Gut geht anders
Gut am Arbeitgeber finde ich
Theoretische Gleitzeit.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Personen in Führungspositionen statt Führungskräfte
Hinterhältigkeit statt Offenheit und Rückgrat
fehlende Rückendeckung durch Vorgesetzte
Drill
falsche Schwerpunktsetzung
unrealistische bis von vornherein unsinnige Zielvorgaben
unzureichende sachgerechte Interessenvertretungen durch die Gremien
Verbesserungsvorschläge
Dicht machen und mit ggf. neuen, motivierten und modernen Mitarbeitern in den Führungsebenen neu starten. Wenn ich als Chef ca. 1 Jahr lang in der Vorstellung lebe, dass etwas ist oder nicht ist, obwohl es bereits seit 1 Jahr eben nicht ist oder doch ist, dann würde ich mir vielleicht mal neue "Berater" suchen oder die Aussagen der Abteilungsleiter regelmäßig mal näher überprüfen. Aber da sprechen wir nur davon, was ich machen würde.
Arbeitsatmosphäre
Durch die viele Arbeit und personellen Unterbesetzungen sehr angespannt. Das, was man sich unter dem typischen öffentlichen Dienst vorstellt, findet man hier eher nicht. Mitunter ist die Atmosphäre eben auch durch das Vorgesetztenverhalten negativ belastet.
Kommunikation
Hauptsächlich von oben herab. Ober sticht Unter. Vorgaben werden gemacht; Unterstützung bleibt gleich mal ganz weg. Schaffst du es, aus einer unmöglichen Situation doch ins Ziel zu kommen, wirst du nicht gelobt, nein, du wirst getadelt (spätestens in Beurteilungen), dass du nicht genauso gut warst, wie diejenigen in einer spitzen Ausgangsposition. Selbst hohe Vorgesetzte weigern sich mitunter, in einer brisanten, m.E. deren Zuständigkeit tangierenden Angelegenheit mit einem das Gespräch zu suchen. Das nenne ich mal Kommunikationsbereitschaft.
Konstruktive Kritik...Wer diesen Fehler begeht, ist bei vielen, vor allem narzistisch veranlagten Vorgesetzten unten durch. Es könnte sich ja was verbessern. Das Problem bei Narzisten ist, dass sie alles gegen sich interpretieren, weil sie kein Selbstbewusstsein, kein Rückgrat, dafür aber Angst, dass ihnen jemand in 100 Jahren mal gefährlich werden könnte, haben. Deshalb "beißen" solche Menschen die potenzielle Gefahr schon weg, bevor sie entstehen kann und zwar i.d.R. ohne darüber nachzudenken, ob das Not tut oder Sinn macht. Und so schaden sie vielen Leuten, viele Prozessen und durchaus auch sich selbst.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt Gruppen, da war der Zusammenhalt gut und es gibt Gruppen, da kam es für mich noch nicht zu einem signifikanten Zusammenschweißen. Das mag nach meinem Dafürhalten an einer Mischung aus Unglaubwürdigkeit von Vorgesetzten, Man-will-noch-was-werden-Sorge von deren Unterstellten, "Dankbarkeit" für die Postenerlangung als Referatsleiter, Peitsche...sehr viel Peitsche...und dem Herziehen über unterstellte Mitarbeiter durch Vorgesetzte - was jeweils eine schwere, disziplinarfähige Dienstverfehlung der maßgablichen Vorgesetzten, einschließlich deren Vorgesetzten, wenn sie bewusst nicht einschreiten, darstellt - liegt. Die Schwierigkeit hierbei ist, davon überhaupt zu erfahren. Und was nützt es ohnehin, wenn diejenigen Vorgesetzten gut mit der Personalabteilung, die für Disziplinarrecht zuständig ist, stehen und Vorgesetzte der Vorgesetzten weggucken oder gar mitmachen? Kontrollinstanzen wie interne Revision, Korruptionsbeauftragter, Datenschutzbeauftragter, Geheimschutzbeauftragter, Justiziariat müssen ganz klar aus der Abteilung 1 (Personal) herausgetrennt werden. Denn, wer unter dem Pantoffel von jemandem steht, wird wohl kaum tätig werden.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance kann man getrost vergessen. Zu viele Aufgaben auf zu wenige Mitarbeiter oder zu viele Mitarbeiter auf zu wenige Aufgaben. Das BAMF hat von 2014 bis heute von ca. 2.500 Mitarbeitern auf ca. 8.500 Mitarbeiter aufgestockt, davon ein geringer Teil im operativen Bereich, der als einziger controllt wird und an dem alles gemessen und Rechenschaftsberichte gegeben werden. Insofern kann ich den an das BMI gesandten Brandbrief nur als beschämend bezeichnen. Das BAMF braucht nicht noch mehr Mitarbeiter; es muss diese nur mal richtig einsetzen. Und da sind wir dann ja auch schon beim Stichwort: Vorgesetztenverhalten.
Vorgesetztenverhalten
Viele sind m.E. hauptsächlich Statisten, auf eigenes Wohl bedacht. Vor Versprechungen hüte man sich, vom Nichteinhalten lieber ausgehen. Teilweise erfolgt ein direktes Durchreichen von Aufträgen nach unten, ohne eigenen Fingerschlag. Manche Vorgesetzte ohne Ehre & Scham (z.B. sachfremdes Runterpunkten) und auch nach 20, 30 Jahren im Amt keine Kenntnis (z.B. Beurteilungen innerhalb von 2 Monaten; Hausrecht in Außenstellen beim Präsidenten und den Referatsleitern, nicht jedoch bei Gruppenleitern; Außenstelle = eigenständiges System mit eigenen Abläufen und Regeln; Liegenschaft = "Homeoffice" in einer BAMF-Räumlichkeit) bei scheinbarer Selbstherrlichkeit derselben Vorgesetzten. Nicht Nachbesetzung von Funktionsarbeitsplätzen über Jahre. Lieber selbst gut darstehen wollen, durchaus auf Kosten anderer (z.B. Vermittlung von Prämienentscheidungen des Vorgängers gegenüber den Mitarbeitern als eigene Entscheidungen). Keine Bedenken, warum ausgerechnet diese oder jene Gruppe immer so überbordende Produktivitätszahlen bringt als würden die Naturgesetze dort nicht gelten. Deshalb gehen viele Mitarbeiter, vor allem die guten. Doch die aktuellen Vorgesetzten züchten Ihresgleichen ja längst nach.
Interessante Aufgaben
Es gibt vielfältige, abwechslungsreiche Aufgaben in bestimmten Positionen; in anderen ist nach einer gewissen Zeit die Gleichtönigkeit unausweichlich. Die Menge ist oft viel zu viel.
Gleichberechtigung
Die Gleichstellungsbeauftrage ist regelmäßig der Meinung, dass Frauen trotz starker Präsenz in Führungsebenen, gleicher Bezahlung, weil öffentlicher Dienst usw. diskriminiert werden. Das nervt mitunter. Eine unterschiedliche Behandlung konnte ich nicht feststellen, wobei bei dem einen oder anderen männlichen Vorgesetzten bei mir der Eindruck entstand, dass weibliche Personen einen gewissen Vorteil genießen, insbesondere, wenn der Vorgesetzte sich damit rühmt, diese Frauen in die Referatsleitungsposition gebracht zu haben (Warum muss ich an dieser Stelle an die Aufgaben der Korruptionsbeauftragten denken?) oder trotz klarer Ansage, sich kurz zu halten, ausgerechnet diese sehr lange reden lässt.
Umgang mit älteren Kollegen
Es sind mir keine Besonderheiten bekannt.
Arbeitsbedingungen
Große Bildschirme, höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Stühle und Mäuse, einen Parkplatz vor der Tür. Riesiger Stress und mangelnde Unterstützung durch Vorgesetzte.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt = Tabellen im öffentlichen Dienst, wobei ich schon sagen muss, dass die Bewertung der Dienstposten für den hD in Außenstellen aufgrund der mitunter extremen Aufgabenbreite im Vergleich zum Fachreferat im Allgemeinen nicht wertgemäß eingestuft ist, ohne dass ich hierbei die Verdienste der Fachreferate in Abrede stellen möchte. Es gibt aber einen Grund, warum es mir so scheint, dass Personen des hD der Zentrale ungern Aufgaben des hD von Außenstellen übernehmen wollen und damit ist nicht die Ortsveränderung gemeint.
Image
Es gibt sicherlich gute Gründe, warum die Bewerberlage für das BAMF so ausgesprochen schlecht ist und so viele gehen. Was die Verantwortlichen im BAMF offenbar nicht richtig begreifen (wollen?) ist, dass jeder der geht, auch mit einem Bild vom BAMF geht und dieses natürlich weiterträgt. So entsteht eine ungünstige Spiralentwicklung. Es ist in meinen Augen auch nicht gerade clever, die vermeintlich unliebsamen Mitarbeiter zum BMI - der Dienst- und Fachaufsichtsbehörde des BAMF - zu vergraulen. Aber genau wegen Verantwortlichen durchsetzt mit solchen strategischen Geniestreichen gehen m.E. ja viele. Für mich ist das BAMF verloren. Und genau hier müsste angesetzt werden. Doch was ? Aus meiner Sicht viele gute Fake-Bewertungen auf Kununu, insbesondere ohne Text. Mindestens eine der Bewertungen würde ich dem Leitungsstab, der für die Außenkommunikation zuständig ist (Presse usw.), zuschreiben. Der Schreibstil ist m.E. unverkennbar. Wenn das so sein sollte, ist das mehr als traurig... und unnütz, denn die arglosen Bewerber gehen früher oder später ja doch. Die Wirklichkeit kann man nicht dauerhaft verstecken. Man kann sich auch eine heiße Herdplatte kalt reden und dann die Hand auflegen.
Karriere/Weiterbildung
Karriere machst du, wenn du beliebt bist. Beliebt bist du vor allem, wenn du zu allem Ja und Amen sagst und imstande bist, dich gut zu verkaufen, notfalls auf Kosten und mit den Federn anderer und sei es nur, dass Prämienentscheidungen des alten Vorgesetzten vom neuen Vorgesetzten als seine eigenen Entscheidungen verkauft werden. Beliebt bist du allerdings durchaus nur, bis du ein einziges Mal aus absolut nachvollziehen Zwangsgründen "Nein" gesagt hast. Dann sind alle deine früheren Tollhaftigkeiten hinfällig. Du musst nicht mal was dafür können. Das begreifen im BAMF aber leider nur die Wenigsten, wie mir scheint. Echte Leistungen spielen allenfalls am Rand eine Rolle. Und wofür du heute noch gelobt wirst, wird morgen vielleicht schon gegen dich verwendet werden. Dein Ziel muss es also sein, stets von deinen Vorgesetzten gemocht zu werden (würg). Weiterbildungen sind mitunter strukturell gut angelegt; die aktuelle Arbeitslast lässt Weiterbildungen leider kaum zu. Das ist immer dann besonders schwierig, wenn die Weiterbildung für die Tätigkeitsausübung im BAMF zwingend vom BAMF gefordert wird. Ich mag Geniestreiche.