Unfassbar negatives Arbeitsklima
Gut am Arbeitgeber finde ich
Bildschirme, modernen Laptop, Gehalt, Firmenname im Lebenslauf
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Beim Onboarding mit 70 Leuten kam ich mir und viele andere sehr veräppelt vor. Ich weiß HR hat sich Mühe gegeben aber es war wirklich einfach nicht spaßig. Wir sind nach dem ersten Tag einfach alleine stehen gelassen worden und wussten nicht was wir wann und wo morgen machen müssen.
- Ganz viele (ich auch) saßen länger als einen Monat im Büro/HO ohne richtige arbeit. Wir haben die Weekly Trainings jeden Tag angeschaut und sonst nichts machen können da wir noch auf kein Prüfungsteam zugeteilt waren bzw das Prüfungsteam keine Arbeit hatte. Das war für mich persönlich sehr schlimm weil ich jeden Tag im Büro saß und ganz alleine war und nichts zu tun hatte.
- Arbeitszeiten fand ich ganz schlimm. Ich war oft die erste im Stockwerk, wenn ich aber auch als eine der ersten gegangen bin, wurde ich absolut schräg angeschaut und teils habe ich (auch andere neue Kollegen) negative Sprüche zuhören bekommen
- das Arbeitsklima bzw das Miteinander ist unfassbar negativ. Wenn man denkt es ist positiv, dann ist es meiner Erfahrung nach oft gestellt mit der Hoffnung auf Beförderung. Man ist quasi immer der Diener für den nächsthöheren.
- Man hatte keinen fixen Ansprechpartner: Es gab oft einfach kleinigkeiten wie z.B. etwas am Bildschirm (also technisches am Arbeitsplatz) ging nicht. Ja, es hat jeder einen Buddy, aber bei sehr vielen war der anfangs direkt im Urlaub z.B. oder morgens einfach noch nicht am Arbeiten. Kollegen die nebenan gesessen sind hatten wirklich oft auch leider kein Interesse zu helfen
- Ich habe sehr oft mitbekommen wir Festangestellte vor mir(Praktikantin) sehr schlecht über andere Praktikanten gesprochen haben. Das finde ich sehr schwach von den Leuten persönlich, wäre aber auch ein Thema was vielleicht vom Manager oder HR nochmal angesprochen werden kann, dass man sowas vermeiden könnte.
- Kommunikation mit dem Partner der für einen offiziell verantwortlich ist, war schwierig, weil natürlich auch er keine Zeit hat
- Ich bedanke mich hiermit auch herzlich bei meinen netten Kolleginnen die mir immer 2 fette, schwere Laptops vom Mandant zusätzlich zu meinem eigenem Arbeitslaptop gegeben haben die ich täglich schleppen durfte. Sehr sympathisch. Wie kann man da eigentlich mit gutem Gewissen noch schlafen gehen? :D
Verbesserungsvorschläge
- Praktikanten vorab klar machen dass man in der Wirtschaftsprüfung bis zu 70h/Woche arbeitet. Mir persönlich war es bewusst - ganz viele andere waren unfassbar schockiert.
- Bzw man könnte auch verbessern, dass man mehr Leute in ein Prüfungsteam setzt so dass der Druck rausgenommen wird.
- Arbeitsklima verbessern (es sagt nicht mal jemand Guten Morgen oder co).
- Praktikanten ein Arbeitshandy oder zumindest eine Telefonnummer geben wenn sie schon wegen Inventuren telefonieren müssen...
- Audit Kollegen schulen wie man mit neuen Kollegen anständig umgeht (man bespricht was man machen soll, und am Ende bespricht man es nochmal und checkt ggf Fehler)
- Mitarbeiter sollten sich Zeit nehmen für Praktikanten. Ich konnte sehr oft nicht weiter arbeiten, weil ich keinen meiner Kollegen erreichen konnte (egal ob HO oder Büro)
P.S. Ich war mit HR im Gespräch und habe über die Punkte gesprochen :)
Kollegenzusammenhalt
Niemanden arbeitet dort wegen der Kollegen. Jeder nur mit der Hoffnung auf Geld oder "Macht"
Work-Life-Balance
Privatleben gibt es leider im Audit nicht. Ich konnte meine Hobbies nicht mehr ausüben. Nicht nur weil das nicht möglich ist, wenn man im Hotel ist in einer anderen Stadt, sondern auch weil es oft nicht möglich ist zu annähernd akzeptablen Uhrzeiten heimzufahren
Interessante Aufgaben
Ich persönlich fand die Aufgaben sehr langweilig. Ich habe fast nur Zahlen abgestimmt
Gleichberechtigung
Mutter und WP bzw sogar Partnerin zu sein ist sehr schwierig. PwC will das teils fördern, aber es ist so unattraktiv dass es keiner macht
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt als Student war phänomenal gut (ich nenne es Schmerzensgeld :D)