Keine Strategie, keine Führung - sinkendes Schiff
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Zusammenhalt und das Teamwork auf der Arbeitsebene und in einigen Fällen der ersten Führungsebene.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Unterdurchschnittliche Bezahlung, keine Strategie, schlechte/intransparente Führung, keine Weiterbildung, schlechte Arbeitsumgebung und -ausrüstung, Vetternwirtschaft bei der Stellenbesetzung
Verbesserungsvorschläge
Zuerst braucht die Firma eine Strategie, die auch mal kommuniziert wird und die auch wirklich konkret sagt, was man in den nächsten 5 Jahren machen will (wir wollen x Mrd. Umsatz ist keine Strategie). Das EMEA Management ist weitgehend überfordert und sollte ausgewechselt werden. Das HR ebenfalls, und hier sollte endlich mal die Einstellung HR einziehen, dass die Mitarbeiter das Kapital der Firma sind, statt nur ein Kostenfaktor.
Arbeitsatmosphäre
Sehr politisch, Diskussionen und Meinungen werden grundsätzlich vorgefiltert - Beispiel: Bei einem Exec. Management Team Meeting wurde mir mehrfach verboten ein aktuell wachsendes Problem anzusprechen, weil es gerade zur generellen Politik auf C-Level nicht passte.
Kommunikation
Die Kommunikation von Management zu Mitarbeitern ist äusserst mangelhaft und intransparent. Als Führungskraft werde ich oft ausgebremst bei der Kommunikation. Das schlimmste bzgl. Kommunikation ist jedoch, dass die Firmenstrategie nicht kommuniziert wird und damit auch niemand weiss, was die Strategie ist.
Kollegenzusammenhalt
Das einzig positive in den Unternehmen ist die Stimmung der Leute auf Arbeitsebene oder bei den Teamleitern. Hier wird mit aller Macht versucht die teilweise offensichtlichen Fehlentscheidungen auszubügeln, die von oben kommen. Noch schlimmer, aber bei L+G auch oft anzutreffen ist der Zustand, dass keine Entscheidung getroffen wird. Auch hier dürfen es meist die Leute ausbaden und wenn es dann trotzdem scheif geht, wird einer von denen rausgeworfen.
Work-Life-Balance
Zur Familie: Landis+Gyr ist eines von den Unternehmen, die gerne auch mal Frauen vor die Tür setzen, wenn sie es wagen nach dem Mutterschaftsurlaub nicht selber zu kündigen.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten auf Führungsebene ist vor allem von Misstrauen geprägt. Jeder kämpft gegen jeden. Das Management-Team ist eigentlich heillos in versteckte Grabenkämpfe verwickelt.
Interessante Aufgaben
Es gibt interessante Aufgaben im Unternehmen, aber die meisten Leute dort haben keine solche. Das liegt auch am mangelhaften Innovationsklima, dass durch das Management etabliert wurde.
Gleichberechtigung
Im HQ in Zug sind gefühlt 80% der Mitarbeiter weisse Männer. In den Führungspositionen abgesehen von der Quoten-Frau im HR sind es nur Männer.
Arbeitsbedingungen
Die meisten dürfen 4-6m2 Schreibtisch mit Stuhl im Grossaraumbüro ihr "Reich" nennen. Die Kommunikationsmöglichkeiten in Zug sind auch eigentlich nicht adequat, vor allem Sitzungen mit anderen Standorten sind auf Grund der IT Infrastruktur ein Grauen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Offiziell ja, aber es darf nichts kosten.
Gehalt/Sozialleistungen
Landis+Gyr macht hinsichtlich Sozialleistungen nur das gesetzlich vorgeschriebene. Extras gibt es keine. Beim Bonus nach Regionen (EMEA, NAM...) unterschieden und die Ziele der Regionen sind in der Regel so gesetzt, dass man weniger als den "Zielbonus" bekommt. Lediglich die oberste Führung hat "globale" Ziele, die in der Regel mehr als 100% Zielerreichung bekommen. Die Gehälter sind im Vergleich zu anderen Schweizer Unternehmen eher unterdurchschnittlich.
Karriere/Weiterbildung
Interne Weiterbildungen, selbst für Führungskräfte, die z.B. einen Personalführungskurs machen wollen, gibt es nicht. Ich zitiere meinen Chef "Career development and personal development is the duty of the employee."