Mehr Schein als Sein! Ein Blick hinter die Kulissen zeigt wie die Realität wirklich ist!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Einige wenige Kollegen im Außendienst und im Headquarter. Corporate Benefits und einige Incentives.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Firma sollte sich mal wieder auf das Wesentlich besinnen und nicht so viel Aufwand und Geld für Partys, externe Coaches und Incentive-Reisen ausgeben.
Großer Wasserkopf, Mitarbeiter-Umgang und Führungsstil!
Verbesserungsvorschläge
Sich endlich mal mit den wirklich wichtigen Themen auseinandersetzen und nicht 30 Baustellen gleichzeitig halb fertigstellen. Prio 1: Kernprodukt und NICHT das Kernprodukt mit weiteren Fremdprodukten kompensieren!
Unbedingt das Thema "Mitarbeiterführung" angehen. Hier sind es oftmals nur Lippenbekenntnisse. Meiner Meinung nach sollte man sich hier schnellstmöglich von einigen Führungskräften trennen bevor diese noch mehr Schaden anrichten! Unbedingt wieder Vertrauen und Wertschätzung für den Außendienst aufbringen! Dann geht die Fluktuation sicherlich auch wieder zurück.
Arbeitsatmosphäre
Im Vertrieb wird unglaublich viel Druck ausgeübt. Es zählt nur der Umsatz, sonst nichts. Es gibt womöglich Unterschiede in den einzelnen Vertriebsregionen. Der Vorgesetzte, der am Ende des Tages aber "zu nett" zu seinen Mitarbeitern ist, wird in Frage gestellt und abgesägt. Die Zufriedenheit der Kunden und der Mitarbeiter sind im Daily Business nicht wichtig. Später ist man dann ganz verwundert, dass sowohl Kunden als auch Mitarbeiter unzufrieden sind und kündigen. Das Kernprodukt wird immer schlechter und ist nicht mehr wettbewerbsfähig. Es wird schon seit Jahren gesagt, dass man es besser machen wird. Doch es passiert kaum etwas und wird tendenziell immer schlechter. Stattdessen beschäftigt man sich lieber mit der Einführung einer Dachmarke, der Planung von irgendwelchen Partys, etc.
Kommunikation
Es wird viel kommuniziert, man könnte es teilweise schon beinahe Spam nennen. Ein unglaublicher Informationsfluss mit vielen irrelevanten Informationen. Seit der Einführung der neuen Dachmarke wird schriftlich viel auf Englisch kommuniziert. Macht bei 95% deutschsprachiger Mitarbeiter überhaupt keinen Sinn und sorgt wohl eher dafür, dass Informationen nicht gelesen oder falsch verstanden werden. Grundsätzlich liebt man es im Headquarter mit vielen Buzzwords und Anglizismen bzw. einem Deutsch-Englisch-Mix um sich zu werfen.
Kollegenzusammenhalt
Auch hier mehr Schein als Sein! Es gibt eine Magna Charta zum Umgang miteinander. Es wird sich auch häufig darauf bezogen, allerdings lebt und arbeitet so gut wie keiner danach. Selbst auf Führungsebene herrscht untereinander manchmal ein Umgangston, der unmöglich ist. Man sollte immer aufpassen über welche Themen man mit den Kollegen spricht. Im Field Sales sind fast alle unzufrieden, doch keiner traut sich etwas an seiner eigenen Situation zu ändern. Auf Teammeetings und Firmenveranstaltungen ist dann komischerweise nichts mehr davon zu hören, da die Kollegen Angst vor Konsequenzen haben.
Work-Life-Balance
War im Field Sales mal ganz gut. Man konnte es sich früher auch mal erlauben einen Nachmittag frei zu machen, wenn man gute Ergebnisse geliefert hat. Jetzt ist es so, dass die Vorgesetzten den Hals nicht voll genug bekommen. Selbst Kollegen mit 200, 300 oder 400% Zielerreichung bekommen immer wieder Ansagen.
Vorgesetztenverhalten
Gemeinsam mit dem Kernprodukt mit Sicherheit die allergrößte Baustelle dieser Firma. Mittlerweile leider wirklich nicht mehr zu ertragen. Es gibt viele Kollegen, die psychisch stark darunter leiden. Es wird ganz genau darauf geguckt, wie häufig man telefoniert, wieviele Termine usw. man hat. Die Head of's im Field Sales haben eigentlich nur noch die Funktion diese Zahlen zu überwachen und das geschieht mittlerweile täglich, manchmal sogar stundenweise. Zitat: "Es ist jetzt Dienstag 15 Uhr, du hast bis jetzt 6 Termine gehabt und 50 Telefonanwahlen. Du müsstet aber bis Ende der Woche 100 Anwahlen haben. Ich erwarte bis heute 19 Uhr eine Info wie Du das bis Ende der Woche noch erreichen möchtest und was du dafür tagtäglich tust." Schafft man beispielsweise nur 80 Anwahlen/Woche, soll man in der Folgewoche schon 120 machen. Ganz egal wie voll der Kalender dann auch schon mit Terminen ist...Man hält sich viel mit Rechtfertigungen auf und vertraut dem Mitarbeiter überhaupt nicht mehr.
Interessante Aufgaben
Auch das war mal interessant. Allerdings wird versucht allen Sales-Mitarbeitern ein einheitliches Verkaufskonzept überzustülpen, an das man sich strikt zu halten hat! Individualität ist hier nicht gewünscht. Unabhängig vom Mitarbeiter und vom Kundentyp hat sich jeder strikt an den Verkaufsleitfaden zu halten. Dadurch wird der Job sehr eintönig.
Gleichberechtigung
Man merkt schon, dass es gewisse Lieblinge gibt, meistens wird dies aber lediglich am Umsatz gemessen. Wenn der mal ausbleibt, verliert man diesen Status auch wieder recht schnell.
Umgang mit älteren Kollegen
war OK
Arbeitsbedingungen
Technisch mit IPad, IPhone, Laptop, Headset, Drucker,...sehr gut ausgestattet! Die Firmenwagen-Auswahl ist ebenfalls Top!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nach Außen hin ist dies wohl vorhanden. Intern zumindest im Field Sales nie ein Thema gewesen.
Gehalt/Sozialleistungen
War zu Beginn unglaublich gut! Man konnte bei 100% Zielerreichung überdurchschnittlich gut verdienen. Es wurde aber von Jahr zu Jahr schlechter. Die Provisionen sind zwar ungedeckelt. Allerdings ist das große Geld nur noch den Top-Performern vorbehalten. Für 100% Zielerreichung dankt einem keiner mehr. Die Provisionen sind im Verhältnis zu den Umsatzzielen immer weniger geworden. Hin und wieder gibt es Incentives (Reisen, Gutscheine, etc.). Es geht nur noch ums Verkaufen, unabhängig vom Kundennutzen. Wenn der Kunde dann schnell wieder kündigt aufgrund des ausbleibenden Erfolges, wird man provisionstechnisch dann auch noch dafür bestraft.
Image
Das Management hat hier offensichtlich entweder eine ganz andere Wahrnehmung vom Image und weiß nicht was tatsächlich passiert oder man verschließt extra die Augen vor der Realität. Viele Mitarbeiter reden schlecht über die Firma und sind unzufrieden, keiner traut sich das zu äußern. Macht man doch mal den Mund auf, ist man ein Störenfried und muss zum Gespräch, idealerweise dann sogar direkt nach Hamburg in die Personalabteilung. Auch bei den Kunden und potenziellen Kunden ist ein Imageverlust erkennbar. Viele Kunden verstehen mittlerweile, dass hier oftmals nur heiße Luft verkauft wird ohne einen erkennbaren Mehrwert.
Karriere/Weiterbildung
Im Field Sales nie ein Thema. Man soll dort bleiben wo man ist und Umsatz machen. Es wurden vor einiger Zeit Karrierestufen (Junior, Normal, Senior) eingebaut, die in der Realität allerdings keinerlei Unterschiede machen. Außerdem erreicht man diese Stufen nur durch Umsatz und nicht durch Betriebszugehörigkeit oder andere Faktoren.