Die meisten Professoren sind keine Manager und es gibt sehr viele von den medial berichteten "Einzelfällen"
Wofür möchtest du deinen Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation loben?
Vorreiterrolle mit kompletten Lock-Down noch vor den Bundesregeln, das hat die Anzahl Pendler und potentieller Kontakte bereits Mitte März stark reduziert. Ein gewagter Zug, da die experimentelle Forschung damit komplett runtergefahren wurde mit möglichen negativen Folgen im internationalen Wettbewerb. Dafür hat es jedoch Massnahmen gegeben auslaufende Förderungen zu verlängern und die Institute zu unterstützen.
Was macht dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation nicht gut?
Es hätte nicht sein müssen die ganze ETH in Heimarbeit zu schicken. Mitarbeiter mit kleinen Wohnungen und Familie können bei ausgesetzter Kinderbetreuung nicht produktiv arbeiten, da wäre eine ETH-geregelte Ausnahme nötig gewesen. Es gibt Institute die äusserst gut funktionieren, aber auch eine grosse Zahl von "EInzelfällen" die mit dieser Situation überfordert waren.
Arbeitsatmosphäre
Keine Mitarbeiterführung und abfällige Bemerkungen gegenüber Kollegen werden von der Leitung geduldet ohne weitere Dikussion. Das führt zu gruppeninternen sinnlosen Grabenkämpfe.
Kommunikation
Es wird nicht klar kommuniziert, was zu Gerüchteküche führt. Liegt wie alles an den Einzelpersonen, die quasi unkündbar einen Posten haben, der nicht unbedingt der Qualifikation entspricht.
Work-Life-Balance
Obliegt in fast allen Instituten dem eigenen ermessen, wer jedoch eine Karriere in der Akademie anstrebt wird viel mehr Zeit investieren müssen.
Vorgesetztenverhalten
Stark abhängig von den Managmentfähigkeiten des Institutsleiters, in sehr vielen Instituten nicht ok.
Gehalt/Sozialleistungen
Im internationalen Vergleich sind die Ansätze für das wissenschaftliche Personal sehr gut, jedoch noch wichtiger ist die ausgezeichnete Infrastruktur und Zugriff zu Gerätschaften und Messsystemen.
Image
Die ETH hat ein ausgezeichnete Renomee als vermeintlich beste Hochschule am europäischen Festland.