In dieser Ellbogengesellschaft lernt man zu kämpfen bis man nicht mehr kann.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man kann einiges durch viel eigenen Fleiß lernen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich glaube, das wurde genug aufgeführt...
Verbesserungsvorschläge
Evaluation der Führungspositionen bis ganz nach oben. Würdigt den einzelnen Mitarbeiter und hört in Projekten auch mal auf diesen. Damit ist besonders gemeint, dass der Vorgesetzte auch mal zugestehen muss, wenn ein Mitarbeiter sagt, dass die Deadline nicht realistisch sei.
Schließt Projekte ordentlich ab, ohne schon Deadlines für die nächsten drei Jahre zu setzten.
Arbeitsatmosphäre
Es mangelt klar am Vorgesetztenverhalten und dem Projekt-Management. Seit Monaten herrscht unter der neuen IT-Führung ein Arbeitsdruck, der dem Großteil der Mitarbeiter die Laune an der Arbeit vermiest. Die Führung spielt Personen gegeneinander aus, macht einem klar, dass jeder ersetzbar sei und wirf vor allem deutlich den Mitarbeitern Fehler vor.
Kommunikation
Es gibt drei Kommunikationswege:
1. Flurfunk
Ein wirklich schneller Austausch der letzten Gerüchte und besonders der Beschwerden. Auch offizielle Dinge werden sukzessiv ein paar Tage vor der eigentlichen Verkündung mit "bereite dich drauf vor und sag es keinem weiter..." verbreitet. Der nicht-offizielle Weg ist besonders beliebt, weil es nachher keiner beweisen kann.
2. Projekt-intern
Von unten wird man nicht angehört, von oben wird gebrüllt, damit man keinen hört. Hier steht Hierarchie über Fachwissen und Expertise, egal was kommen mag.
3. Offizielle Ankündigungen
Announcements und E-Mails erscheinen durchaus recht regelmäßig. Dazu zählt auch das Intranet mit News, die recht gut gestaltet sind. Auch bekommt man Rückmeldungen, dass Kollegen aus "ferneren" Ländern die News über die eigene Abteilung mitbekommen haben. Die Idee ist schön. Problem ist nur, dass diese News oftmals viele Leute wie ein Schlag ins Gesicht treffen. "Der XXX ist weg", "Diese Abteilungen werden gemerged" oder "Einer macht das nicht mehr, à la "Weg vom Fenster", das macht jetzt ein anderer".
Kollegenzusammenhalt
Auf einer gemeinsamen Ebene herrscht besonders auch im Headquarter in Köln ein guter Zusammenhalt. Events wie das Sommerfest, Geburtstage, etc. machen Spaß. Auch berät man gegenseitig bei Projekten oder spielt am Tischkicker (ausschließlich IT).
Schade ist, dass die Führung sich gegenseitig so dermaßen in den Haaren hängt, dass man die Mitarbeiter als Bauern im Krieg verwendet.
Work-Life-Balance
Tarifmitarbeiter (hauptsächlich nicht im Headquarter) haben es besser. Die anderen haben keinerlei Überstundenregelung. Es gibt zwar keine expliziten Forderungen nach Überstunden, weil das "zum allgemeinen Einsatz zählt", aber gewürdigt wird es dann schlussendlich auch nicht. Wer immer alles gibt, sogar über eigene Projekte hinaus, wird genauso gelobt wie Mitarbeiter, die spät kommen, früh gehen und langweilige Projekte abarbeiten.
Der Urlaub wird zwar fair vergeben, es ist allerdings ein alltäglicher Regelfall, Mitarbeiter im Urlaub zu stören.
Vorgesetztenverhalten
Es wird gebrüllt und geflucht. Es wird manipuliert und getrickst. Die Devise lautet: fordern, nicht fördern. "Das Projekt MUSS jetzt einfach dies und das, nein du kriegst dafür aber keine zusätzlichen Mittel. Hast ja noch bis morgen Zeit. War zwar ursprünglich bis nächste Woche, aber weil ich dir das ja jetzt gesagt hab, bist morgen dann ja du schuld!"
Ich habe selber zahlreiche Mitarbeiter weinen sehen!
Zusätzlich gibt es manchmal direkt zwei PMs pro Projekt, die dann jeweils ihren eigenen Weg durchsetzen wollen.
Der Führung mangelt es an Fachwissen. Die Mitglieder aus den Teams und dem Rest der Führung, die Fachwissen mitbringen, werden rausgeekelt, weil sie widersprechen.
Wenn etwas zum Glück mal ansatzweise on-track mit der Deadline ist, dann werden Aufgaben aufgehäuft, weil ja anscheinend noch Raum da ist.
Viel wird vom persönlichen Bonus der Führung abhängig gemacht. Alles wird gestrichen, manches passt gar nicht ins Konzept,. Hauptsache der Chef kriegt, was er will.
Interessante Aufgaben
Es gibt echt gute Projekte: Cloud, CRM, gruppenweite Systeme, etc.
Die Prioritäten und die Besetzung stimmen zwar nicht: je höher die Anforderung an ein Projekt, desto schlechter die Qualifikation des PMs.
Gleichberechtigung
Man sitzt im selben Boot. Im Team führt das zu ausreichender Gleichberechtigung.
Die Team-Leiter scheinen allerdings untereinander Neig-geprägt zu sein, da es hier Präferenzen im Management gibt.
Trotz der IT-üblichen geringen Menge an Frauen, gibt es hier eine klare Gleichberechtigung.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich sehe keine Probleme, aber auch kein übermäßiges Engagement.
Arbeitsbedingungen
Die Technik ist zweifellos gut. Höhenverstellbare Tische und Touch-Laptops sind überall verbreitet.
Es gibt Whiteboards und einen Kreativraum.
Der Lautstärkepegel ist trotz starker Lärmreduktionsmaßnahmen deutlich zu hoch.
Die Zusatzleistungen sind ein Witz. Das Firmenhandy ist zum Erreichen im Urlaub. "Freie Getränke" ist ein Wassertank mit Plastikbecher. Der Essenszuschuss wird bald zur überwachtesten aller Firmeninstanzen. Sieht man sich die Benefits weiter unten an, sieht das alles recht gut aus. Man sollte aber immer Bedenken, was das Minimum ist, damit das hier aufgelistet werden kann. Das ist dann vorhanden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Im Chemie-Konzern-Umfeld mach TI bestimmt keinen schlechten Job, beim Umweltbewusstsein. Damit kenne ich mich in der IT aber auch nicht aus. Das Sozialbewusstsein ist da ausreichend.
Im Alltag steht allerdings der Umsatz und der Gewinn 1000 Stellen vor diesen Punkten.
Gehalt/Sozialleistungen
Es wird nicht gut bezahlt. Die Firma hat sich den Markt anscheinend nicht angeguckt. Mitarbeiter klagen über Gehaltserhöhungen und Übernahmen, die anscheinend auch bei denen nicht gut ausfallen.
Trotz der so vielen mangelhaften Bedingungen ist das Gehalt ein Hauptthema bei Raucherpausen und Einzelgesprächen. Es herrscht Unzufriedenheit.
Image
Produktmäßig ist TI eine klasse Marke. Extern ist das Gold wert. Das streitet wohl auch kein Mitarbeiter ab. In der Ausführung neben den Produkten mangelt es.
Karriere/Weiterbildung
Es gab vereinzelt Schulungen für einzelne Mitarbeiter. Es wird ein Fortbildungsprogramm "Academy" angeboten, das allerdings ausschließlich in der Freizeit gemacht werden darf und dann mit unglaublichen Deadlines kommt, während man im Alltag keinerlei Erleichterung zu erwarten hat.
Im Business-Bereich gibt es zahlreiche Beförderungen, weil ein Posten aufgrund von Unzufriedenheit mal wieder frei wurde. Der neue kann sich dann auf seine Abschussposition freuen.
In der IT habe ich noch nie jemanden aufsteigen sehen.