Vistaprint - Ein sehr guter Arbeitgeber
Verbesserungsvorschläge
- interne Kommunikation verbessert sich, bleibt aber ausbaufähig
- individuellere Arbeitszeitmodelle, vielleicht gar Homeofficeprogramme für Agenten, sofern irgendwie möglich
Arbeitsatmosphäre
Ich selbst kann nur von einer positiven Arbeitsatmossphäre berichten. Wer durch das Büro läuft, wird viel Lachen erleben. In den Pausenräumen gibt es rege Unterhaltungen und ich habe den Eindruck, dass sich die Teams intern sehr viel helfen und unterstützen. Es ist natürlich schade, wenn einzelne Mitarbeiter das anders sehen aber gleich von Mobbing im Allgemeinen zu sprechen - Diesen Vorwurf muss ich aus meiner Perspektive klar zurückweisen und empfehle denjenigen Rezensenten sich vielleicht auch selbst zu fragen welchen Anlass die Mitarbeiter gehabt haben könnten, sich bei den Teamleitern zu beschweren. Innerhalb meines Teams bezeichnene ich die Atmosphäre als wohlwollend und professionell.
Kommunikation
Hier hat Vistaprint in den Jahren Fortschritte gemacht und seine Kommunikationskanäle ausgebaut. Es gibt wöchentliche Update-Meetings und monatliche Meetings innerhalb jedes Teams. Weiterhin gibt es monatliche Einzelgespräche wo jeder Mitarbeiter erfährt wo er steht. E-Mails informieren über neueste Entwicklungen.
Kollegenzusammenhalt
Bei vielen Kollegen sind Freundschaften und auch Beziehungen entstanden und auch außerhalb der Arbeit treffen sich viele von ihnen.
Work-Life-Balance
Auf Mütter wird in der Planung durch "Muttischichten" und Urlaubsvorzug Rücksicht genommen. Teilzeitarbeit ist ebenso möglich. Es gibt verschiedene Schichten, die die Zeiten von gegenwärtig 08:00 - 21:00 Uhr abdecken. Flexible Arbeitszeitmodelle wie Home Office oder Gleitzeit sind für die Agents nicht vorgesehen.
Vorgesetztenverhalten
Führung ist subjektiv empfunden ein sehr komplexes Thema, da jeder Vorgesetzte einen individuellen Führungsstil pflegt. Ich kann nachvollziehen, wenn einzelne Mitarbeiter Kritik am Verhalten einzelner Vorgesetzte üben. Das ist legitim aber auch hier ist es gefährlich zu verallgemeinern, denn im Großen und Ganzen haben die Vorgesetzten mMn. ein großes Ohr für Kritik. Es kommt halt auch darauf an, wie man diese Kritik äußert. Die Führungskräfte bemühen sich im Allgemeinen die Mitarbeiter zu entwickeln bzw. ihnen den Raum dafür zu verschaffen, sofern auch der Mitarbeiter Engagement und Interesse dafür zeigt.
Interessante Aufgaben
Man beginnt zunächst mit der Telefonie und dem Bearbeiten von E-Mails. Später kommt noch der Chat dazu. Irgendwann kommt dann der Punkt wo eine gewisse Routine einsetzt. Das ist jedoch in einem Job wie diesen üblich. Trotzdem gibt es Einflussmöglichkeiten für jeden seinen Aufgabenbereich interessanter zu gestalten. Dazu später mehr.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung ist ein sehr heikles Thema, weil sehr oft leicht der Vorwurf entsteht das einige Menschen bevorzugt werden. Dazu folgendes Gedankenexperiment: Stellen Sie sich vor, sie sind Führungsperson und müssen nun einen Kollegen einstellen mit dem sie vielleicht jahrelang zusammenarbeiten werden. Zwei davon haben es in die Endrunde geschafft. Beide sind fachlich sehr gut und für die Stelle geeignet. Einer davon ist bekannt dafür seine Meinung lautstark kund zu tun und auch öfter mal anzuecken. Der Andere dagegen wirkt ausgeglichen, kann Feedback annehmen und wirkt sehr kopperativ. Wem stellen sie ein? Natürlich den Zweiten und der erste wird dann vielleicht auf dieser Plattform schreiben wie ungerecht die Firma ist. Was ich damit sagen will, ist, dass jeder für sein Verhalten und sein Image selbst verantwortlich ist und dass der soziale Faktor immer einer ist, der über Aufstieg und Nichtaufstieg entscheidet. Ansonsten wird versucht mit Auswahlverfahren die fachliche Eignung zu ermitteln. Geschlecht, Alter und sexuelle Orientierungen spielen dabei keine Rolle.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt einige Mitarbeiter über 40 und ich habe nicht das Gefühl, dass diese sich ausgegrenzt oder benachteiligt fühlen.
Arbeitsbedingungen
Punktabzug gibt es in der Stabiltät einzelner Programme aber ansonsten sind die Arbeitsplätze ergonomisch und die Lautstärke hält sich durch Schallwände in Grenzen. Die Arbeitsbereiche für jeden sind besonders im deutschen Floor großzügig.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Grundgehalt eines Agenten bezeichne ich als auskömmlich. Reich wird man in der Branche nicht. Das muss man ganz klar sagen, sollte aber bekannt sein. Das Gehalt wurde in den letzten Jahren immer wieder, je nach Leistung erhöht. Wer bisher gute Arbeit innerhalb der Erwartungen geleistet hat bekam im Schnitt 3-4 % Gehaltserhöhung pro Jahr.
Nicht zu verachten sind außerdem das kostenlose BVG Ticket (wahlweise auch Tankgutschrift).
Hervorheben möchte ich, dass die Firma sehr stark bemüht darin ist, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen. Hierfür gibt es ein eigenes Team, dass sich um Firmenevents, Obsttage und Gesundheitsinitiativen kümmert. Aus meinem Umfeld kommt manchmal neidvolle Bewunderung im Hinblick darauf, wie viel Mühe sich die Firma hier macht.
Image
Vistaprint hat einen starken Kundenfokus. Aus diesem Grund ist serviceorientiertes Denken unerlässlich. Ansonsten lehne ich mich mal aus dem Fenster und sage, dass Vistaprint in Berlin zu einem besseren, wenn nicht gar zu den besten, weil angenehmsten Call-Centern gehört.
Karriere/Weiterbildung
Auch hier wurde im Laufe der Jahre sehr viel gemacht, um jeden Mitarbeiter die Chance zu geben sein Aufgabenspektrum zu erweitern. Das funktioniert natürlich nur, wenn die einzelnen Mitarbeiter die Chancen dazu auch sehen und wahrnehmen. So kann man sich zusätzlich z.B. im Social Media Bereich oder der Bestellkontrolle engagieren. Zusätzlich gibt es immer wieder offene Stellen im Bereich Qualitätssicherung, Training, Projektmanagement oder im Problemlösungsbereich (Backoffice, Design etc.) Hier muss man natürlich warten bis entsprechende Stellen offen werden. Wer hier weiterkommen will braucht meinen Erfahrungen nach folgende Dinge neben der fachlichen Eignung:
- Englischkenntnisse sind absolut vorteilhaft
- Engagement und Initiative
- Kritikfähigkeit
- Sozial-, und Kommunikationskompetenz
- den Willen sich weiterzuentwickeln, da auch die Firma sehr dynamisch ist.
Wer diese Dinge mitbringt, kann hier sehr gut vorrankommen. Dass eine Firma nicht für jeden einzelnen Mitarbeiter Aufstiegsmöglichkeiten garantieren kann, sollte logisch sein. Zu behaupten, dass es hier kaum Weiterentwicklungsmöglichkeiten gebe, ist in meinen Augen falsch.
Noch eine Sache zur Perspektive. Vistaprint entfristet nach zwei Jahren die Arbeitsverträge mit einer relativ hohen Quote. Nur wer keinerlei Initiative zeigt, langfristig und regelmäßig die Unternehmensziele nicht erfüllt, weil die Kunden lediglich abwickelt werden und nebenbei noch 5 Monate im Jahr krank ist (übertrieben formuliert), muss damit rechnen, dass der Vertrag auch mal nicht entfristet wird.