Meckern auf hohem Niveau - mit der IT-Brille allerdings nachvollziehbar
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Umgang der Kollegen miteinander ist wirklich hervorragend. Der VB hat sehr gute Rahmenbedingungen für seine Mitarbeiter geschaffen, sodass ich jeden Tag gerne ins Büro komme. Insbesondere die Sportkurse, das Betriebsrestaurant und das Pflegen der Unternehmenskultur bei einem Kaffee sind große Plus-Punkte (für mich persönlich).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die IT bekommt nicht die Sonderrolle, welche sie so dringend benötigt. Hier lohnt sich ein Blick zu anderen Unternehmen (auch innerhalb der Versicherungsbranche).
Viele engagierte Mitarbeiter die wirklich etwas bewegen wollen, sind frustiert und spielen aufgrund der "Blockade von ganz Oben" mit dem Gedanken eines AG-Wechsels.
Verbesserungsvorschläge
Die IT benötigt dringend eine Sonderrolle ggf. als Tochterunternehmen. Es wurde sehr früh auf die Probleme und die entsprechenden Konsequenzen hingewiesen, aber das Unternehmen hat nicht oder nur wenig gehandelt. Nun verlassen wichtige Mitarbeiter die IT - das wäre vermeidbar gewesen.
Konkret: Vollständiges Mobiles Arbeiten für die IT ermöglichen, nicht weil ich das unbedingt nutzen will, sondern damit der VB als Arbeitgeber auf dem aktuellen Markt für die ITler konkurrenzfähig bleibt.
ggf. könnte man auch in Betracht ziehen die IT (bei entsprechender Leistung und Qualifikation) außertariflich zu bezahlen, damit auch die Gehälter langfristig konkurrenzfähig bleiben. Auch hier reicht ein Blick zu einem anderen Dortmunder Versicherer. Wobei beim Thema Gehalt natürlich die angebotenen Benefits (welche ich sehr zu schätzen weiß) zu berücksichtigen sind.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist wirklich außerordentlich gut. Man kann ohne unnötigem Zeitdruck an seinen Tickets arbeiten und mit seinen Kollegen regelmäßig die Unternehmenskultur bei einem Kaffee pflegen ;)
Kommunikation
Die Kommunikation im Team ist super. Leider fehlt es an einem Projektleiter, der aktiv die Kommunikation zwischen den Teilprojekten vorantreibt und regelmäßige Updates gibt.
Von der Unternehmensleitung ist die Kommunikation leider mangelhaft. Es werden Entscheidungen getroffen, die man mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehen kann.
Die Büros sind platzmäßig gut ausgelastet und dennoch bleibt man bei Präsenzarbeit und einzelnen antragspflichtigen Tagen für Mobiles Arbeiten. Das ist leider für die IT nicht mehr zeitgemäß (auch nicht in der Versicherungsbranche; ein Blick zur SI reicht da ;) ). Insbesondere scheint man hier Probleme zu haben in Sondersituation einzelnen Kollegen dauerhaftes Home-Office, ohne große Diskussion und bürokratischen Aufwand zu ermöglichen.
Solche Entscheidungen werden getroffen, aber nicht ausreichend kommuniziert bzw. begründet, sodass einige Kollegen sehr frustriert sind. Dies ist übrigens einer der Hauptgründe für Abgänge.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt im Team ist super. Man kann sich immer mit Fragen an Kollegen wenden, da wir gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten und dieses auch gemeinsam erreichen wollen.
Work-Life-Balance
Durch 38h-Woche und Gleitzeit ist die WLB wirklich sehr gut. Für mich ist das sehr leckere und preiswerte Essen im Betriebsrestaurant sowie die kostenlosen Sportkurse ein riesiger Pluspunkt.
Vorgesetztenverhalten
Für die direkten Vorgesetzten (Gruppenleiter) kann ich nur 5 Sterne geben. Leider hat die IT keinen besonderen Stellenwert im Unternehmen und ist nicht entsprechend in der Unternehmensleitung vertreten.
Die Führungskräfte der IT sind sehr engagiert und möchten etwas bewegen. Dafür fehlen leider die Befugnisse und der Unternehmensleitung scheint sich mit der neuen IT-Arbeitswelt noch schwer zu tun.
Interessante Aufgaben
Das ist natürlich ein sehr personen- und projektspezifischer Punkt. Für mich sind die Aufgaben in meinem Projekt spannend und interessant. Aktuell beschäftige ich mit einer (im Vergleich zu Java und co.) relativ selten genutzten Technologie.
Arbeitsbedingungen
Der Bürokomplex ist modern, offen und hell gestaltet.
Es gibt 2er- und 3er Büros die modern ausgestattet sind.
Die Arbeitsgeräte sind nicht besonders neue Windows-Laptops oder Desktops und man hat nicht die Möglichkeit mit MacOS oder Linux zu arbeiten. Das kann man mMn auch nicht unbedingt erwarten.
Ansonsten sind die Arbeitsbedingungen wirklich so gut, dass ich sehr gerne ins Büro komme.
Einziger Kritikpunk: es gibt leider nur eine sehr komplizierte Möglichkeit meinen Terminkalender auf mein privates Smartphone zu synchronsieren, sodass ich diese nicht nutzen möchte.
Erwähnenswert sind ggf. noch die Kernarbeitszeit von 10-15 Uhr (Freitags bis 13 Uhr) und die Beschränkung der Arbeitszeit von 7 bis 19 Uhr. Das ist nicht 100% flexibel, aber für meine persönlichen Bedürfnisse ausreichend.
Durch ein- und ausstechen und sowie das Gleitzeitkonto wird die Arbeitszeit auch fair bemessen und schafft dann doch ein wenig Flexibilität.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist in Ordnung bis gut. Für erfahrene Kollegen in der IT ist Markt aber zu gut, als dass die Gehälter hier langfristig konkurrenzfähig bleiben.
Durch den Tarifmantelvertrag der Versicherungen bekommt man regelmäßige Gehaltsanpassungen, die für die IT aber leider nicht merkgerecht sind.
Besonders hervorheben, möchte ich an dieser Stelle den Bonus der für das erreichen der kommunizierten Unternehmensziele an so gut alle Mitarbeiter (inkl. Azubis etc.) ausgezahlt wird! Das ist wirklich großartig!
Karriere/Weiterbildung
Die Karriere in der IT ist leider recht beschränkt. Die einzige Möglichkeit ist hier als Gruppenleiter, mit (fast) keinen Befugnissen, eine Führungsposition mit Personalverantwortung einzunehmen und dann langsam nach oben zu arbeiten. Vorbildlich ist hier jedoch, dass Führungspositionen primär durch interne Bewerber bekleidet werden wollen.
Problematisch in der IT ist, dass Erfahrung und Können der Entwickler und somit auch die Erwartungshaltung sowie die Vergütung nicht anhand von z.B. Senior Titeln o.ä. unterschieden werden.
Ich denke somit ist der Überblick über das Humankapital in der IT nur schwer möglich und der Verlust mehrerer sehr guter Anwendungsentwicklern hat nicht den entsprechenden Effekt.
Beispiel: 10 Anwendungsentwickler vs. 1 Architekt, 2 Senior-Devs und 3 Devs und 4 Junior Devs
Wenn die 3 wichtigsten AEs das Team/Unternehmen verlassen, dann verlassen halt 3 AEs das Unternehmen und 7 AEs sind noch da. Dabei übersieht man dann leicht den Stellenwert und die Verantwortung der ehemaligen Mitarbeitern.
Wenn jedoch der Architekt und die 2 Senior-Devs gehen und man auf einmal mit 3 Devs und 4 Junior Devs dasteht, wird die Konsequenz der Fluktiation direkt sichtbar.