Junge, manipulierbare Roboter ohne Berufserfahrung willkommen!
Arbeitsatmosphäre
Bedrückend trotz Homeoffice. Eigenständiges Denken, eigene Meinung und konstruktive Kritik sind absolut unerwünscht. Mund halten und schuften bis zum Umfallen dafür umso mehr. Schöne Mitarbeiter-Events sind leider kein ausreichender Ausgleich dafür.
Kommunikation
Die Kommunikation ist einseitig, strikt von oben nach unten, obwohl stets das Gegenteil behauptet wird. Es werden viele belanglose Informationen kommuniziert. Die wichtigen Informationen erfährt man meistens indirekt, alles Brisante wird verheimlicht oder totgeschwiegen.
Kollegenzusammenhalt
Unter den Mitarbeitern, die keine Führungsfunktion innehaben und die Aufträge erledigen, herrscht eine gute Stimmung. Alle leiden unter den Arbeitsbedingungen und halten deshalb zusammen.
Work-Life-Balance
Allzu oft ein Fremdwort in der Firma. Abend- und Wochenendeinsätze werden abverlangt, am Wochenende sogar eine inoffizielle Bereitschaft („Telefonliste“), die nicht extra vergütet wird.
Vorgesetztenverhalten
Die meisten Vorgesetzten sind unter 35 Jahre alt, manche sind Uni-Abgänger mit sehr wenig Berufserfahrung und (trotz intern durchgeführten Schulungen) ohne jede Führungserfahrung oder -qualitäten. Sie sollen dann erfahrene Mitarbeiter souverän „leiten“ und sind bestenfalls die Sprachrohre der Geschäftsleitung.
Wertschätzung ist ein Fremdwort, dafür wird alles kontrolliert und auf jedem noch so kleinen Fehler herumgeritten. Es wird gefordert, nicht gefördert, und dann wundert man sich (angeblich) über die enorme Fluktuation.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind in der Regel vielfältig und interessant, jedoch machen auch die tollsten Aufgaben unter ständigem Zeitdruck wenig Spass.
Gleichberechtigung
Hier ist alles fast im grünen Bereich.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen sind in der Firma in der Minderheit. Sie sind aufgrund von ihrer Berufserfahrung gerne gesehen, solange sie nichts in Frage stellen und sich von Zwanzigjährigen herumkommandieren lassen.
Arbeitsbedingungen
Es herrscht ein sehr hoher Druck. Die Auftragsmenge ist von den Bearbeitern (Übersetzern oder Revisoren) nicht steuerbar, sondern wird ihnen über ein System zugewiesen, bei dem es ohne Weiteres möglich ist, weit über 10 Stunden Textarbeit in einen achtstündigen Tag hineinzuquetschen mit der Begründung, es handle sich ja nur um Richtzeiten. Man ist fremdbestimmt, steht die ganze Zeit unter Beobachtung, kann seine Aufgaben kaum selbst priorisieren, geschweige denn seinen Arbeitsalltag frei gestalten.
Unter diesen Bedingungen kann dem hohen Qualitätsanspruch, der selbstverständlich in Richtung Kunden herausposaunt wird, nicht gerecht werden, was wiederum zu aufwändigen Nachbereitungen, zu unermesslichem Stress sowie zu grossem Frust bei den Bearbeitern führt. Es wird am Fliessband gearbeitet, oft kann lediglich die Mittagspause einigermassen eingehalten werden und der Kopf raucht einem lange vor Ende des Arbeitstages. Trotzdem soll man kreativ sein und alles mit einem Lächeln erledigen.
Es kann zudem äusserst selten eine Aufgabe ohne jegliche Unterbrechung ausgeführt werden (Expressaufträge, E-Mails, Anrufe usw. funken ständig dazwischen), was sehr kontraproduktiv und ermüdend ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es fängt langsam an. Das Unternehmen verbraucht grosse Mengen an Druckerpapier, da alle Texte auch auf Papier gelesen werden müssen. Auch bei der Mülltrennung im Büro ist noch Luft nach oben.
Gehalt/Sozialleistungen
Für die Schweiz eher niedrig. Es werden gerne Mitarbeiter aus dem europäischen Ausland eingestellt, die man dann noch weniger bezahlen muss (was, muss man fairerweise sagen, ihnen trotzdem gut zum Leben reicht). Es gibt seit ca. drei Jahren ein Leistungsbeurteilungssystem mit sehr fragwürdigen Kriterien und einer jeweils de facto unerreichbaren Höchstpunktzahl, die der Beurteilung den Anschein von Objektivität verleihen soll und u. a. Gründe dafür liefert, einen Wunsch auf Gehaltsanpassung Jahr für Jahr abzuschmettern.
Image
Schlechtes Image bei vielen Mitarbeitern (im Durchschnitt kündigen jeden Monat 2 bis 3 Mitarbeiter). Vor den Kunden wird alles schöngeredet. Die „alten Hasen“ sind fast alle weg (es gibt sehr wenige Mitarbeiter mit mehr als 5 Jahren Betriebszugehörigkeit) und werden durch junge, unerfahrene und manipulierbare Arbeitskräfte ersetzt. Das wird sich mittelfristig negativ auf die Kundschaft auswirken und der Firma schaden, bisher steckt jedoch die Führungsebene den Kopf konsequent in den Sand.
Karriere/Weiterbildung
Externe Weiterbildung wird allgemein nicht gefördert, da die Meinung vorherrscht, man könne intern ja so gut wie alles besser … Trotz des Homeoffice-Modells können bei Diction nur diejenigen Karriere machen, die in der Schweiz leben und zudem so ticken wie die Firma, sprich, sich fügen, ihr Privatleben ihrem Job unterordnen, auch am Wochenende die berühmte Extrameile laufen und den von der Geschäftsleitung vorgegebenen Kurs niemals hinterfragen.