Es war einmal ... ein richtig guter Arbeitgeber
Gut am Arbeitgeber finde ich
Prinzipiell sind alle Voraussetzungen gegeben, dass sich Mitarbeiter hier wohl fühlen können und gute Arbeit leisten. Das Leitbild gibt alles vor, was dazu notwendig ist. In den einzelnen Abteilungen funktioniert das auch und wird hier auch gelebt. Es müsste nur von der obersten Leitung ebenso umgesetzt werden.
Trotz der Größe des Betriebes gibt es ein warmes familiäres Miteinander, das Mitarbeiter über viele Jahre an den Betrieb binden kann, weil diese sich ganz stark mit ihrem Arbeitgeber identifizieren. Interessierte und engagierte Menschen arbeiten hier und schaffen es in Krisenzeiten immer wieder, über sich hinauszuwachsen, um die Patienten bestmöglich zu begleiten und zu versorgen.
Hier kann man ein berufliches Zuhause finden, in dem man sich weiterentwickeln möchte und dem man gern treu bleibt.
Es gibt eine sehr gute Mitarbeitervertretung (Betriebsrat)!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Veränderungen in den obersten Leitungsstrukturen (Geschäftsführung, Personalleitung) sorgen zunehmend für eine extrem belastende Arbeitsatmosphäre. Leistungsdruck und subtile Drohungen prägen den Arbeitsalltag. Wer nicht "spurt", wird so lange "bearbeitet", bis er Fehler macht, die zu einer Kündigung genutzt werden können oder bis er aufgibt und freiwillig das Haus verlässt. Wertschätzung? Partnerschaftlichkeit? Transparenz? Vertrauenswürdigkeit? Absolute Fehlanzeige.
Hier sind Autorität, Diktat und das gezielte Umgehen von gesetzlichen Regelungen eigezogen. Die Wirkung nach "oben" ist das Maß der Dinge - der dafür zu zahlende Preis ist unerheblich. Dass seit wenigen Jahren viele langjährige Mitarbeiter weggehen, sollte als Alarmzeichen gesehen werden. Das hat es in dieser Form nie gegeben! Und wenn dann noch Arbeitsgerichte beschäftigt werden müssen, finde ich das wirklich schrecklich. Sieht so ein guter Arbeitgeber aus?
Ein Betrieb sollte seinen Mitarbeitern ebenso Loyalität und Sicherheit vermitteln, wie er es von ihnen fordert. Ich hätte nie gedacht, dass ich irgendwann mal dazu kommen würde, meinen Arbeitgeber NICHT weiterzuempfehlen. Aber derzeit kann ich nur abraten.
Verbesserungsvorschläge
Unternehmenswerte nicht nur formulieren, sondern leben; das fängt bei der Konzernspitze an. Anscheinend wird dort bei der Auswahl der Mitarbeiter in Schlüsselpositionen nur noch nach deren Fähigkeit zum Rechnen und Verkaufen geschaut.
Die Ergebnisse von Mitarbeiterbefragungen sollten wirklich wahrgenommen und bearbeitet werden. Die Kommunikation ist der Dreh- und Angelpunkt. Und dabei geht es nicht nur darum, worüber mit wem kommuniziert wird, sondern vor allem auch darum WIE das erfolgt.
Arbeitsatmosphäre
Ist sehr von dem individuellen Arbeitsplatz abhängig, wird aber leider zunehmend schlechter.
Kommunikation
Hier liegt ein großes Problem! Nicht nur in Bezug auf die inhaltliche Information sondern vor allem auch in der Art der Gesprächsführung.
Kollegenzusammenhalt
Wenn man die kleinen Einheiten der Arbeitsbereiche betrachtet, ist er meist wirklich gut.
Work-Life-Balance
Kann bei Einzelnen funktionieren - wenn man einen entsprechenden Vorgesetzen hat. Im wesentlichen muss Arbeit gemacht werden - egal wie.
Vorgesetztenverhalten
Je weiter oben, desto weniger Vitos-Werte werden umgesetzt.
Interessante Aufgaben
Prinzipiell gibt es so vielfältige Tätigkeitsbereiche, dass jede/r etwas Reizvolles finden kann.
Gleichberechtigung
Die stimmt.
Umgang mit älteren Kollegen
Das kommt auf den Einzelfall an. Aber oftmals wird auf sie wenig Rücksicht genommen. Und das wird sich rächen, denn sie sind in der Mehrheit...
Arbeitsbedingungen
Sind eigentlich gut. Aber durch viele Einflüsse werden sie zunehmend erschwert. Und wer glaubt, dass der Neubau alles rettet, täuscht sich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Vorschläge werden abgebügelt, der Park wurde bereinigt, Mülltrennung gibt es nicht...
Gehalt/Sozialleistungen
Vergütung nach Tarif
Image
Leidet zunehmend, war schon deutlich besser. Und der Betrieb arbeitet daran, dass es weiter leidet. "Wir bei Vitos" sollte eigentlich ein positives Signal darstellen - inzwischen ist es eher das Gegenteil.
Karriere/Weiterbildung
Prinzipiell ist das Angebot vielfältig und gut. Ob es allerdings Möglichkeiten zur Weiterentwicklung gibt, hängt inzwischen maßgeblich davon ab, ob "die Nase passt". Wer unter keinem guten Stern steht, bekommt auch keine Weiterbildung / Studiengänge finanziert. Da wird eher in Kauf genommen, dass der Mitarbeiter den Arbeitgeber wechselt, um seine Pläne dort umzusetzen. Wie passt das zu den Grundsätzen der Mitarbeiterförderung???
Bei der Besetzung von Führungsstellen wird nicht nach Qualifikation geschaut - sondern die Stelle so ausgeschrieben, dass es möglich ist, sie mit der bereits im Vorfeld ausgewählten Person zu besetzen. Weder persönliche Eignung, noch Know-how sind ausschlaggebend. Das ist eine Entwicklung, die sich nur nachteilig auswirken kann.