noch beim Mitarbeiter zu melden. Die Leute zu halten oder ihnen Perspektiven zu geben, ist gar nicht das Ziel, man braucht nur einen Haufen meist junger Leute, oft Studenten, die man an den verschiedensten Orten zeitweilig Jugendliche betreuen lassen kann. Wen man an verschiedene Stellen verleiht und für wie lange, schert eine Leiharbeitsfirma eben nicht.

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