Nach aussen hui, nach innen pfui!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Hin und wieder gibt es tolle Aktionen für Mitarbeiter! Es gibt auch Vergünstigungen bei Werkzeug usw.
Solange man die inneren Konflikte noch nicht kennt, verspürt man einen gewissen Stolz dazu zu gehören.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die alten menschlichen Werte wurden Stück für Stück abgeschafft. Es herrscht ein kaltes Klima wie in einem deutschen Grosskonzern. Die eigene Identität steht damit auf dem Spiel.
Verbesserungsvorschläge
Die "Akademikerinzucht" unterbinden. Es bilden sich Seilschaften, da sich viele Vorgesetzte an den eigenen ehemaligen Universitäten bedienen und "Gefallen ausüben". Auf diese Weise herrscht weder Vielfalt noch die maximale Kompetenz. Weiterhin gibt es auf diese Weise ausschließlich Theoretiker. Eine Durchmischung mit Praktikern würde viele Probleme im Keim ersticken.
Arbeitsatmosphäre
Arbeit wird in keinster Weise vom Vorgesetzten wertgeschätzt. Sobald man konstruktive Kritik einbringt ist die Kündigung so gut wie sicher. Ein Student (!) hat in unserer Abteilung einen Prozess kritisch untersucht und auf Mängel aufmerksam gemacht. Dafür wurde er regelrecht stigmatisiert. Im Nachgang habe ich erfahren, dass er trotz sehr guter Arbeitsweise nie wieder bei Hilti arbeiten darf. Es gilt: Keine Angriffsfläche bieten und andere in die Pfanne hauen. Ansonsten kommt man nicht weiter. Für die Qualitätsansprüche des Unternehmens (Reputation) absolut untragbar!
Kommunikation
Die notwendige Kommunikation findet statt, aber auch nicht mehr.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt wie immer solche und solche. Man muss bei vielen Kollegen jedoch penibel darauf achten sich nichts zu schulden kommen zu lassen, da diese sich ansonsten sehr gerne mit den Fehlern von anderen profilieren: sprich lästern.
Work-Life-Balance
Die Firma ist bemüht ein umfangreiches Sozialangebot anzubieten: Kita, Kindergarten usw. Die Arbeitszeit ist (wird nicht erfasst) jedoch bei jedem deutlich höher als im Vertrag unterschrieben. Sollte jemand (auch aus anderen Abteilungen!) beobachtet werden, der scheinbar weniger präsent ist, wird direkt bei seinem Vorgesetzten reklamiert. Begründung: Die Mitarbeiter der anderen Abteilung würden dadurch aufgewiegelt.
Vorgesetztenverhalten
Noch nie habe ich schlechtere Führungskräfte erlebt! Die "Integrität" steht über allem. Auch der Qualität der Produkte oder Zusammenarbeit. Jede Führungskraft achtel penibel darauf dem jeweiligen Vorgesetzten alles Recht zu machen, auch wenn dabei ein Mitarbeiter als Sündenbock für das eigene Versagen "geopfert" werden muss.
Es gilt hier: Jeder kämpft für sich um seine eigene Entwicklung voranzutreiben. Was bedingt legitim ist, wird hier auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen und zeigt sich auch häufig in Konflikten zwischen Führungskräften.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit ist teils sehr ungleich verteilt, jedoch meist spannend und man hat auch einen gewissen Gestaltungsspielraum.
Gleichberechtigung
Es gibt für ein sehr ingenieurslastiges Unternehmen viele Frauen. In Führungspositionen wo primär Seilschaften vorherrschen und viele deutschen Akademiker ihre Netze und Intrigen spinnen, sind diese jedoch nicht anzutreffen. Dorthin kommt man nur mit guten Connections (Promotionskollege etc.) und nicht mit guten Leistungen. Auch hat man ohne Master oder PhD quasi keine Chance eingestellt zu werden.
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt es kaum noch. Die ungeschönte Wahrheit: Diese sind zu teuer! Dabei wird auf Kompetenz verzichtet um Peanuts zu sparen. Die einfachste und häufig beobachtete Vorgehensweise: Es gibt einen neuen Vorgesetzten mit der Aufgabe die alten Mitarbeiter raus zu ekeln und solange zu schikanieren, bis diese freiwillig kündigen oder man findet Lapallien um diese rauszuwerfen!
Für ein Unternehmen dieser Reputation ein absolut unwürdiges Verhalten!
Arbeitsbedingungen
Großraumbüros mit guter Ausstattung. Muss vor dem Kunden ja schliesslich auch was her machen! Mittlerer Lärmpegel, konzentriertes Arbeiten kaum möglich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Solange es dem Image dient: selbstverständlich.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalten angemessen, wenn man einen Job ergattert, bei dem man nicht "verheizt" wird.
Image
Das Image nach aussen ist extrem gut! Es wird dafür auch extrem viel Geld aufgewendet (Gebäude etc.). Im Inneren ist jedoch das Gegenteil der Fall. Alles ist durchzogen von Ränkespielen und Seilschaften. Wer sich nicht in Acht nimmt wird geopfert. Es herrscht ein teilweise beängstigendes Klima der Furcht.
Karriere/Weiterbildung
Wie oben beschrieben, wird die Karriere nur vorangetrieben, wenn man sich gut verkauft. Speziell dem nächsten Vorgesetzten gegenüber. Dabei sind die Kollateralschäden an den sonstigen Kollegen egal. Dies führt zu einem Blendertum. Qualifikationen interessiert keinen.
Sehr schade, da Hilti eigentlich andere Leitsätze predigt!