Ich suche mir lieber was Anderes!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Arbeiten auf der Arbeitsebene ist angenehm. Hier wird pragmatisch und lösungsorientiert gearbeitet. Das Vertrauen zwischen den Bereichen ist vorhanden und es wird gemeinschaftlich und abteilungsübergreifend am Unternehmensziel gearbeitet... Obwohl es gerade ein Projekt zum Thema Arbeitskultur gibt, welches kommuniziert, dass dem nicht so sei.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der Arbeitgeber hat die Überheblichkeit, die Mitarbeiter weiterhin grundsätzlich befristet einzustellen. Hier wird gerne jede Möglichkeit ausgeschöpft, die Befristung so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Teilweise sogar, indem Verträge mit befristeten Mitarbeitern auslaufen und lieber neue Mitarbeiter mit frischen befristeten Verträgen eingestellt werden.
Gleichberechtigung, Karriere- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten, wie oben beschrieben.
Verbesserungsvorschläge
Der Arbeitgeber sollte identifizieren, an welchen Problemen gearbeitet werden muss. Davon gibt es nur wenige, aber sie sind so offensichtlich, dass es um so dramatischer ist, dass diese nicht abgestellt werden. Einfach mal auf der Arbeitsebene, oder bei den Personen, die das Unternehmen verlassen, nachfragen.
Ich appelliere da vor allem an den Vorstand in München, der den Standort Hannover wieder in die richtige Bahn lenken sollte.
Arbeitsatmosphäre
Grundsätzlich herrscht ein respektvoller Umgangston.
Kommunikation
Meistens wird zu wenig und zu spät kommuniziert, obwohl sich meine direkte Führungskraft mühe gegeben hat, die wenigen Informationen die die Führungskraft erhalten hat weiterzugeben.
Kollegenzusammenhalt
Mal gut, mal schlecht...
Work-Life-Balance
Ein 35h Vertrag ist angenehm. Meistens hatte ich in den 35h eher zu wenig zu tun.
Leider sind Teilzeitmodelle oder Flexibilität (insbesondere in den höheren Positionen) eine Seltenheit und werden auch nicht beworben.
Flexible Telearbeit und Mobiles Arbeiten wird eher sanktioniert als befürwortet. Eine offizielle Homeoffice Vereinbarung gibt es in Hannover nach meinen Kenntnissen immer noch nicht.
Vorgesetztenverhalten
"Personal"-führung besteht in Hannover aus dem Verwalten des Tagesgeschäfts und dem Präsentieren von grünen Ampeln.
Die Führungskräfte in meinen Bereich hatten keine Vision, arbeiten zurückgewandt und verwalten den Status Quo.
Interessante Aufgaben
Kommt drauf an. In meinem Fall gab es wenig.
Gleichberechtigung
Es gibt ein wahnsinnig tolles Frauennetzwerk mit unglaublich engagierten, ehrgeizigen und fähigen Frauen! Dieses wird aus München vom Vorstand unterstützt.
In Hannover hat man den Wert des Frauennetzwerks nicht erkannt... Hier ist der Anteil der weiblichen Führungskräfte besonders niedrig. Insbesondere der Produktionsbereich ist mit auffällig wenigen Frauen besetzt. Auffällig ist auch, dass von neuen Teamleiterpositionen im Bereich der Produktion ALLE mit Vertrauten und Bekannten aus den früheren Teams der einstellenden Führungskräfte besetzt worden sind (natürlich alle männlich), OHNE dass diese offen ausgeschrieben wurden.
Bei dem sogenannten "Talent Management Process", bei dem es sich in Hannover NUR um Vitamin B und nicht um Kompetenz dreht, wird dieser Umstand weiter systematisch verstärkt. Ich will den neuen männlichen Teamleitern nicht die Kompetenz absprechen, aber es stellt sich die (rhetorische) Frage: Hätten sie bei anderen einstellenden Führungskräften auch die Position erhalten?
Ich weiß von mindestens 4 kompetenten Frauen, die das Unternehmen im letzten Jahr verlassen haben, die Interesse an einer Führungsposition gehabt hätten und dies auch geäußert haben.
Umgang mit älteren Kollegen
Erfahrung wird wertgeschätzt.
Arbeitsbedingungen
Kollegen kämpften seit Jahren für neue Stühle. Teilweise bröselte schon das Polster.
Die Internetverbindung war in meinem Büro unfassbar schlecht und instabil.
In den neuen Büros und Bürogebäuden sehr gut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Luftfahrt.
Gehalt/Sozialleistungen
Darüber konnte ich mich nicht beklagen. Man sollte beim Einstieg direkt die Möglichkeiten ausschöpfen, da interne Gehaltsentwicklung schwierig und langwierig ist!
Image
Sofern bekannt, gut.
Karriere/Weiterbildung
Ich habe es unter Gleichberechtigung schon angedeutet: Man erreicht eine Führungsposition nur, in dem man am "Talent Management Program"/"Potenzialprozess" teilnimmt. Der Zugang hierzu ist nur mithilfe von Vitamin B möglich. Dadurch werden die Mini-Me's der vorhandenen Führungskräfte und Personen, die keine Herausforderung darstellen und den Status-Quo nicht gefährden, befördert. Die Führungskräfte sitzen dadurch kuschelig und bequem in ihren Jobs, obwohl ihre Zeit mit der richtigen Konkurrenz schon lange abgelaufen wäre. Dadurch entwickelt sich der gesamte Standort nicht weiter.
Die fachliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter ist nach der Abarbeitung des Einarbeitungsplans abgeschlossen. Eine Person aus der Personalabteilung sagte zu mir, Mitarbeiterentwicklung sei nicht möglich, weil es keine Jobs für weiterentwickelte Mitarbeiter gäbe, bzw. es nicht klar sei, welche Jobs zukünftig notwendig seien. Daraus spricht, dass es keine klare (Personal-)Strategie und Zukunftsvision für den Standort gibt. Ein gefährliches Spiel mit der Zukunft des Standorts, nach meiner Meinung.
Das Beschriebene gilt für Hannover. In München gibt es eine andere Unternehmenskultur nach meinen Kenntnissen.