Hohe Auslastung gefordert, alles Andere passiert so nebenbei
Gut am Arbeitgeber finde ich
Netter, emotionaler Haufen mit wenig Ellbogenmentalität. Gute Auswahl der KollegInnen (solange es nicht um die Fachlichkeit geht)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe Oben
Verbesserungsvorschläge
Kernprozesse der Beratung besser Planen, steuern und Material für die Arbeit bereitstellen.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre wird seit 2 Jahren immer schlechter. Der Druck höherer Auslastung und der Idee, alles Interne "nebenbei" (also in der Freizeit) zu machen, wirkt sich spürbar auf alle Aktivitäten aus.
Kommunikation
Die Führung ist um sogenannte Transparenz bemüht und macht hier vermutlich einiges besser, als die Konkurrenz (in vergleichbaren Größen). Trotzdem könnte man hier eine gewisse Absicht bei der Wortwahl und dem Ergebnis der Kommunikation unterstellen, das Führungsmarketing funktioniert.
Kollegenzusammenhalt
Siehe Arbeitsatmosphäre
Work-Life-Balance
Es ist eine Auslastung von 90% in Kundenprojekten gefordert. In der Beratungsbranche gehört man mit 78% zu den Top-Performern. Trotzdem gibt es um die Auslastung immer wieder Diskussionen, die zusätzlich belasten. Eine Zeiterfassung gibt es nicht. Das bedeutet, dass mit Abrechnung der Reisekosten, wenigen internen Veranstaltungen und sinnlosen Diskussionen um die eigene Auslastung bereits nicht bezahlte Überstunden anfallen. Oft hört man auch, dass Stunden nicht aufgeschrieben werden sollen...
"Nebenbei" möge man dann noch Vertrieb machen, sich Zeit für Ausbildung nehmen, Kontakte pflegen und interne Aufgaben erledigen.
Reisezeit wird selten dem Kunden in Rechnung gestellt, weshalb diese dann auch nicht als Arbeitszeit zählt. Zusammengerechnet hat die Woche damit weniger Stunden, als die Work-Work-Balance erfordern würde.
Vorgesetztenverhalten
Abteilungsabhängig gibt es Führungskräfte mit guter Qualifikation. Aufgrund der bisherigen Politik befinden sich aber auch viele in Führungspositionen, die mit der Aufgabe überfordert sind und es mangelt sehr an Führungskräfteausbildung.
Interessante Aufgaben
Projektabhängig
Gleichberechtigung
Hier wird kulturell viel gemacht, zum teil auch nach amerikanischen Vorbild. Ob einem das gefällt oder nicht, soll hier nicht beantwortet werden.
Das Bonussystem verleitet dazu in Silos zu denken, motiviert aber durchaus auch dazu mehr Leistung zu erbringen.
Umgang mit älteren Kollegen
Nichts Besonderes zu erwähnen
Arbeitsbedingungen
Für eine Beratung unterdurchschnittlich. Die Laptops sind klein und technisch schnell an der Belastungsgrenze, die Administration der Geräte erfolgt durch jeden Mitarbeiter selbst und ist sehr aufwändig. Es gibt keine Kopfhörerauswahl (nur die Standard-kabelgebundenen von Apple für das IPhone und die Arbeitsplatzausstattung ist minimal. Die Büros sind nich bequem oder laden zum verweilen ein, aber das Design stimmt.
Die üblichen Prozesse einer Beratung sind damit nicht gut bedient, immer mit der Ausrede, dass sich jeder das selbst kaufen soll (..weil der Bonus durch geringere Kosten höher ausfällt). Damit hat der Arbeitgeber aus meiner Sicht nicht verstanden, was es für gute Arbeitsbedingungen in einer Beratung bedarf.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier gibt/gab (?) es einige Projekte, die Aufgrund der allgemeinen Überforderung auch weniger geworden sind. Bei den Materialien wird Umweltbewusst eingekauft und die Snacks und Getränke sind großteils BIO. Im vergleich bewegen wir uns hier im Durchschnitt.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gibt nur Geld, davon mehr als in einer Big4, aber weniger als bei einer Boutiqueberatung. Das kann man ab Senior Consultant in einen Dienstwagen umwandeln (Wird vom Gehalt abgezogen), wobei die Dienstwagenregelung wirklich grauenhaft ist. Spätestens beim Verlassen des Unternehmens werden die "Sozialleistungen" (Dienstwagen, JobRad) zum Problem, da hier viele Regelungen getroffen wurden, die rechtlich fragwürdig sind. Wesentlicher Bestandteil ist der Bonus, der sehr stark variieren kann, daher sollte dieser nicht Teil der Vertragsverhandlung werden. Die Gehaltsentwicklung reicht von 0€ bis zum ausreizen des Gehaltsbandes. Auch hier wird der Eindruck einer Willkürlichkeit vermittelt.
Image
Bei Public gut, zunehmend auch im wirtschaftlichen Kontext unterwegs, hier aber eher durchwachsen. Das Standing war mal besser, wobei viele gute Kollegen, die das zu verantworten hatten, leider gegangen sind.
Karriere/Weiterbildung
Offiziell ist dafür jeder selbst verantwortlich. Leider führt das dazu, dass die Führungskräfte entweder sehr laissez-faire agieren und die Verantwortung für persönliche und fachliche Entwicklung auf den Arbeitnehmer übertragen oder sehr autoritär agieren und keinen Spielraum zulassen. Weiterbildung erfolgt in Freizeit und auch nur nach langem Streit bezüglich der Notwendigkeit einer Fortbildung (bisher bei allen Versuchen so gewesen..)
Die Karriere ist hier, wie so oft, leider von der Zuneigung des/der Vorgesetzten abhängig.