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Universität 
zu 
Köln
Bewertung

Mehr oder weniger exzellent

2,6
Empfohlen
Ex-FührungskraftHat bis 2017 bei Universität zu Köln in Köln gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

sehr gutes Weiterbildungsprogramm mit engagierten Mitarbeitern und interessanten Angeboten, exzellente Promotions- und Postdoc-Programme, unterstützende und kompetente Personalabteilung, Öffentlichkeitsabteilung, Image der Uni, Vielfalt der wissenschaftlichen Angebote und Möglichkeiten für eigenes Engagement und Netzwerkbildung, kompetenter und unterstützender Personalrat, engagierte Gleichstellungs- und Diversity-Abteilung

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

die zwischen Professoren und Mitarbeitern aus Wissenschaft und Verwaltung gelebten Hierarchien; teilweise wenig wertschätzender Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern sowie Mitarbeitern und Kollegen; teilweise sehr bürokratische Arbeitsorganisation und Dienst nach Vorschrift; Beantragung von Projekten ohne Sicherstellung der benötigten Infrastruktur (die dann on the job erst einmal "erobert" werden muss, was zur Überlastung hochqualifizierter Mitarbeiter führt, weil diese neben ihrer Leitungsaufgaben erst einmal Möbel und Computer beschaffen und einfachste Sekretariatsarbeiten machen müssen); befristete Arbeitsverträge bei den wissenschaftlichen Mitarbeitern (führt zur permanenten Unsicherheit und Suche nach neuen Stellen, ist aber ein Strukturproblem der Wissenschaft auch an anderen Unis); teilweise wenig Engagement, Professionalität und Kompetenz der Vorgesetzten bei der Personalauswahl

Arbeitsatmosphäre

Gemischt: Insgesamt recht hierarchisch, v.a. werden die Hierarchien zwischen Professoren und anderen Mitarbeitern ausgelebt. Aber: Viele Stabsstellen (z.B. Diversity- oder Weiterbildungsabteilung) und der Personalrat bemühen sich darum, zu einer guten Arbeitsatmosphäre beizutragen.

Kommunikation

Man bemüht sich um eine gute Kommunikation; manchmal zu sehr (zu viele Meetings, zu viele Anweisungen zum persönlichen Verhalten, z.B. in Sitzungen, gegenüber Vorgesetzten etc.). Regelmäßige Teamcoachings und Bemühungen, die Denkanstöße aus den Coachings weiter zu führen. Leider konnten diese die schlechte Stimmung, die sich aus der Team-Zusammensetzung und der üblichen hierarchischen Kommunikation ergab, nicht langfristig verbessern.
Die Öffentlichkeitsabteilung arbeitet sehr gut und kooperiert auch prima mit den Arbeitseinheiten. Informationen über die Uni, ihre Erfolge, neue wissenschaftliche Erkenntnisse, das Weiterbildungsprogramm, die Mitarbeitervertretung etc. wurden sehr gut in alle Abteilungen kommuniziert. Auch die Kommunikation nach draußen (z.B. über eigene Vorträge, Angebote der Abteilung) funktionierte prima, weil die Öffentlichkeitsabteilung kompetent und kooperativ ist.

Kollegenzusammenhalt

Alle bemühen sich, gut miteinander zu arbeiten, aber manchmal führt der hohe Arbeitsdruck zu Konformitäts- und Konkurrenzdruck. Dabei können auch Grenzverletzungen vorkommen.

Work-Life-Balance

Hoher Arbeitsdruck, viele Überstunden, wenig Verständnis für Bedürfnisse von Familien (z.B. bei Brückentagen, Ferien). Dies lag u.a. daran, dass die meisten Vorgesetzten und Kollegen kinderlos waren. O-Ton: "Auch Mütter müssen mal Rücksicht nehmen." oder: "Bring dein Kind doch einfach mit und setz es hier vor den Fernseher" (auf die Bitte um Home-office an einem Brückentag). Es wurde möglichst konstante Anwesenheit am Arbeitsplatz gefordert, auch wenn die Arbeitsaufgaben dies nicht hergaben. "Abfeiern" von Überstunden und Abwesenheit an Brückentagen musste mit _allen_ Kollegen auf der eigenen Ebene abgestimmt werden, obwohl dies von den Anforderungen her unnötig gewesen wäre. In der Wissenschaft ist dieser Arbeitsstil eher unüblich und führte zu persönlichen Belastungen vor allem von Eltern und Paaren mit weiter entfernt lebenden Partnern.

Vorgesetztenverhalten

Ganz okay, wenn man von der hierarchischen Atmosphäre absieht. Viele Vorgesetzten lassen den Beschäftigten viel Freiraum und verhalten sich unterstützend in Konfliktfällen - lassen aber ansonsten den Dingen gern ihren Lauf.

Interessante Aufgaben

An sich: ja, sehr. Aber gerade in meiner (wissenschaftlichen) Arbeitseinheit war viel Verwaltungsarbeit zu leisten, die eigentlich andere hätten übernehmen sollen.

Gleichberechtigung

An sich ja - aber auf den Führungspositionen (und den Professuren) sitzen auch hier überwiegend Männer. Aber: das Diversity-Referat macht eine hervorragende Arbeit und wird auch von der Hochschulleitung unterstützt.

Umgang mit älteren Kollegen

In der Wissenschaft herrscht das Prinzip "Grow or go", d.h. wissenschaftliche Mitarbeiter sollten jung sein und irgendwann eine Professur bekommen. Wenn nicht, verlassen sie die Uni nach den im Gesetz verankerten zweimal sechs Jahren oder machen (seltener) nur noch Drittmittelprojekte. Deshalb sind die meisten wissenschaftlichen Mitarbeiter recht jung. Es wurden jedoch immer auch ältere Bewerber zum Vorstellungsgespräch eingeladen (allerdings nie ausgewählt). Bei den Professoren und in der Verwaltung spielt es nach meinem Eindruck keine Rolle, wie alt man ist. Hier zählen eher Kompetenz und persönliche Ausstrahlung und Integrität (auch wenn junge Professoren immer wieder als super schnell und fit gefeiert werden).

Arbeitsbedingungen

Teilweise veraltete Hardware; lange Wege zwischen den einzelnen Instituten. Die Mensa und das Sport- und Gesundheitsprogramm können von vielen Instituten aus nicht genutzt werden, da zu weit entfernt vom Campus. Das Rechenzentrum hilft kompetent bei Computerproblemen (Engpässe gibt es jedoch bei Apple Computern), allerdings ist es von einigen Arbeitsorten recht weit, dort hinzugelangen. Auf Grund der großen Entfernungen bietet es sich an, ein Fahrrad zu haben, mit dem man schnell(er) von einem Ort zum anderen kommt, z.B. vom Institut zum Hauptgebäude oder in andere Institute. In einigen Arbeitseinheiten gibt es auch Diensträder.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Insgesamt eher ja, vieles liegt aber in den Händen der Mitarbeitenden, z.B. ob fairer Kaffee und regionale Milch gekauft (und selbst bezahlt) werden. Aber: Es gibt ein Jobticket und es wurden auch Diensträder angeschafft.

Gehalt/Sozialleistungen

Sie entsprechen den Bedingungen des öffentlichen Diensts und sind zuverlässig und sicher. Vom öffentlichen Dienst aus gibt es auch eine gute betriebliche Altersvorsorge, die sich aus einer Pflicht- und mehreren freiwilligen Versicherungen zusammen setzt. Von der Uni selbst gibt es ein Jobticket, einige wenige Parkplätze, mehrere Betriebskindergärten und vieles andere mehr.

Image

Das Image ist recht hoch und wird durch die Öffentlichkeitsabteilung sehr gut nach außen kommuniziert. Die Mitarbeiter sind im großen und ganzen mit der Uni zufrieden und identifizieren sich mit ihr. Die Uni hat auch in der Stadt einen guten Ruf.

Karriere/Weiterbildung

Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind ausgezeichnet und können von allen Mitarbeitern genutzt werden. Allerdings sind die Karrierebedingungen in der Wissenschaft an sich sehr unsicher. Nur wenige erreichen die Professur, und die meisten anderen wissenschaftlichen Mitarbeiter verlassen irgendwann die Uni (oder wechseln ins Wissenschaftsmanagement).

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