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Bewertung

Definitiv anders als andere Abreitgeber in der Branche

1,7
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Vertrieb / Verkauf bei Wipro Technologies GmbH in Frankfurt am Main gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Über das Gehalt kann ich nichts schlechtes sagen und wer mal in eine andere Arbeitskultur eintauchen möchte, der findet hier genau das richtige.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Es könnte mit wenig Aufwand viel verbessert werden, beispielsweise in der Integration der indischen (oder europäischen) Kollegen oder der Informationsflut. Leider liegt auf diesen Themen derzeit seitens des Arbeitsgebers kein ausreichender Fokus.

Verbesserungsvorschläge

Die Integration der indischen Mitarbeiter und die Schulung in lokalen Gegegebenheiten und Gesetzen sollte kurzfristig deutlich verbessert werden.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist bei der Wipro definitiv anders als in den meisten westlichen Unternehmen. Das muss man mögen und sich darauf einlassen.

Positiv hervorzuheben ist die hohe Flexibilität bei der Tagesplanung, negativ das Informationschaos und die - nach deutschen Werten - beispielsweise mangelhafte Termintreue. Termine und Deadlines gelten beispielsweise intern mehr als unverbindlicher Hinweis mal etwas zu beginnen anstatt eine Aufgabe abzuschließen. Ein enges Coaching und permanentes hinterherlaufen ist gefragt, wenn man seinen Kunden später nicht als unglaubwürdig oder unzuverlässig in Erinnerung bleiben möchte. Die Qualität ist stark schwankend und muss fortlaufend eng kontrolliert werden.

Ferner ist man sich nie sicher, ob verschiedene "Manager" sich nur selbst intern profilieren oder wirklich produktiv an einer Kundensituation mitarbeiten möchten. Zu viele verbreiten leider nur heiße Luft und hören sich gerne selbst reden. Das macht blindes Vertrauen in neue Kollegen schwierig.

Kommunikation

Chaotisch beschreibt es am besten. Das Unternehmen ist in einer Matrixorganisation aufgebaut und es gibt häufig komplett gegensätzliche Interessen in jeder Kundensituation und viel internes Hick-Hack ohne klare Strategie.

Ferner ist "Antwort an alle" oder "Reply to all" die Lieblingsfunktion vieler Kollegen und es wird als Mehrwert angesehen die Verteilerlisten möglichst mit jeder Antwort weiter zu vergrößern. Englisch ist ferner grundsätzlich Unternehmenssprache, es wird nur wenig in Deutsch kommuniziert.

Ich musste weiterhin bei bisher noch keinem Arbeitgeber einen SPAM-Ordner für geschäftliche Emails erstellen - hier schon. Es kommen in einer Woche locker 100 verschiedene Emails darüber rein welche Visas für indische Staatsbürger wieder länger dauern, welche Systeme (die man meist nicht mal kennt) down/up sind und welche Jobangebote am anderen Ende der Welt derzeit intern verfügbar sind (egal ob eigener Job/Skill Level oder nicht). Abbestellbar sind diese Mails nicht.

Es ist somit in Summe schwierig, wichtige Kommunikationen aus der Flut an Informationen herauszufiltern. Flurfunk ist meist die einfachste und zuverlässigste Informationsquelle.

Kollegenzusammenhalt

Es gibt drei verschiedene "Lager" in der Wipro.
1) Europäer, die sich bei Wipro beworben haben,
2) Europäer, die durch Übernahmen zu Wipro gekommen sind,
3) Inder, die in der Regel für drei Jahre für Wipro nach Deutschland oder Europa kommen, um hier zu arbeiten.

Die Verteilung der Gruppen nach der Anzahl der Mitarbeiter entspricht in etwa 10%/20%/70%, ist aber natürlich vom jeweiligen Bürostandort abhängig.

Wenn man nicht aktiv auf alle drei Lager zugeht, gibt es schon gewisse Grabenkämpfe und Vorurteile zwischen diesen. Am Ende sind die allermeisten Kollegen echt freundlich und voll in Ordnung, eine Integration der einzelnen Gruppen findet von Seiten des Unternehmens aber nicht statt - was häufig für unnötiges Konfliktpotenzial sorgt.

Die Mitarbeiterrotation ist im Vergleich zu anderen Unternehmen zudem sehr hoch. Lange Freundschaften lassen sich so schwer aufbauen.

Work-Life-Balance

Work-Life Balance ist grundsätzlich ein Fremdwort. Wer nicht aufpasst, arbeitet permanent und das ist für die indischen Kollegen auch völlig normal. Ich empfehle dringend abends das Handy und Email abzuschalten. Das nimmt einem keiner Übel, aber tut man es nicht wird man bis tief in die Nacht mit meist unwichtigen Themen bombardiert.

Vorgesetztenverhalten

Extrem vom Vorgesetzten abhängig. Manche sind gut oder gar hervorragend, die meisten wissen aber nicht einmal was in Europa oder Deutschland erlaubt ist. Man muss häufig "nein" sagen und begründen wieso etwas nicht geht oder gar illegal ist.

Das größte Problem: Konsequenzen selbst für grobes Fehlverhalten seitens der Vorgesetzten (beispielsweise Mobbing oder bewusster Verstoß gegen lokale Gesetze) gibt es nach meiner Erfahrung keine. Die Unternehmenswerte werden aus meiner Sicht primär auf dem Papier gelebt.

Interessante Aufgaben

Die Arbeitslast ist grundsätzlich hoch und man ist sich durchaus bewusst, dass ein großer Teil der Arbeit am Ende des Tages "für die Tonne" ist. Einfluss auf die eigene Arbeitsgestaltung hat man kaum, man ist eher fremdgesteuert. Das ist aber sicher von Job zu Job unterschiedlich.

Gleichberechtigung

Westliche Firmen wollten bis 2020 Programme mit Gleichberechtigung am Arbeitsplatz schaffen, Wipro hat das Thema in weiser Voraussicht auf 2025 geschoben. Sonst müsste man ja jetzt schon aktiv etwas machen.

Gefühlt sind über 90% aller in Deutschland beschätigten Kollegen männlich. Eine weibliche Managerin habe ich in rund 3 Jahren Betriebszugehörigkeit noch nicht angetroffen.

Umgang mit älteren Kollegen

Auf ältere Kollegen wird aus meiner Sicht keine gesonderte Rücksicht genommen. Die meisten Kollegen sind allerdings relativ jung, da sie der dritten Gruppe (siehe oben, Kollegenzusammenhalt) zugehörig sind und nur eine befristete Zeit in Deutschland arbeiten.

Arbeitsbedingungen

Die Bürostandorte sind zweckmäßig eingerichtet und verfügen in der Regel über ausreichend freie Plätze in Großraumbüros. Die Büros sind in der Regel gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, Parkplätze sind hingegen meist rar oder sehr teuer. Kaffee und Wasser sind kostenlos. Kantinen gibt es nicht, meist gibt es aber Supermärkte, Restaurants oder Imbisstände in der Nähe der Standorte.

Als Arbeitsmittel habe ich einen aktuellen Laptop und ein Firmenhandy mit SIM-Karte erhalten. Eine Firmenwagenregelung gibt es nicht, stattdessen bekommt man einen monatlichen Pauschalbetrag zum Unterhalt des eigenen Autos + 30 ct pro dienstlich zurückgelegtem Kilometer.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Gering ausgeprägt. So haben beispeilsweise die in Deutschland arbeitenden Inder diverse Rechte, die man ihnen gerne verschweigt oder versucht über den indischen Arbeitsvertrag so weit wie möglich einzuschränken.

Positv ist, dass viele Dienstreisen auch mit der Bahn unternommen werden können. Der Umweltgedanke steht hier zwar nicht im Mittelpunkt (Inder dürfen in Deutschland ohne zusätzliche Fahrprüfung kein Auto fahren), aber immerhin.

Gehalt/Sozialleistungen

Verhandlungssache, aus meiner Sicht ist hier aber einiges möglich.

Image

Aus meiner Sicht hat Wipro im Europäischen Markt das Imagine ein reiner Preistreiber zu sein - und unsere Führungskräfte sind mit diesem Image sehr zufrieden. In Indien ist Wipro vorbildlich und hoch angesehen, die Standards sind hier aber auch andere und es wird deutlich mehr investiert.

Karriere/Weiterbildung

Man muss für jede Form der Weiterbildung lange und aktiv kämpfen. Meist sind die Vorgesetzten nur daran interessiert, dass kurzfristig Geschäft gemacht wird. Gibt es einen gewissen Skill nicht, kauft man den lieber ein als auszubilden. Die langfristige Investition in Mitarbeiter hat grundsätzlich keinen Vorrang.

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