Fazit einer jahrelangen Beschäftigung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wenn man etwas positiv hervorheben muss, dann die Tatsache dass es zumindest unter den Kollegen innerhalb der eigenen Abteilung einen guten Kontakt gibt und man sich gegenseitig stützt, da sich alle der allgemeinen Bedingungen bewusst sind.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dies habe ich bereits zu Genüge aufgeführt.
Verbesserungsvorschläge
Verbesserungen können aus den oben genannten Punkten entnommen werden.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre innerhalb der einzelnden Abteilungen ist gut - Die Kollegen untereinander im Büro haben selten bis nie Konflikte. Es wird jedoch stets und immer über Kollegen aus anderen Abteilungen gelästert und hergezogen, dies gehört quasi zum Hauston. Läuft etwas schief, ist Zusammenarbeit sekundär - Erstmal wird mit dem Finger auf Andere gezeigt und gemeckert. Aus der Not heraus wird das Problem dann schließlich angefasst.
Kommunikation
Wie erwähnt gibt es einen Mangel an innerbetrieblicher Kommunikation. Produkte werden angepasst und modifiziert ohne dass der Vertrieb oder Support davon in angemessener Art und Weise unterrichtet werden. Dies führt zu Problemen in der Kundenberatung und zu widersprüchlichen Aussagen gegenüber potenziellen Kunden sowie Bestandskunden.
Kollegenzusammenhalt
Drei Sterne, da der Zusammenhalt eigentlich nur innerhalb der Abteilungen vorhanden ist. Ansonsten wirft man sich gegenseitig Knüppel zwischen die Beine.
Work-Life-Balance
Mangelhaft. In einigen Abteilungen führt ein 7 Schicht-Betrieb zu krankheitsbedingten Ausfällen, Stress, Burn-Outs. Direkte Vorgesetzte versuchen aufgrund vorheriger Erfahrung als Mitarbeiter dies aufzufangen, mit mäßigen Erfolg aufgrund von Druck von weiter Oben.
Vorgesetztenverhalten
Die direkten Vorgesetzten der Mitarbeiter sind in der Regel umgänglich - Hingegen zeigen weiter oben angesetzte Vorgesetzte, welche in der Regel auch viele Jahre innerhalb des Unternehmens angestellt sind, einen sehr strengen Führungsstil. Als Ansprechpartner sollten also im Regelfall entweder die Schichtleiter oder deren Vorgesetzte dienen. Eine Vorsprache weiter oben gilt als Affront und wird innerhalb der Personalakte durchaus vermerkt. Der Betriebsrat versucht dies zwar zu kompensieren, besteht allerdings ebenfalls zum großen Teil aus Vorgesetzten.
Interessante Aufgaben
Monotonie beherrscht das Arbeitsklima. Mehr kann man hierzu nicht sagen.
Gleichberechtigung
Hierbei gibt es wenig negatives zu berichten - Die mitarbeiter werden größtenteils gleich behandelt. Ob gleich gut oder gleich schlecht, sei dahingestellt.
Umgang mit älteren Kollegen
In der Regel positiv.
Arbeitsbedingungen
Absolut mangelhaft.
Die Abteilungen im Erdgeschoss sind Ratten ausgesetzt, welche sich wegen der Mülltonnen, welche sich im Hof des Gebäudes, auf dem Gelände rumtreiben.
Ebenfalls befindet sich im besagten Erdgeschoss die Küche und Kantine. Gegen den Fliegenbefall in der Kantine wird seit Bezug des Gebäudes nichts unternommen. Die Ratten hatten auch bereits Einzug ins Gebäude, die Tiere kommen sogar durch offene Fenster. Unternommen wird nichts, die hygienischen Bedingungen sind absolut unangemessen. In den Toiletten gibt es kein warmes Wasser.
Vorgesetzte werden bei mangelnder Körperhygiene von Kollegen sowie zu lauten Arbeitsbedingungen nicht aktiv und scheuen "schwierige" Gespräche. Mangelhafte Arbeitsbedingungen in den Großraumbüros, welche Stress und krankheitsbedingte Ausfälle begünstigen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Unternehmen setzt auf Green-IT, hier gibt es wenig zu beanstanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Neue mitarbeiter werden mit einem Hungerlohn im Bereich 1600-1800€ abgespeist, nach dem Motto "Friss oder stirb". Dies betrifft vor allem Quereinsteiger. Neubewerber, welche sich diesen Betrieb tzatsächlich antun möchten, sollten also mit einer Gehaltsvorstellung einsteigen, welche die Arbeitsbedingungen angemessen abfedert. Unter 2500€ erscheint alles als unter Wert und unangemessen.
Image
Unternehmen verkauft sich nach aussen möglichst positiv - Dies deckt keinesfalls die Bedingungen und die Situation des Unternehmens ab.
Karriere/Weiterbildung
Mitarbeiter werden möglichst lange auf einer Stelle fixiert und haben mangelnde Möglichkeiten zu einer Weiterentwicklung. Eine absolute Frechheit ist die Regel, bei einem internen Wechsel auf eine andere Stelle eine neue Probezeit zu vereinbahren und teilweise sogar das Gehalt zu senken durch einen pro-forma neuen Arbeitsvertrag. Stellenausschreibungen und interne Bewerbungsläufe werden oft bei einer Betriebsratswahl durchgeführt, da es zu der Zeit keinen Betriebsrat gibt. So können Stellen einfach besetzt werden, ohne ein angemessenes Bewerbungsverfahren. Betriebsintern bekannt ist ebenfalls das Prinzip von Vitamin B - Mitarbeiter bekommen zum Teil stellen, für welche andere Kollegen besser geeignet gewesen sind aufgrund von positiven Beziehungen zu Entscheidungsträgern.
Viele kompetente Mitarbeiter, besonders aus der Systemadministration, haben das Unternehmen in den letzten Monaten verlassen. Darunter ebenfalls langfristig angestellte und fähige Leute, denen der Geduldsfaden gerissen ist.