Als Berufseinsteiger bis zur Frustgrenze auf sich selbst gestellt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt hier wahnsinnig tolle Kollegen mit einem großartigen Zusammenhalt, die für jeden Spaß zu haben sind. Durch den niedrigen Altersschnitt liegt man mit vielen Personen noch auf einer Wellenlänge und es entwickelt sich auf jeden Fall die ein oder andere Freundschaft. Ebenfalls ist der Hauptsitz angenehm gestaltet, es gibt viele Events und man kann eine große Vielfalt an Personen und Themen kennenlernen. Auch das Engagement des Unternehmens im sozialen und kulturellen Bereich ist lobenswert.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mein Eindruck ist weder repräsentativ für die Firma noch für "inhouse"-Beschäftigungen, da ich in einem Kundenprojekt eingesetzt wurde. Hier wurde ich jedoch durch eine falsche Offenheit und Floskeln getäuscht, in Problemsituationen entweder Druck erzeugt oder keine ausreichende Unterstützung geleistet und die Kündigung wurde fast zu einer "Schlammschlacht". Es bleiben massive Enttäuschung und Frust, wie mit einem engagierten Mitarbeiter, der sich um viele Themen wie Mitarbeiterhaus, Eventkoordination und Firmenvorstellungen in Studentenkreisen kümmert, umgegangen wurde. Man merkt deutlich, wie das operative Ergebnis über allem steht, wobei auch hier das Personal eher als ein Mittel zum Zweck statt als wichtigste Ressource des Unternehmens behandelt wird. Letztendlich innerhalb von 5 Monaten aufgrund fehlendem Problem- bzw. Krisenmanagement und fehlender Unterstützung von einer vollumfassenden Loyalität zu einer freiwilligen Kündigung eskaliert, da einfach die Umstände nicht weiter tragbar waren und zur Belastung wurden. Aber in der heutigen Wirtschaftslage fehlt es vielen an Selbstbewusstsein oder Perspektive, um eine ähnliche Entscheidung zu treffen - und die Lage als Dienstleister wird einem mitunter ziemlich deutlich gemacht.
Verbesserungsvorschläge
Anständige Mitarbeiter- und Standortbetreuung, weniger Gerüchteküche oder Grabenkriege im internen Betrieb, ehrliche und sachliche Gespräche mit voller Offenheit wären gut, Mitarbeiter sind das höchste Gut eines Unternehmens - nicht operative Rekordergebnisse um jeden Preis
Arbeitsatmosphäre
Unangenehmes Betriebsklima gegenüber Berufseinsteigern, hoher Druck auf interne Mitarbeiter (Vertrieb, KAM), als Projektmitarbeiter stark vernachlässigt worden, Lob von oben aufgrund Desinteresse an der Arbeit Mangelware
Kommunikation
Sehr schleppendes Kommunikationsverhalten, selten direkte Informationsversorgung, kein bzw. kaum Kontakt zur Basis als externer Projektmitarbeiter
Kollegenzusammenhalt
hauptsächlich junge Kollegen im Projekteinsatz, angenehme Atmosphäre, guter Zusammenhalt trotz Krisensituationen im Projektteam, gute Stimmung unter "Nicht-Führungskräften"
Work-Life-Balance
Vom Kunden keine Beschwerden bezüglich sehr frei gestalteter Gleitzeit, bei internem Anstellungsverhältnis jedoch strenger gehandhabt (kein Überstundenkonto, unflexiblere Gleitzeitzonen)
Vorgesetztenverhalten
Vernachlässigung der Mitarbeiterbetreuung, fragwürdige Aussagen und Standpunkte bzgl. Arbeitsrecht, Ausübung von Druck auf Mitarbeiter, keine offene und ehrliche Kommunikation möglich
Interessante Aufgaben
Keine klare Aufgabenbeschreibung, kein Projektauftrag, keine Zielvereinbarung - versteckte und von Vorgesetzter geduldete ANÜ trotz Werkvertrag. Hohe Belastung und keine Ambitionen der Projektleitung, hier gegenzusteuern
Gleichberechtigung
Viele weibliche Kolleginnen im Hauptsitz in Kernfunktionen, habe selbst unter den vielen Kollegen verschiedenster Herkünfte und Alters noch keine negativen Themen bzgl. Diskriminierung oder ähnlichem herausgehört
Umgang mit älteren Kollegen
Diverse Kollegen ü45 kennen gelernt, diese waren auch zufrieden
Arbeitsbedingungen
Arbeitsmittel waren in Ordnung, beim Kunden jedoch in ungedämmten und unklimatisierten Containern untergebracht. Unwürdige Arbeitsbedingungen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hohes soziales Engagement und Aktionen bzgl. Migration, Seniorenbetreuung, Kinder, Katastrophen sowie diverse Umweltthemen (elektr. Fahrzeuge im Fuhrpark)
Gehalt/Sozialleistungen
Sehr teurer Dienstleister für den Kunden, zahlt jedoch relativ zum Standort München sehr schlecht und allgemein schon unter Durchschnitt. Gehaltsnachverhandlung aufgrund extrem gestiegener Aufgaben/Anforderungen wurde verschleppt, verwässert und letztendlich auch nicht geleistet. Andere Dienstleister zahlen ohne große Verhandlungsanstrengungen unter gleichen Bedingungen fünfstellige Beträge mehr. Allgemein fragwürdige Lohnstrukturen, wo ein MA trotz einheitlichem Projektstundensatz weitaus weniger verdient als seine Kollegen im gleichen Projekt, die ähnliche oder identische Aufgaben erledigen. Hier stimmt definitiv etwas nicht.
Image
Schwierig zu beschreiben - die Kollegen sind zu empfehlen, jedoch aufgrund meiner Erlebnisse mit der Vorgesetzten sowie erlebten internen Verhaltensweisen und Prozessen würde ich derzeit keine Weiterempfehlung aussprechen
Karriere/Weiterbildung
Beendigung der Probezeit gefühlt das "Ende der Karriereleiter", im Projekteinsatz selbst gibt es nun mal keine Karrieremöglichkeiten