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Stiftung 
Wagerenhof, 
Uster
Bewertung

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Betrieb seit über einem Jahr nicht mehr tragbar

2,4
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Stiftung Wagerenhof, Heim für Menschen mit geistiger Behinderung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Dass einige der ursprünglich guten Ressourcen noch da sind, wie das ökologische Selbstversorgungssystem, die Kommunikation zwischen einzelnen Bereichen (wie Küche oder TD <--> WG) usw. Dass es noch immer Mitarbeiter*innen gibt, die ihr ganzes Herzblut in die Stiftung stecken. Tragt ihnen bitte Sorge!!!

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Dass Pflegefachkräfte der unteren Hierarchie derzeit scheinbar absolut wertlos behandelt und kaputt gemacht werden. Es gab mehr als einen Burnoutfall. Sorry, meine persönliche Wahrnehmung und Erfahrung! Hätte mir auch einen anderen, bleibenden Eindruck gewünscht...

Verbesserungsvorschläge

Bitte redet nicht nur vom Leitbild, sondern haltet Euch auch daran... Euer neuer Hochglanzauftritt bringt den Bewohner*innen, die alle so viele Ressourcen haben und im Grunde monatlich so viel Geld für ihren Heimplatz bezahlen, absolut GAR NICHTS, wenn es nur leere Worthülsen an den frisch gestrichenen Wänden sind. Ihr habt sooooo viele engagierte und talentierte Pflegefachkräfte – um Himmels Willen, behandelt sie BITTE anständig und mit der Wertschätzung, die sie alle für ihre harte Arbeit verdienen!!! Und zwar mit ECHTER Wertschätzung, nicht nur mit einer obligatorischen Kuchenrunde... Ihr wisst selber, zu wie viel FAHRLÄSSIGEN Situationen es kam, vor denen ich Euch mehrfach gewarnt habe! Werdet Euren Bewohner*innen bitte wieder gerecht!!!!!! Es ist unaussprechlich, welchen Zuständen sie derzeit ausgesetzt sind und ich denke, genug von Euch wissen das auch!

Arbeitsatmosphäre

Mein Anfang im Wagi war ein Traum: tolles Team, tolle Bewohner*innen, ein richtig tolles Setting, ein tolles "Universum", in dem alle Bereiche sehr gut miteinander funktionierten.
Von diesem Eindruck ist nun, nach über zwei Jahren, leider nahezu nichts mehr übrig. Die Atmosphäre, gleich in welchem Team, wirkte auf mich in den letzten Monaten mehr als angespannt, nahezu geladen.
Ich habe Leute REIHENWEISE gehen sehen, innerhalb des letzten Jahres... Fast zwei ganze Stationen sind gegangen, teilweise ohne Anschlusslösung!
Habe mich, nach langem Hadern und optimistischem Denken, nach viel Enttäuschung dazu entschieden, von mir aus zu künden.

Kommunikation

Anfangs fühlte ich mich von meiner Obrigkeit getragen. Es gab viiiiiiele Worte voller Verständnis, man war zu Gesprächen bereit, nahm sich den Nöten "an der Front" an. Ich fühlte mich daher zu Beginn ernst genommen und kommunizierte daher stets offen und mit positiver Grundhaltung mit meinen Vorgesetzten.
Im Verlauf des letzten Semesters schien dieses Engagement rapide abzunehmen. Keine*r schien mehr zu wissen, was die Person nebenan gerade fabriziert. Immer weniger Angestellte mussten immer mehr tragen, da es dutzende Kündigungen gab. Konflikte schienen unterdrückt zu werden, statt bereinigt. Der freundliche Tonfall schien zunehmendem Unmut zu weichen, die Telefonate wurden kürzer und wirkten auf mich ruppiger im Tonfall. Es schwangen unterschwellige Sticheleien mit, so wirkte es zumindest auf mich. Die Kommunikation erschien zunehmend weniger transparent auf mich, gerade bezüglich internen Entwicklungen. Versprechen wurden nicht eingehalten, von wegen, man komme regelmässig auf der WG vorbei. Mitarbeiter*innen verschwanden spurlos, ohne auch nur ein Wort seitens der Leitung. Im Umgangston fühl(t)en sich viele Mitarbeiter*innen leider herabgesetzt und/oder nicht ernst genommen.

Kollegenzusammenhalt

Ich hatte das Glück in Teams arbeiten zu dürfen, in denen allgemein ein guter Zusammenhalt herrscht(e). Man kommuniziert(e) offen unter- und miteinander. Vereinzelt kam es jedoch zu Spannungen, als ein Team durch massive Abwanderung mit neuer Leitung besetzt wurde, deren Charakter und Kommunikation bei vielen Pflegenden auf Widerstand stiess. Teilweise war meine Abteilung MONATELANG ohne tatsächliche Führung unterwegs. Durch massive Überbelastung wurden Gruppenleitungen in vielen Dingen alleine gelassen, mussten sich komplett selbst organisieren und wurden schlichtweg verschlissen. Für mich war das ethisch SEHR schmerzhaft zu beobachten!

Work-Life-Balance

Zu Beginn meiner Wagi-Zeit herrschte eine sehr gute Work-Life-Balance. Freiwünsche wurden angenommen und umgesetzt, Ferienverteilung wurde intelligent geplant, es gab wenig Überstunden. Ich arbeitete daher sehr engagiert und hatte keine Mühe mehr zu leisten als eigentlich vorgesehen, denn ich stand mit ganzer Seele hinter dem Wagi und schuftete über ein Jahr lang klaglos. Mit dem Umzug in die neuen Gebäude veränderte sich das jedoch alles. Aus meinen 80% (die ich bewusst so wählte!) wurden teilweise 120%, wenn ich am Zügeltag von 8 Uhr morgens bis 21 Uhr abends alleine da stand. Überzeit und ausfallende Pausen, dauerndes Einspringen, dutzendfach geänderte Dienstpläne, reihenweise Wochenenddienste... All das wurde zur traurigen Tagesordnung. Es war nicht auf jeder Gruppe derart schlimm, dort klappt(e) es teilweise besser mit Freiwünschen usw. Daher 2 Sterne statt nur 1.

Vorgesetztenverhalten

Mit meinen Gruppenleitungen war ich stets hochzufrieden und habe noch immer eine tiefe Achtung davor, was sie alles Unglaubliches leisten! Ich merkte stets, dass sie nahe "am Puls" sind, fühl(t)e mich wertgeschätzt und ernst genommen.
Alle anderen Vorgesetzten sind für mich persönlich DIE Enttäuschung schlecht hin. Schöne Worte, sonst nichts! Wie oft musste ich wie ein Bittsteller um Personal betteln, da wir chronisch unterbesetzt waren/sind, seit der Pandemie und dem Umzug... Der Fehler wurde im Gespräch mit einer FREMDEN Vorgesetzten überall gesucht: bei meiner Familie, bei meinem Arbeitsweg – nur scheinbar nicht in den eigenen Reihen. Dieses traurige Verhalten war für mich einer der Kündigungsgründe!

Interessante Aufgaben

AN SICH bietet der Wagi ein sehr interessantes Klientel und ein ausgeklügeltes, eigenes "Ökosystem", mit vielseitigen Werkstätten und Angeboten. Leider arbeitete ich mehrheitlich auf Gruppen, bei dennen die Zusammensetzung des Klientels vorne und hinten nicht zusammenzupassen schien, lauter "schwere Fälle" auf einem Haufen... Das Arbeiten im Alltag gestaltet sich schwer, kaum wird man den Bewohner*innen und ihren Bedürfnissen gerecht, so sehr man sich auch selber vierteilen will.

Gleichberechtigung

Ich erlebe den Wagi als bunten Haufen im positiven Sinne. Unser Team war zu Beginn sehr ausgeglichen, zeitweise gab es mehr Frauen als Männer. Es gibt in allen Feldern Mitarbeitende aller Altersklassen, Konfessionen, Bildungsstände, Nationalitäten etc. Ich habe diese Vielfalt immer geschätzt, diese gegenseitige Ergänzung.

Umgang mit älteren Kollegen

Auf einer meiner Abteilungen stiess die neue Gruppenführung nur bedingt auf Gegenliebe, da sie trotz jungen Alters sehr selbstüberzeugt auftritt. Ich selbst hatte sie am ersten Tag auf ihren Tonfall angesprochen und hatte es seither ganz gut mit ihr. Mir ist es egal, wie alt ein Kollege ist, ob fix oder temporär da, so lange sie/er nur gewillt ist zum Teamplay und sich agogisch nicht extrem unvertretbar verhält.

Arbeitsbedingungen

Von 4 auf 3 gefallen, seit dem Umzug. Beim Umzug ins neue Gebäude fehlte ernsthaft der Zimmereinschluss einer Klientin über eine Woche lang, monatelang waren beide Timeout-Räume nicht bezugsfähig, sondern fungierten als Abstellkammern. Beim Einzug stand noch allerlei Zeug der letzten Gruppe mitten im Weg rum. Nichts schien zu funktionieren, wie es eigentlich funktionieren sollte. Seit Anfang 2022 gibt es einen digitalen Check-in. Einloggen am PC funktionierte anfangs nicht und so musste den 3 Checkpoints auf dem weit verstreuten Gelände jeweils 4x am Tag nachgerannt werden. Das ganze System schien bei keinem meiner Kollegen auf Gegenliebe zu stossen, inklusive meiner Person. Seit dem Umzug gibt es bei einigen Gruppen kaum mehr Ruhezonen für das Personal, um sich einige Minuten lang zurück zu ziehen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Von 4 auf 3 gefallen, noch vor dem Umzug. Es kam durch weniger wiederverwendbare Flaschen zu mehr Plastikmüll, oft wanderte viel Essen zurück in die Biogastonne der Küche... Umgekehrt kam, je nach Menü, sehr wenig Essen. MA essen seit der Krise merklich weniger mit... Allgemein pflegt der Wagi aber einen ökologischen Umgang, inkl. Bauernhof zur Selbstversorgung und digitaler statt analoger Kommunikation!

Gehalt/Sozialleistungen

Der Wagi beteiligte sich stets grosszügig an meinem ÖV-Jahresabo, dafür einen klaren Bonus!
Als ich jedoch (nach bewusst einem Jahr Ausfall, ist ja schliesslich Krise!) um Lohnprüfung bat, da ich eine Familie zu ernähren habe. Ergebnis: IMMER noch 3900.- pro Monat ausbezahlt. Trotz FaBe-Ausbildungsabschluss seit 2018. MIT Schichtzulagen. MIT kumuliertem 13. Monatslohn! Jede Person, die ich kenne, schüttelt darüber nur ungläubig den Kopf... Für teurere Temporärkräfte scheint das Geld derzeit kurioserweise wunderbar zu reichen.

Image

Das Image des Wagerenhofs scheint seit dem Umzug/der Krise merklich abgenommen zu haben. Es scheint aufzufallen, dass viele Arbeitnehmer abwandern und es scheint auch hier bezeichnend, dass gute Feedbacks mehrheitlich aus oberen Kreisen zu stammen scheinen und dass sich die Feedbackdynamik hier in letzter Zeit auffällig negativer entwickeln hat... Auch wenn dies von der Obrigkeit scheinbar nur müde abgewunken wird. Selbst Angehörigen fiel der Qualitätsnachlass auf, es kam vermehrt zu Beschwerden, telefonisch wie schriftlich.

Karriere/Weiterbildung

Zu Beginn meiner Tätigkeiten wurden mit allerlei Bildungsangeboten triumphiert. Seit COVID fielen diese teilweise ins Wasser und ich bekam in zwei Jahren nicht eine einzige Schulung, auch als gelockert wurde, wurde ich nicht angemeldet oder es wurde nicht klar kommuniziert, ob ich dies könne und dürfe... Finde ich für so eine grosse Stiftung schwer enttäuschend und als Arbeitnehmer sehr unattraktiv, fühle mich "klein" gehalten. Mitarbeiter*innen wurden scheinbar erst Ausbildungen versprochen, im Nachhinein durften sie sie dann doch nicht absolvieren.

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