Mittelprächtig: viel Potential, wenig Ertrag
Gut am Arbeitgeber finde ich
wer seine Nische gefunden hat, den wird da auch so schnell niemand vertreiben. Träger besonderen Wissens (was nicht sehr schwer zu erlangen ist) sind absolut sakrosankt, wenn sie gut mit ihrem Vorgesetzen auskommen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
ständiger Konzernumbau mit oft reiner Arbeitsbeschaffung für das Management, planlos und völlig ohne lang- oder wenigstens mittelfristige Strategie (abgesehen von hohlen Phrasen der Konzernspitze). Buntes Bild nach außen, vor allem eine Marketing-Maschinerie, ohne daran zu denken, wer eigentlich die Leistung bereitstellt.
Verbesserungsvorschläge
mal eine Strategie durchziehen, nicht nur nach Dauer der Zugehörigkeit bezahlen. Weniger Fokus auf Vertrieb und Marketing
Arbeitsatmosphäre
durch die vielen Umbauten mit jeweils großen Entlassungswellen, fehlende langfristige Strategie und Alibi-Kommunikation mittlerweile deutlich verschlechtert.
Man hat nicht das Gefühl, irgendetwas besonders gutes oder sinnvolles zu tun, weil es mit dem nächsten Strategiewechsel (in spätestens 12 Monaten) sowieso wieder obsolet werden wird.
Kommunikation
es existiert eine enorme Diskrepanz zwischen den offiziell verbreiteten und den zutreffenden Informationen.
Kollegenzusammenhalt
durch die vielen Entlassungen getrübt, man wird natürlich auf die Dauer misstrauisch. Z.T. starke Vorbehalte der Abteilungen gegeneinander. Am Standort aber meist okay. Es menschelt sehr.
Work-Life-Balance
abh. natürlich vom Vorgesetzen, aber mir sind keine Probleme bekannt, bei mir perfekt.
Vorgesetztenverhalten
ein riesiger Wasserkopf an Führungskräften, z.T. mit 2 oder 3 Mitarbeitern, die trotzdem rein administrativ unterwegs sind. Bewertung, Aufgabenverteilung und Förderung oft rein nach Nasenfaktor.
Interessante Aufgaben
stark von der Stelle abhängig. Bei mir super, aber ich kenne auch viele Gegenbeispiele. Aber allgemein oft recht viel individueller Spielraum.
Gleichberechtigung
historisch eher Männer in Führungspositionen (Technikunternehmen), aber im Alltag spüre ich keine Unterschiede
Umgang mit älteren Kollegen
überwiegend gut, gerade in der Technik, wo viel von der Erfahrung abhängt.
Arbeitsbedingungen
mittelmäßig, aber mit persönlichem Einsatz oft zum besseren veränderbar.
Die Großraumbüros am Standort Köln, die sogar noch vergrößert wurden, nerven ungemein, da hilft auch das Gerede von New Work nichts. Dort würde ich nur zwei Sterne vergeben, maximal.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
man kümmert sich nicht viel darum. Immerhin gibt es jetzt an der Kaffeebar ein Bring-your-cup-System.
Gehalt/Sozialleistungen
Durchschnitt. Man wird leider stark nach Alter/Berufserfahrung in Jahren eingestuft, echte Leistung und Qualifikation zählt wenig. Die Leistung für normale tariflich und außertariflich Beschäftigte ist überhaupt nicht Bonus-relevant, keinerlei Anreiz, gute Arbeit zu leisten (was man zum Teil auch merkt). Ärgerlich, dass das Unternehmen so hohe Summen an z.umindest teilweise vollkommen unqualifizierte Externe (real, abseits der offiziellen Qualifikation) verschwendet und dafür die internen Mitarbeiter entlässt (bei weitem nicht nur die, die unterdurchschnittlich leisten!!!)
Image
mäßig, was ich auf (beobachtenden) Vertriebseinsätzen und auch im Gespräch mit Kollegen in der Branche immer wieder feststellen konnte. Gemessen an der Größe und ihrem Potential macht die Firma wenig aus ihren Möglichkeiten, sondern ist in erster Linie Gelddruckmaschine für die Eigner in Amerika.
Karriere/Weiterbildung
HR versucht mittlerweile, etwas zu verbessern. Es gibt ein E-Learning-Portal und eine Akademie (abh. vom Vorgesetzten, ob man teilnehmen darf). Insgesamt ist echte Weiterbildung aber stark vom individuellen Willen abhängig; ohne hohe Eigeninitiative passiert nichts. Transfer wegen des internen Misstrauens (siehe oben) leider oft eingeschränkt (Nasenfaktor).
Auch die Karriere ist zu 100% abh. von persönlicher Sympathie der Vorgesetzen, Leistung hat überhaupt gar nichts damit zu tun. Wenn die Chemie stimmt, geht es allerdings auch recht schnell aufwärts - die ständigen Restrukturierungen lassen häufig Plätze frei werden.