Arbeitgeber im Sinkflug
Gut am Arbeitgeber finde ich
In den letzten Jahren gibt es immer weniger, was ich gut am TÜV Nord finde. Das enge und vertraute Kollegenumfeld ist sicherlich toll. Vor einigen Jahren hätte ich meinem technisch interessierten Sohn noch empfohlen, Sachverständiger zu werden. Heute kann ich davon leider nur abraten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Bezahlung !! Wer beim TÜV Nord beabsichtigt eine Außendiensttätigkeit z.B. als Sachverständiger auszuüben, sollte hier spätestens darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass der Firmenwagen mit privater Nutzung richtig teuer ist ( aktuelle Dienstwagenrichtlinie mal vorher lesen ! ) und für die Nutzung des Privat Wagens bei dienstlich veranlassten Fahrten seit 2015 unverändert nur 30 Cent / km erstattet werden. Das ist in einer 2015 verabschiedeten Konzernbetriebsvereinbarung festgehalten und gilt quasi für alle TÜV Nord Gesellschaften gleichermaßen unverändert bis heute. Der Vorstand sträubt sich seit mehr als 12 Monaten diese Vereinbarung den heutigen Preise für PKW Ersatzbeschaffung und Kraftstoff anzupassen. Das ist doch ein Witz oder ? Überlegt euch das gut, es haben Kollegen bereits gekündigt ...
Verbesserungsvorschläge
Der Arbeitgeber TÜV Nord hat ein Umsetzungsproblem von guten Ideen. Mein Vorschlag: Führungsebenen abschaffen und weniger Führungskräfte einstellen, die sowieso nichts entscheiden können ( - nicht entscheiden dürfen ? ) . Den Mitarbeitern mehr Vertrauen schenken und Mitarbeiter weniger mit Arbeitsanweisungen einschränken. Unsinnige Prüfprozesse ohne Mehrwert für Kunden bitte abschaffen.
Arbeitsatmosphäre
Routinearbeit ohne Feedback. Nette Kollegen(innen) und immer mit Vorfreude auf wenige jährliche Treffen dieser Kollegen(innen).
Vorgesetzte ohne Kraft und Kompetenz, gute Ideen umzusetzen
Kommunikation
Kommunikation über E-Mail. Dabei wird von den Führungskräften besonders gut das Weiterleiten ohne Kommentar beherrscht. Informationen erhält man spät oder gar nicht. Hilfreich ist ein eigenes Netzwerk im Unternehmen
Kollegenzusammenhalt
Außendienst mit fremdbestimmten vollem Terminkalender - quasi nur Einzelkämpfer.
Digitale Prozesse sind verstärkt fehlerbehaftet. Darunter leidet eine direkte, ehrliche Kommunikation. War früher viel besser , aber geht auch noch schlechter.
Work-Life-Balance
Großes Unternehmen mit gesetzlichem Anspruch auf Teilzeit. Trotzdem wurden Anträge unter "falschen" oder vorgeschobenen Behauptungen von Vorgesetzen abgelehnt. Urlaub ist im Kollegenteam unproblematisch. Geht allerdings meist nicht kurzfristig , da fremddisponiert wird und Kundentermine meistens nicht wegen eines kurzfristigen Urlaubswunsch verschoben werden.
Vorgesetztenverhalten
Direkte Vorgesetzte werden aus ehemaligen Kollegen rekrutiert. Das sind nette, "arme Würstchen", die kaum Befugnisse haben. Mitarbeiter, die sehr genau und sorgfältig ihre Arbeit machen und dadurch möglicherweise etwas weniger €€€ einbringen, werden mit Unterstützung von Vorgesetzten und auf Anordnung der Geschäftsführung auch mal "gebosst". Das ist dann quasi Mobbing ausgehend von Vorgesetzten. Die Kollegen(innen) tun mir Leid.
Interessante Aufgaben
Sachverständige mit erodierenden Kompetenzen. Es wird immer schmalspuriger und dank der zunehmenden Digitalisierung auch immer unflexibler. Keine Ahnung, warum da noch "Ingenieur(in)" als Anforderungsprofil in den Stellenausschreibungen steht.
Gleichberechtigung
Kann ich wenig zu sagen, ich denke, Gleichberechtigung wird im Unternehmen gelebt.
Umgang mit älteren Kollegen
Unfair und mit Gehaltskürzungen durch die Hintertür. Sozialleistungen, Verpflegungspauschalen und Reisekosten werden vom Konzern eingefroren oder sogar gekürzt. Vorstand, verantwortliche Vorgesetzte verweigern sich seit mehr als 12 Monaten, einen fairen Kompromiss auszuhandeln und eine seit 7 Jahren unverändert bestehende Reisekostenordnung den aktuellen Preissteigerungen anzupassen. Der Betriebsrat ist hilflos und wenig unterstützend
Arbeitsbedingungen
Fremddisponiert - nur der Arbeitgeber sagt wann, wo und was die Mitarbeiter zu machen haben. Häufig ist die Arbeitsumgebung als Prüfingenieur nicht schön - heiß, kalt, schlechte Luft, nass, schmutzig .... Im Außendienst und in der Corona Zeit absolut keine Führsorge durch den Arbeitgeber. Zuerst im Frühjahr 2020 kein Desinfektionsmittel, dann bei der Beschaffung der Masken sehr spät dran und letztendlich auch bei der Priorisierung vom Impfen hat der Arbeitgeber TÜV Nord versagt. Das war eine ganz neue Erfahrung für mich. Vor einer erneuten Pandemie graut mir ...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Grottig !! Interne Bewerbungen und Versetzungswünsche werden nicht berücksichtigt, nicht unterstützt und auch nicht vorrangig behandelt. Lange Weg zu den Kunden nimmt man ohne Rücksicht auf den Wohnort des Mitarbeiters und ohne Rücksicht auf das Klima in Kauf.
Vieles was auf dem Papier und mit Zertifikaten zu Beruf und Familie / Bester Arbeitgeber/Klimaengagement bescheinigt wird, hat eine super Außendarstellung , ist aber nur überwiegend "heiße Luft".
Gehalt/Sozialleistungen
Unterste Stufe und nicht entsprechend der Mitarbeiterqualifikation. Kaum Aussicht auf Aufstieg, da nur wenige Stellen in den Führungsetagen neu besetzt werden. Nasenfaktor und Beziehungen zählen mehr, als Kompetenz und Erfahrung.
Image
Toll - aber nur in der Außenwirkung. Deshalb hier und gerade für junge Ingenieure eine Beschreibung meiner derzeitigen Wahrnehmung. Verabschiede mich sehr bald in die Rente. Augen auf bei der Wahl des Arbeitgebers !
Karriere/Weiterbildung
Der Erstausbildung im Tätigkeitsbereich wird viel Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet. Sobald nach 12 Monaten mit dieser Tätigkeit und Dienstleitung Geld verdient wird, ist keine Zeit mehr da. Karriere und Weiterbildung wird sehr wenig unterstützt. Das Unternehmen ist einfach zu groß. Karriere muss man selbst planen und sich kümmern. Am besten nach 2 oder spätestens nach 5 Jahren kündigen und den Arbeitgeber wechseln.