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SE
Bewertung

Mindestlohn vom AG und maximale Performance vom AN gefordert - keine Empfehlung für langfristig (max. 3-6 Monate)

2,3
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Logistik / Materialwirtschaft bei flaschenpost SE in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Den Versuch, ein guter Arbeitgeber zu sein.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Ich zitiere: "Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert." -Albert Einstein

Verbesserungsvorschläge

Die Liste ist lang, dennoch nicht unübersichtlich oder unklar. Es gibt vieles zu tun und zu verbessern, was das Gesamtpaket abrunden würde. Dafür müsste jedoch entsprechend die Einsicht zur Änderung kommen, bevor die Veränderung einen selbst trifft. Die Flaschenpost möchte ein Pionier am Markt sein, den Unique-Selling point glaubwürdig an den Endverbraucher bringen, schafft dies jedoch nicht, wenn die aktuelle Firmenpolitik im bewerteten Bereich beibehalten wird. Zumindest ließe sich bereits mit nur ein paar kleinen Anpassungen schon vieles verbessern, somit auch direkt die KPI in einigen Bereichen sowie das Gesamtergebnis - ohne großen Aufwand.

Arbeitsatmosphäre

Durch die offene, junge und "angebliche" Start-up Kultur, die das Unternehmen suggeriert, könnte man als Außenstehender das Unternehmen als modern betrachten, so auch dessen Arbeitsatmosphäre. Dem ist aber nicht so, wenn man hinter die Fassade blickt. Nur die sibirische Tundra ist kälter, um es metaphorisch zu beschreiben. Man könnte also feststellen wollen, dass jeder für sich arbeitet und das Boni-System dem Ganzen nicht förderlich entgegenwirkt, sondern eher spaltet als zusammenschweißt - so entwickelt sich und bleibt die Atmosphäre auf diesem Niveau.

Kommunikation

An der Kommunikation zwischen Vorgesetzten (hier ist die Schichtleitung gemeint; alles darüber lernt man nicht kennen - oder zumindest hatte ich noch nicht das Glück) gibt es fast nichts auszusetzen. Diese verlief in meinen Fällen stets ohne größere Hindernisse und flüssig, wie man erwarten möchte. Es mag sicherlich Hindernisse geben, doch diese sind meist der fehlenden Sprachkenntnisse geschuldet - jedoch nicht unüberbrückbar. HR gibt sich mühe, den Anforderungen der AN zu entsprechen und ist offen, gut erreichbar und reagiert sehr schnell auf Anfragen. Allein die Art und Weise der Kommunikation gewisser "Führungskräfte" ist fragwürdig und entspricht nicht den Anforderungen, die an eine solche Person verantwortungsvoll gestellt werden dürfen - hier muss dringend Abhilfe durch Kommunikations- und Themenzentrierte-Interaktions-Schulungnen geschaffen werden.

Kollegenzusammenhalt

Es korreliert der Zusammenhalt unabdingbar mit der Arbeitsatmosphäre, da sich diese gegenseitig stetig und u.a. teilweise unwillkürlich beeinflussen - u.a. durch das Bonussystem und den hohen Arbeitsdruck und die noch höhere Leistungsabfrage des Unternehmens an die AN. In a nutshell: Jeder arbeitet hier für sich, und versucht den anderen nicht im Weg zu stehen. Loben zu erwähnen sind die MA in der Pfandrückgabe, hier wird einem stets weitergeholfen, was u.a. für NEw-Hire hilfreich ist. Die Schichtleitung ist durch die häufigen Fehler, die in der Box-Range/Kommissionierung der Getränke passieren, sichtlich genervt, behält jedoch die Fassung und reagiert gegenüber den Fahrern gemäßigt.

Work-Life-Balance

Diesen Punkt kann ich nur bedingt bewerten, und aus meiner Perspektive (angestellt im Minijob mit flexiblen Schichten) entsprechend auf größere Maßstäbe skalieren. Ob eine tatsächliche WLB besteht, kann daher nur auf Grundlage meiner bisher gesammelten Erfahrungen erstellen: Aus meiner Sicht, und mit den flexiblen Schichten, ist es für mich kein Problem, die jeweilige Arbeitszeit und -Last entsprechend, wenn auch bedingt, meinen persönlichen Bedürfnissen anzupassen. Anzunehmen ist, dass sich dies bei einem anderen Anstellungsverhältnissen (bspw. ab Teilzeit und oder Vollziet), anders auswirkt - denn es macht einen Unterschied, ob man mal 6-12 Stunden die Woche ein paar Touren fährt, oder ob man den ganzen Tag, 5-6x die Woche 9-10 Stunden pro Tag unterwegs ist. Somit verschiebt sich die Arbeitsbelastung entsprechend den Arbeitszeiten, und ist zudem abhängig von den Kundenaufträgen/-Bestellungen, die während der Schicht erledigt werden. Daher ist meine Annahme, dass die WLB entsprechend proportional sowie bedingt, unter Berücksichtigung der individuellen Anforderungen, entsprechend negativer zu bewerten ist, je nach Anstellungsverhältnis. Das Bonussystem trägt nicht dazu bei.

Vorgesetztenverhalten

Wie bereits unter dem Bewertungspunkt Kommunikation angezeigt, ist das Verhalten einiger Vorgesetzter nicht in Ordnung. Diese deutet ab und an von Arroganz und Überheblichkeit, gegenüber den AN im Lager, der Pfandannahme sowie den Lieferfahrern. Ich wiederhole: Allein die Art und Weise der Kommunikation gewisser "Führungskräfte" ist fragwürdig und entspricht nicht den Anforderungen, die an eine solche Person verantwortungsvoll gestellt werden dürfen - hier muss dringend Abhilfe durch Kommunikations- und Themenzentrierte-Interaktions-Schulungen geschaffen werden.

Interessante Aufgaben

Es sind simple Aufgaben, deren Ablauf einer festgelegten Logik und Struktur folgen, welche direkt mit den Unternehmenszielen und -Zahlen gekoppelt sind - es ist und bleibt eine monotone Arbeit, egal wie man es dreht und wendet. Positiv denke ich über all die freundlichen Kunden, die ich als Lieferfahrer kennenlernen durfte. Dass man als Lieferfahrer viel herumkommt, ist logisch, jedoch nicht interessant - wir wurden nicht eingestellt, um eine Sightseeing-Tour zu machen. Hier sollte allgemeine keine zu Hohen Erwartung gestellt werden. Sicher ist das anders, insofern man eine andere, beziehungsweise höhere Position im Unternehmen innehat und begleitet.

Gleichberechtigung

Augenscheinlich setzt sich das Unternehmen hierfür ein. Aufgrund der Anforderungen der anfallenden Arbeiten, sind die Geschlechter entsprechend in den unterschiedlichen Abteilungen verteilt. Das Unternehmen stellt Fahrerinnen sowie Fahrer, Lagerarbeiter und Lagerarbeiterinnen, Kommissioniererinnen und Kommissionierer gleichermaßen ein - sollte eine entsprechende allgemeine Eignung vorliegen. Hinsichtlich des Lohns, welchen jeder AN erhält, gibt es sicherlich große Unterschiede - ob berechtigt oder nicht. Dies kann aufgrund fehlender Transparenz nicht beurteilt werden, denn kein Unternehmen würde die Gehälter intern offenlegen (vor allem je mehr man im Unternehmen zu den höheren Positionen aufblickt).

Umgang mit älteren Kollegen

Meinen Erfahrungen nach ist der Umgang respektvoll. Dennoch lohnt es sich nicht für das ältere Semester, sich den Körper weiter kaputt zu schaffen, ohne Aussicht auf Lohnerhöhung und aufgrund der hohen Fluktuation in der Abteilung. Es gibt sicherlich genauso anspruchsvolle Jobs bei anderen AG, die zudem besser honoriert werden, als bei der Flaschenpost im Lager oder als Fahrer zu arbeiten.

Arbeitsbedingungen

Es wird offensichtlich Wert auf Arbeitssicherheit und PSA sowie Schutz- und Unfallverhütungsmaßnahmen gelegt, und dennoch werden keine regelmäßigen Kontrollen durchgeführt. Die Arbeitsbedingungen sind daher meines Erachtens sehr verbesserungswürdig. Die eingangs erwähnte Korrelation zwischen Arbeitsatmosphäre und Kollegenzusammenhalt, wirkt sich hier hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Arbeitsmittel, auf das Arbeitsumfeld sowie auf die Bedingungen aus. Die "Bullis", also die Fahrzeuge, sind zusammengefasst in einem derart schlechten Zustand, dass es teilweise eine Zumutung ist, diese zu betreiben, geschweigen denn im öffentlichen Straßenverkehr fahren zu lassen. Da die Fahrer schnell sein müssen, um nicht auf dem Mindestlohn sitzen zu bleiben, wird entsprechend mit der Gerätschaft umgegangen - was sich somit u.a. unmittelbar auf den nachfolgenden Punkt auswirkt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Aufgrund des gezwungenermaßen schlechten Umgangs mit den Gerätschaften (schnellerer und größerer Verschleiß als nötig), ist die Umweltbilanz der Flaschenpost in dieser Hinsicht als negativ zu bewerten. Um ausreichende und weiter umfassende Bewertungen abzugeben, fehlt die tiefe Einsicht in das Unternehmen und die weiteren Bereiche, wodurch eine eingeschränkte Sicht zustande kommt. Ob die Umstellung auf E-Fahrzeuge das ausgleicht, ist mehr als nur fragwürdig. Denn wenn der Verschleiß gleichermaßen hoch bleibt, wird sich das schlecht auf die Umwelt auswirken, wenn nicht sogar schädigender sein. Das Sozialbewusstsein der Flaschenpost ist in Ordnung. Denn es wird versucht, Rücksicht auf die An zu nehmen, wenn Schichten, selbst kurzfristig, aufgrund geänderter privater Umstände beim AN umgeplant werden müssen. Jedoch wirkt sich auch hier das Bonussystem negativ auf das Sozialbewusstsein aus.

Gehalt/Sozialleistungen

Es gibt Mindestlohn vom AG und es wird maximale Performance vom AN gefordert. Sozialleistungen sind Fehlanzeige im bewerteten Bereich. Das Bonussystem verleitet nur dazu, dass man sich maximal verausgabt, für einen Tropfen auf den heißen Stein. Dadurch wird zwar der Gewinn des Unternehmens enorm gesteigert, sowie die Personalkosten gering gehalten, jedoch ist dies nicht akzeptabel. Die zusätzlichen Boni, die man sich durch "weitere, gute und schnelle Leistungen" erwirtschaften kann, gleichen in keiner Weise den dafür notwendigen Aufwand aus, der zur Erreichung erbracht werden müsste. Hier gibt es eindeutigen und dringenden Verbesserungsbedarf.

Image

Das Image zum Kunden ist noch positiv. Aufgrund der sich stetig ändernden Bedingungen am Markt sicherlich volatil. Intern, also wenn man noch deutlich hinter die Fassade schaut, bröckelt es und deutet Instabilität an. Die Flaschenpost im Momentan im Trend, doch wie jeder vorherige Trend, wird dieser, aufgrund der exponentiellen Entwicklungen am Markt, schnell wieder Out sein.

Karriere/Weiterbildung

Wer will, der kann. Sicherlich gibt es die Möglichkeit, dass man im Unternehmen aufsteigt. Ob das Unternehmen Talente erkennen kann, und für sich langfristig gewinnt, kann ich schlecht beurteilen. Jedoch stehen die Chancen wahrscheinlich schlechter aufzusteigen, als in eine gutbezahlte Position von außen in das Unternehmen einzusteigen.

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Arbeitgeber-Kommentar

HR- Team

Hallo liebe:r Kolleg:in aus München, vielen Dank für dein ausführliches Feedback! Wir sehen diesen Austausch und das Feedback als Chance uns stetig zu verbessern.

Es ist schön zu lesen, dass die Kommunikation mit der Schichtleitung größtenteils ablief und du die Gleichberechtigung im Unternehmen schätzt, aber gleichzeitig bedauern wir, dass du andere Teile deines Arbeitsalltags nicht so positiv empfunden hast, wie es sein sollte.
Das Wohlergehen und die Sicherheit unserer Kolleg:innen hat bei uns stets höchste Priorität. Zudem sind Respekt, Verantwortung und Wertschätzung Teil unserer mit Überzeugung gelebten Unternehmenswerte. (https://www.flaschenpost.de/unternehmen/verantwortung/arbeitgeber).

Wir sind dankbar, mit so vielen tollen Menschen arbeiten zu dürfen und bieten mit unseren regelmäßigen Mitarbeiter:innenumfragen und in unseren monatlichen Q&A-Runden die Möglichkeit, wichtige Themen, die euch am Herzen liegen, zu besprechen und offene Fragen zu klären. Da du persönlich offenbar einen nicht so guten Eindruck gewonnen hast, würden wir uns dazu gerne nochmal mit dir austauschen. Schreib uns dazu gerne eine Mail an: hr.feedback@flaschenpost.de

Wir wünschen dir alles erdenklich Gute,
dein flaschenpost-Team

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