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Bewertung

Tradition trifft auf Transformation

2,6
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich IT bei B. Metzler seel. Sohn & Co. AG in Frankfurt am Main gearbeitet.

Verbesserungsvorschläge

Meiner Ansicht nach war das Bankhaus immer ein zuverlässiger Arbeitgeber, bis zu dem Punkt, als der Beschluss zur umfassenden Umstrukturierung getroffen wurde. Es ist unbestreitbar, dass solche Veränderungen komplex sind und Zeit erfordern. Und ja, es kann für viele, einschließlich mir, ein nervenaufreibender Prozess sein.
Allerdings scheint es, als ob die Priorität seit Jahren eher darauf liegt, Traditionen zu wahren, anstatt innovatives Denken zu fördern. Moderne Büros und stilvolle Lounges machen kein zeitgemäßes Unternehmen aus. Die Zeiten, in denen Menschen im Alter von 16 Jahren ins Arbeitsleben eintraten, ein halbes Jahrhundert lang der Arbeit alles andere unterordneten und dann in den Ruhestand gingen, sind zum Glück vorbei.
Zudem solle es in einer verhältnismäßig kleinen Bank wie der unseren mehr um Teamwork gehen, anstatt eine Trennung in Vorstand und Untergebene zu fördern. Traditionen können bewahrt werden, während man gleichzeitig modern agiert und den aktuellen Gegebenheiten Rechnung trägt. Diese Balance zu erreichen, wäre wirklich wünschenswert.

Arbeitsatmosphäre

Unser Arbeitsumfeld hat sich signifikant gewandelt, insbesondere durch die Umsetzung umfassender Restrukturierungen. Diese Anpassungen sind in unserer schnelllebigen Welt unvermeidlich und Banken wie die unsere müssen regelmäßig auf regulatorische Veränderungen reagieren.

Die Herausforderung liegt jedoch darin, dass das Management die Mitarbeiter nicht ausreichend in den Transformationsprozess einbezogen hat. Statt einer klar kommunizierten Vision wurde der Fokus auf unklare Konflikte zwischen IT und Fachabteilungen gerichtet. Dies erzeugte den Eindruck, dass eine Intervention des Managements notwendig sei, anstatt das Streben nach Modernisierung.

Trotz erheblicher Anstrengungen zur Umstrukturierung der IT, blieben viele der ursprünglichen Herausforderungen bestehen. Die Trennung von Fachabteilungen und IT führte zu Verlangsamungen und wichtige Rollen wie Methodiker (vergleichbar mit Scrummastern) und Businessanalysten (als Vermittler zwischen Fachabteilungen und IT) wurden am Ende der Umstrukturierung wieder gestrichen oder anderen Aufgaben zugeführt. Letztendlich scheinen wir wieder da zu sein, wo wir angefangen haben.

Kommunikation

Die Unternehmensführung kommuniziert gut mit den Mitarbeitern. Alles, was im Unternehmen geschieht, wird transparent geteilt. Selbst bei Großprojekten, wie unserem recht schönen Neubau, gibt es regelmäßige Updates, in denen der Fortschritt der laufenden Bauarbeiten präsentiert wird. Insgesamt gibt es kaum Überraschungen, da neue Entwicklungen immer gut kommuniziert werden. Selbstverständlich setzt dies voraus, dass man an den entsprechenden Veranstaltungen teilnimmt, um informiert zu bleiben.

Kollegenzusammenhalt

In der Abteilung, in der ich tätig bin, kann ich bestätigen, dass es kaum größere Meinungsverschiedenheiten unter den Kollegen gibt. Die Zusammenarbeit läuft in der Regel ohne größere Probleme ab.

Work-Life-Balance

Mit der Pandemie wurde auch in unserer Organisation die Arbeit von zu Hause aus eingeführt, eine Option, die zuvor nur in extremen Ausnahmesituationen gegeben war.
Zwischenzeitlich zeigt sich jedoch eine allgemeine Zurückweisung von flexiblen Arbeitsorten, was sich in einer Betriebsvereinbarung widerspiegelt, die dem Unternehmen die Möglichkeit gibt, das Homeoffice fast vollständig zu eliminieren. Diese nutzt es auch.
Es scheint eine Vorliebe für traditionelle Arbeitsweisen zu geben, die das Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeiter zur Selbstorganisation untergräbt und eher den Wunsch nach Kontrolle hervorhebt. Dies ist verwirrend, wenn man bedenkt, dass gerade das eigenständige und selbstorganisierende Arbeiten ein erklärtes Ziel einer in den letzten Jahren durchgeführten Umstrukturierung war.
Oft wird eine Präsenzkultur betont, die jedoch von vielen Mitarbeitern nicht in der gewünschten Form gelebt wird.
Kulturelle Aspekte entstehen in der Regel organisch innerhalb einer Gruppe von Menschen und können nicht von oben herab befohlen werden. Eine solche Vorgehensweise verwandelt die ursprüngliche Bedeutung von "Kultur" in nichts anderes als eine "Verordnung".

Vorgesetztenverhalten

In unserem Unternehmen fungieren Vorgesetzte mehr als Leitlinien, anstatt ständige Anweisungen zu geben, daher auch die Bezeichnung "Linienvorgesetzte". Im Gegensatz zu der Zeit vor der Umstrukturierung sind sie heute nicht mehr unmittelbar in die Teamarbeit involviert und treffen nicht die Entscheidungen über die Arbeitsweise des Teams.
Die Rolle der Linienvorgesetzten beinhaltet die Unterstützung der Mitarbeiterentwicklung, Konfliktlösung, Vertretung des Teams gegenüber dem Management und schließlich die Übernahme klassischer Personalmanagementaufgaben.

Allerdings gibt es Momente, in denen Versprechen gemacht werden, bestimmte Dinge im Auge zu behalten und umzusetzen, ohne dass später erkennbare Fortschritte gemacht werden. Dies hinterlässt ein Gefühl der Unsicherheit, als ob sie zwischen den Stühlen sitzen und sich schwer tun, echte Veränderungen herbeiführen zu können.

Interessante Aufgaben

Unser Unternehmen unternimmt seit einigen Jahren Anstrengungen, seine Systeme zu modernisieren. Leider scheinen wir dabei noch keine greifbare Lösung gefunden zu haben. Einzelne Teilsysteme wurden durch externe Lösungen ersetzt, aber ein großer Teil der Systeme scheint seit geraumer Zeit in einer Art Stillstand zu verharren. Es wird weder das volle Potenzial der vorhandenen Ressourcen genutzt, um Innovationen voranzutreiben, noch scheint man in der Lage zu sein, jüngeren Talenten die Arbeit bei uns schmackhaft zu machen.
Zwar gibt es in unserem Unternehmen interessante Projekte, aber es gibt auch viele Bereiche, in denen die Entwicklung über die reine Wartung hinaus nicht voranschreitet. Wir befinden uns in einer Phase des Wandels, aber es ist schwer zu spüren, dass tatsächlich etwas vorangeht.

Arbeitsbedingungen

Ein Segment der Belegschaft, einschließlich eines Großteils der IT-Abteilung, ist in ein neu renoviertes Gebäude umgezogen. Es wurde offensichtlich viel Aufwand betrieben, um den Raum ansprechend zu gestalten. Ein Hauptproblem stellt jedoch die Anordnung der Großraumbüros dar.
Mit 25-30 Personen in einem relativ engen Raum findet zwar viel Austausch statt, aber konzentriertes Arbeiten ist unter diesen Bedingungen kaum möglich. Sollte die Nutzung des Homeoffice weiter reduziert werden, könnte sich die Situation noch verschärfen. Es wird nach Lösungen gesucht, aber es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen diese haben werden.

Gehalt/Sozialleistungen

Was die Vergütung angeht, so finde ich sie fair, obwohl nicht unbedingt mit Inflationsanpassungen oder darüber hinausgehenden Gehaltssteigerungen gerechnet werden kann. Es war etwas seltsam, als in einer Betriebsversammlung die Auszahlung eines steuerfreien Betrags von 2000€ aus den vom Staat genehmigten 3000€ groß angekündigt wurde. Im Gegenzug wurden die Boni jedoch ohne viel Aufhebens reduziert. Dies hinterlässt den Eindruck, dass die Bank der eigentliche Nutznießer dieser steuerfreien Zahlung war.
Obwohl dies wahrscheinlich rechtlich in Ordnung ist, vermittelt es das Gefühl, dass die Mitarbeiter auf gewisse Weise benachteiligt wurden.

Karriere/Weiterbildung

Erst seit Kurzem rückt die Weiterbildung der Mitarbeiter mehr in den Fokus, nachdem sie über Jahrzehnte hinweg eher eine Nebenrolle gespielt hat. Selbst jetzt scheint es jedoch, dass man versucht, mit minimalen finanziellen Mitteln die Mitarbeiter - das wertvollste Kapital des Unternehmens - auf dem neuesten Stand zu halten.
Im Bezug auf die IT ist es auch schwierig zu bestimmen, auf welche Bereiche man sich konzentrieren soll. Zunächst war C# die bevorzugte Entwicklungsumgebung, nun sind es Java und Javascript. Zudem werden viele Technologien wie Kafka, Kubernetes, Docker, Micro Services, Tosca, Sonar Cube und viele andere ins Spiel gebracht, ohne dass eine klare Richtung ersichtlich ist. Es bleibt unklar, welche Technologie aus welchem Grund und an welcher Stelle zum Einsatz kommen soll.

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