Fragwürdige Strategie und viele Schwächen
Gut am Arbeitgeber finde ich
... dass die Leute sehr gut im Improvisieren sind und es immer irgendwie schaffen, sich aus kniffligen Situationen zu befreien.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
... dass eine wirklich klare und belastbare Strategie von der Geschäftsleitung fehlt.
Verbesserungsvorschläge
Klarere Fokussierung auf bestimmte, wachstumsfähige Zielmärkte und Produkte (mittelfristige Strategie)
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre unter den Kollegen ist sehr gut, das Betriebsklima ist aber wegen der dauernden wirtschaftlichen Unsicherheit weniger gut. Persönlich gehe ich aber gerne und motiviert in die Arbeit.
Kommunikation
Regelmäßige Besprechungen über Firmenergebnisse und das Tagesgeschäft gibt es. Parallel dazu gibt es auch eine 1/4-jährliche Firmenzeitschrift und ein Intranet mit im Wesentlichen aber nur positiv gefärbten Informationen. Die für die tägliche Arbeit notwendigen Informationen muss man sich oft selber als Holschuld zusammensuchen; der Begriff Bringschuld ist zwar bekannt, wird aber nicht ausreichend gelebt. Das hat zur Folge, dass man in zahlreichen Fällen von an sich planbaren Ereignissen "überrascht" wird und dann eigentlich nur mehr reagieren kann.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit mit Kollegen ist gut, der Umgang miteinander ist ehrlich und offen. Die Hilfsbereitschaft ist geringfügig unterentwickelt, man schiebt Probleme im Zweifelsfall immer einem anderen hinüber.
Work-Life-Balance
Die persönliche Flexibilität der Urlaubskonsumation ist gegeben, solange man die Interessen des Arbeitgebers berücksichtigt (ist auch logisch). Mit längerdauernden Urlauben, sagen wir so 3 - 4 Wochen am Stück, ist es etwas schwierig, weil einen dann bei Wiederkehr die hunderten Mails erschlagen, die nicht beantwortet bzw. erledigt wurden.
Vorgesetztenverhalten
Die Lösung von Konfliktfällen erfolgt, hat aber eher den Charakter einer "politischen" Lösung.
Firmenzielsetzungen sind nicht wirklich realistisch, sondern als Wunschdenken mit großen Hoffnungen verknüpft. Zielerreichung ist daher nicht aktiv steuerbar. Ähnlich ist es mit Entscheidungen: die werden wohl meist klar getroffen, oft aber nach dem Motto "Heute so, morgen anders". Dadurch fehlt oft die Nachvollziehbarkeit.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung ist wohl für jeden hoch, aber auch der Grad der Selbsteinteilung
Gleichberechtigung
Absolut o.k.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Know-How älterer Kollegen wird geschätzt, es gibt einige 45+. Einstellen würde man wohl auch gerne ältere MA wegen deren Erfahrung, ist aber primär eine Preisfrage
Arbeitsbedingungen
Die modernsten Arbeitsplätze gibt´s in der Firma nicht, sind aber für die Arbeiten ausreichend. Einige Büros sind überbelegt, Beleuchtung und Ergonomie daher schlecht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird viel von Umweltschutz geredet, das tatsächliche Bewusstsein ist aber - von Einzelpersonen abgesehen - generell unterentwickelt. Besonders bei der Mülltrennung herrscht wenig Disziplin. Hier scheint es, als seien den Mitarbeitern Prinzipien, die in den eigenen vier Wänden normal sind, in der Firma völlig egal.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist in Bezug zu Aufgabenstellungen und der Ausbildung/Erfahrung zufriedenstellend. Mit einigen Führungskräften gibt es auch leistungsabhängige Bonusvereinbarungen.
Sozialleistungen über das gesetzliche Ausmaß hinaus gibt es nicht.
Image
Interessanterweise hat das Unternehmen - trotz wiederkehrender Probleme in der Projektabwicklung - bei den Kunden immer noch einen guten Ruf.
Der Ruf als Arbeitgeber bei den Mitarbeitern kann nicht eingeschätzt werden, derzeit wegen schlechter wirtschaftlicher Aussichten wohl eher nur befriedigend.
Einem Freund würde ich das Unternehmen nicht weiterempfehlen, dazu ist die gesamte Unternehmenssituation zu instabil.
Trotzdem arbeite ich hier gerne und schließlich muss man ja auch von etwas leben ...
Karriere/Weiterbildung
Die Förderung der Weiterbildung ist angemessen und auf die finanziellen Mittel abgestimmt