Nur für jemand geeignet, der wenig Wert auf eigene Ideen, Gestaltungsfreiraum und moderne Führungskultur legt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den Team-Zusammenhalt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Vorgesetztenverhalten geht gar nicht. Empathielose Führung, Wegducken bei Problemen, mangelnde Motivationsfähigkeit
Druck, Stress, ausbeuterisches Mitarbeiterkonzept
Verbesserungsvorschläge
Dezentrale und regionale Entscheidungen zulassen, keine Beförderung von Führungskräften, die sich rein mit Ergebnissen profilieren (Empathie als Erfolgsfaktor betrachten), Beseitigung der Zwei-Klassen-Gesellschaft zwischen Führungskräften - Mitarbeiter, Zentrale Bad Wimpfen - Regionalgesellschaft
Arbeitsatmosphäre
Es gibt echt tolle Teams. Der Zusammenhalt unter den Kollegen ist vermutlich auch der größte Motivationsfaktor. Teilzeitverträge, permanentes Arbeiten unter Druck, kaum wahrnehmbare Wertschätzung, ein verkrustetes Hierarchiedenken und eine Vergütung, die nicht inflationsgerecht ist wirken stark demotivierend.
Kommunikation
Absolute Baustelle. Hier gilt wie schon vor 50 Jahren nach wie vor das absolute TOP-DOWN-Prinzip. Das zuverlässigste Kommunikationsmedium ist der Buschfunk (schneller und genauer als das, was man von den Führungskräften bekommt).
Grundsätzlich hat man das Gefühl einer Zwei-Klassen Gesellschaft. Wer die Social Media Kanäle und Posts auf LinkedIn o.ä. verfolgt bekommt sehr schnell den Eindruck, dass die Firmenzentrale in Bad Wimpfen den Morgen gerne an der Smoothie-Bar beginnt, während in den Filialen und dem LAger erwartet wird, dass morgens um 6.00 Uhr ohne Pause unter permanentem Stress zig Paletten Ware verräumt werden müssen.
Auch das ist eine katastrophale Kommunikation. Die Welt, die nach außen erzeugt wird spiegelt schon lange nicht mehr die Meinung der Mitarbeiter an der Basis (die übrigens das Geld verdienen) wieder.
Kollegenzusammenhalt
Hier greift das Motto "Geteiltes Leid ist halbes Leid". Oftmals ist der Spaß bei der Arbeit eher schon als Galgenhumor zu bezeichnen.
Grundsätzlich ist das Team aber das, was einem Kraft gibt (und oft auch im Unternehmen hält).
Neue haben es oft sehr schwer, da die Erwartungshaltung zu funktionieren und ab dem 1. Tag Höchstleistung zu bringen absolut unfair ist.
Work-Life-Balance
Falscher Begriff. Es wird davon gesprochen, aber nicht gelebt. Es gibt immer noch viel zu viele Mitarbeiter, die ihre Stunden nicht erfassen, nur um die geforderte Produktivität zu erreichen, Filialleitungen, die an ihren freien Tagen "zufällig" in der Arbeit auftauchen und "zufällig gerade offene Themen bearbeiten". Die Abteilungs- und Verkaufsleiter haben nicht selten 60 Wochenstunden aufwärts - dabei wurde vom Unternehmen immer gesagt (und schriftlich vereinbart) dass 40 Stunden Wochenarbeitszeit gelten sollten. Getan wurde dafür jedoch nichts. Es gibt auch keine Zeiterfassung für Führungskräfte. Wie will man so Glaubwürdigkeit erzeugen? Außerdem hat man immer das Gefühl, wenn man früher Schluss macht, dass man etwas falsch macht. Die Bereichsleitung (vor allem Vertrieb und Personal) und Geschäftsführung tun hier nichts konkretes (außer warmer Worte) um einen nachhaltige Verbesserung zu erzielen.
Vorgesetztenverhalten
Besonders im Bereich der Bereichsleitung Vertrieb ist leider ein unterirdisch schlechtes Vorbildverhalten gegeben. Nur hohle Worte, Empathie gegenüber den Mitarbeitern sucht man leider vergebens. Top-Down Prinzip in der Entscheidungsfindung rein an Kennzahlen und Produktivität orientiert. Keinerlei nachhaltige und gelebte Impulse um das Wohlbefinden und die Motivation zu steigern. Nur warme Worte, keine überzeugenden Taten. Trotzdem meint man alles besser zu wissen. Die Fluktuation steigt immer weiter, was unter anderem dem Führungsverhalten geschuldet ist. Außerdem gibt es unerträglich lange und schlechte Führungskräfterunden voll gegenseitiger Beweihräucherung, die keinen wirklichen Mehrwert liefern.
Was auch sehr schlecht zu beurteilen ist: Kommt tatsächlich mal entscheidungsfähiger Besuch aus der Geschäftsleitung in die Region oder die Filialen, wird alles getan um eine Scheinwelt zu erzeugen, dass alles in Ordnung wäre. Auch das ist für mich ein klarer Beleg für das mangelnde Rückgrat der Führungskräfte, Fehler im System aufzuzeigen. Anstatt Dinge zu bewegen werden Probleme vertuscht. Fehlerkultur ist hier Fehlanzeige.
Interessante Aufgaben
Kommt stark auf die Position an. Es gibt interessante Themenfelder. Grundsätzlich hinkt aber die Innovationskraft des Unternehmens deutlich hinter den Möglichkeiten her, da die Zentrale in Bad Wimpfen sowie die Lidl Stiftung Konzepte überstülpt, die nicht bedarfsgerecht sind. Oftmals werden auch "gute Ideen" mit Gewalt in die Umsetzung gebracht und dann wieder eingestampft (z.B. Teamtafel), da die Konzepte nie wirklich in der Praxis getestet wurden.
Generell gitl. Man ist eigentlich nur Umsetzer. Eigener Gestaltungsspielraum ist eher stark untergeordnet. Die Generation Z wird hier aber vermutlich sehr stark die Quittung für dieses Management geben.
Gleichberechtigung
Grundsätzlich gegeben. Allerdings ist der Anteil älterer Mitarbeiter eher sehr gering, da die körperlich anstrengende Arbeit kaum bis zur Rente machbar ist. Mitarbeiter, die krank sind oder nicht mehr 120% leistungsfähig, werden über kurz oder lang degradiert oder aussortiert. Gute und geeignete BEM-Maßnahmen sucht man vergeblich. Inklusionsgerechte Arbeitsplätze gibt es meiner Erfahrung nach nur in der Theorie.
Umgang mit älteren Kollegen
siehe Gleichberechtigung
Arbeitsbedingungen
Die Technik ist zwischen Mittelalter und Neuzeit stehen geblieben. Bis hier wirkliche Innovationen an den Start gehen, ist die Innovation schon veraltet. Sehr schade, gerade weil der Mutterkonzern sich als Europas führender Cloud-Anbieter brüstet. Homeoffice ist nur in der Führungsebene und auch nur außerhalb des Vertriebs und der Logistik möglich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Da wird wirklich was getan. Hohe Recyclingquoten, Investitionen in Nachhaltigkeit, Energiesparkonzepte und vieles mehr werden bereits umgesetzt. Ich glaube, dass Lidl in diesem Bereich tatsächlich am meisten tut.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Grundgehalt ist ok, aber mittlerweile auch nicht mehr überragend. In produzierenden Branchen oder Dienstleistungsbereichen ist mittlerweile auch das gleiche Geld zu verdienen.
Besonders schade ist, dass ab der Führungseben auch keine Sozialleistungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld bezahlt werden. Auch Bonuszahlungen sucht man vergebens. Das ist alles im Flat-Rate-Gehalt als leitender Angestellter abgegolten.
Image
Aus Kundensicht sehr gut. Aus Mitarbeitersicht stark ausbaufähig.
Karriere/Weiterbildung
Die "offiziellen" Weiterbildungsmöglichkeiten sind ein Witz. Es gibt zwar ein Talent-Management, das jedoch nur zum Schein durchgeführt wird. Nachhaltigkeit sieht anders aus. Es gibt keine Möglichkeit für die Mitarbeiter Bildungsurlaub zu bekommen, Weiterbildungen werden in der Regel nicht anerkannt (z.B. durch höheres Entgelt) und persönliche Weiterentwicklung findet leider zu oft dann doch nach dem Gut-Dünken der Führungskräfte statt.
Es gab immer wieder Ansätze, das besser zu machen, scheiterte aber immer an der nachhaltigen Umsetzung.
Arbeitgeber-Kommentar
Hallo,
vielen Dank, dass du dir die Zeit für eine Bewertung genommen hast.
Schade, dass du mit uns als Arbeitgeber nicht zufrieden bist.
Das Wohl unserer Kollegen liegt uns sehr am Herzen, daher tut es uns wirklich leid, dass du solche Erfahrungen bei uns gesammelt hast.
Schade, dass du besonders mit dem Verhalten deiner Vorgesetzten unzufrieden bist. Unsere Führungskräfte sind dazu angehalten jeden Kollegen optimal zu unterstützen. Wir möchten, dass sich unsere Kollegen bei der Arbeit wohlfühlen können und legen viel Wert auf ein angenehmes Betriebsklima.
Dennoch sind unsere Führungskräfte dazu angehalten ihre Kollegen optimal zu unterstützen. Von Druckausübungen halten wir uns fern und sind bei uns untersagt! Wir möchten in einer angenehmen Arbeitsatmosphäre als Team zusammenarbeiten.
Wir bedauern deine Anmerkungen zur fehlenden Kommunikation sehr. Unsere Arbeit im Team ist geprägt durch ein Wir-Gefühl mit gegenseitiger Unterstützung sowie einer offenen Kommunikation. Kommunikation wird bei uns als Grundlage guter Zusammenarbeit gesehen. Deshalb ist uns eine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe besonders wichtig. Absprachen sollen täglich ihren Platz im Arbeitsalltag finden.
Wir würden gerne mehr über deine Situation erfahren und bitten dich, deine Erfahrungen an uns per Mail (karriere@lidl.de) zu senden, sodass wir uns gemeinsam austauschen können.
Nur durch die konstruktive Rückmeldung unserer Kollegen können wir an uns arbeiten und immer besser werden. Vielen Dank für dein Feedback zu uns als Arbeitgeber.
Wir wünschen dir eine erfolgreiche Woche!
Liebe Grüße
Dein Lidl Team