Der Anfang vom Ende?
Gut am Arbeitgeber finde ich
- pünktliche Bezahlung
- Standort bzw. Lage
- Kollegenzusammenhalt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- schlechte Besetzung von Führungspositionen, oft Vetternwirtschaft
- veraltete IT-Infrastruktur
- Sparen, sparen, sparen obwohl jedes Jahr der Umsatz gesteigert wird
- teilweise katastrophale Kommunikation
- inakzeptabler Umgang mit Mitarbeitern
- kontinuierliches Schönreden und Schulterklopfen
- Probleme werden nicht nachhaltig abgestellt
Verbesserungsvorschläge
Endlich aufwachen!!!
- Zu viele Führungskräfte, die nur träumen und sich gegenseitig auf die Schultern klopfen.
- Probleme klar ansprechen und abstellen
- Vernünftige IT (Hard- und Software)
- ...
Arbeitsatmosphäre
Je nach Abteilung und Bereich von gut bis katastrophal. Einige Abteilungen versuchen sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. Der Einkauf setzt dem Ganzen die Krone auf. Probleme und Verbesserungsvorschläge werden zwar gehört aber in der Regel nie umgesetzt, denn es ist viel leichter für die Führungskräfte der zweiten Ebene sich gegenseitig auf die Schultern zu klopfen und alles schönzureden. Projekte werden gestartet um sie ein halbes Jahr später zu stoppen, da keine Kapazitäten mehr vorhanden sind (Planung?). Fehlerhafte, tiefgehende Prozessprobleme, die nicht beseitigt werden. Dafür wird an den Prozessen vorbei gearbeitet oftmals mit dem Wissen der Führungskräfte.
Kommunikation
Welche Kommunikation? In der eigenen Abteilung fließen Informationen nur rudimentär. 2x im Jahr gibt es eine Betriebsversammlung bei der die GF sich selbst beweihräuchert aber gleichzeitig einen Sparkurs ausgibt, trotz Rekordumsatz. Der Konzern bzw. der Gesellschafter wird dabei regelmässig als Heilsbringer dargestellt. Der Gewinn ist natürlich nie ausreichend, aber dafür wird gerne bei den Werkern gespart.
Kollegenzusammenhalt
Gut bis sehr gut unter den Mitarbeitern, die Abneigung gegen diverse Führungskräfte und der Geschäftsführung schweißt zusammen.
Work-Life-Balance
War mal gut, mittlerweile auch sehr vernachlässigt. Home-Office wird von der GF nicht gerne gesehen, die Mitarbeiter sollen endlich zurück ins Büro kommen. Generell wird nach Tarif gearbeitet 35 oder 37 Std., Überstunden werden ab 36 Std einfach abgeschnitten. 40 Std. Verträge sind mittlerweile dauerhaft in allen Abteilungen im Einsatz.
Vorgesetztenverhalten
Führungskräfte der ersten Ebene "bekommen" in der Regel alles ab, daher herrscht auch hier eine rege Fluktuation auch wenn das von der GF beschönigt dargestellt wird. Der Druck wird natürlich gerne von oben nach unten durchgereicht bis an den einfachen Mitarbeitern, der oftmals das Fehlmanagement der Oberen ausbaden darf. Ab der zweiten und dritten Ebene an Führungskräfte kommt neben gefährlichen Halbwissen auch das Aussitzen von Problemen hinzu, keiner möchte einen Fehler machen und ruht sich lieber auf seiner Position aus. Ganz wichtig ist natürlich die gute Außendarstellung.
Interessante Aufgaben
Teilweise gibt es tatsächlich interessante Aufgaben (Projekte etc.), allerdings werden diese in der Regel nicht zu Ende geführt oder gar nicht erst kommuniziert. Oftmals Doppelarbeit oder Arbeit direkt für den Mülleimer. Veraltete IT Systeme kosten Unmengen an Zeit, aber es muss eben gespart werden.
Gleichberechtigung
Frauen als Führungskräfte sind eine Seltenheit, Lieblinge werden natürlich bevorzugt und gerne auch mal befördert. Teilweise mehrere Beförderungen in einem Jahr.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen haben teilweise sehr viel Know-How, das Wissen wird jedoch nicht abgegriffen oder weitergegeben stattdessen werden Mitarbeiter ganz gerne aus der Rente zurückgeholt. Auf der anderen Seite gab und gibt es immer wieder ältere Kollegen die das Unternehmen ganz gerne schon in den "wohlverdienten" Ruhestand schickt und die Nachricht natürlich möglichst gut verkauft.
Arbeitsbedingungen
Entweder Großraumbüros bei denen keine Chance besteht vernünftig Telefonieren oder an einem Meeting teilnehmen zu können oder bessere Abstellräume bei denen eine hohe Anzahl von Kollegen arbeiten dürfen. Die IT, sowohl Hard- als auch Software, ist unterirdisch. Das habe ich in noch keiner anderen Firma erlebt, teilweise katastrophale Zustände.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Grünes Images? Das hätte das Unternehmen gerne, aber viel lieber werden Produkte an Branchen ausgeliefert, die in der fossilen Industrie tätig sind. Nach Außen "Green" propagieren aber im Inneren genauso wie immer weiter machen.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittlich! Es werden zwei Tarifverträge (Textil und Metall) angewandt, Textil in den administrativen Jobs und Metall in der Produktion, obwohl das Unternehmen seit Jahrzehnten ein klassisches metallverarbeitendes Unternehmen ist. Die Geschäftsführung ist sich dessen auch bewusst, will und wird auch zukünftig daran nichts ändern. Im Hinblick auf die Zahlen und den Rekordumsätzen verständlich, wie soll sonst der Gewinn noch gesteigert werden? Die Mitarbeiter in der Produktion mussten bereits in den letzten Jahren Gehaltsbußen hinnehmen (Schichtzulage, Fremdsprachenzulage usw.)
Image
Mittlerweile katastrophal, im Umkreis des Unternehmens wissen viele Außenstehende wie schlecht es dort läuft und wie unzufrieden viele Arbeitnehmer sind. Das Unternehmen hat den großen Vorteil, dass es in der Branche und am Standort keine ernstzunehmende Konkurrenz gibt, dennoch kündigen oder gehen viele Kollegen.
Karriere/Weiterbildung
Eine nachhaltige, individuelle Personalentwicklung ist nicht existent. Weiterbildungen werden in der Regel genehmigt wenn sie dem Bereich entsprechen. Über den Tellerrand hinaus schauen ist jedoch nicht gerne gesehen, man könnte sich ja anderweitig bewerben oder für einen anderen Arbeitgeber interessant werden. Weiterbildungsbudgets werden kontinuierlich verringert, die Rendite ist schließlich wichtig.