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Lidl 
Schweiz
Bewertung

Ich finde leider nichts Gutes, wirklich rein gar nichts.

1,0
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf bei Lidl Schweiz in Bern gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Möglichkeit, einen solid bezahlten Teilzeitjob ausüben zu können.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die extreme Undankbarkeit den Mitarbeitenden gegenüber ist wohl das Schlechteste am Arbeitgeber - natürlich nebst all den im Detail beschriebenen Missständen.

Verbesserungsvorschläge

Wirkliches Interesse an den Mitarbeitenden haben und nicht nur vorheucheln. Erhöhten Arbeitsaufwand nicht nur auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abwälzen.
Die Kultur der Angst abschaffen und stattdessen eine Atmosphäre der Kollegialität schaffen.
Sich gerade auch in den Chefetagen mal ein Bild vom tatsächlichen Tagesgeschäft machen in Form von unangekündigten Filialbesuchen und Gesprächen mit den Mitarbeitenden. Vorbereitete Filialbesuche sind nämlich kein repräsentatives Bild des Tagesbetriebs.

Arbeitsatmosphäre

Durch die hohe Fluktuation kommt leider keinerlei Teamgeist auf. In meiner mehr als 7-jährigen Tätigkeit bei Lidl Schweiz war ich in meiner Filiale der Zweitälteste im Dienst und habe 6 Führungswechsel innerhalb der Filiale miterlebt. Klar gab es auch nette Kollegen und Kolleginnen, jedoch führte der hohe Arbeitsdruck schnell zu Überlastung. Beispiele für den hohen Arbeitsdruck gibt es zur Genüge. Beispielsweise werden nur Teilzeitverträge vergeben, wobei das tatsächliche Arbeitspensum stets höher ist. Dies bedeutet, Lidl Schweiz kann sich entsprechend natürlich Feriengeld sowie Altersvorsorge sparen, da ja letztlich nur die Überstunden bezahlt werden. Leider kein Einzelfall in meiner Filiale, sondern gängige Praxis in allen Lidl-Filialen. Dabei wird einem für geleistete Überstunden jedoch nicht gedankt, sondern bei Verweigerung wird damit argumentiert, dass die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenfalls Überstunden leisten würden, sich aber nicht beklagen.

Auch Zeitvorgaben bei Prozessen der Warenverräumung sind derart irrational, dass sie keinesfalls erfüllt werden können, was letztlich wieder als Druckmittel verwendet wird.

Kommunikation

Auch da gibt es nichts Positives zu berichten. Die monatlichen Updates dienen der Selbstbeweihräucherung, während tatsächlich Wichtiges wie filialinterne Schulungen innerhalb von 2 Minuten durchgepusht werden und mit einer Unterschrift des Mitarbeiters / der Mitarbeiterin abgesichert werden. Die Filialumfragen gleichen einer Farce, da kaum Anreiz zum Ausfüllen gegeben wird. Das Ideenmanagement ist unausgegoren, auf einen Input meinerseits habe ich damals nie wieder eine Rückmeldung erhalten.

Man wundert sich, wie Lidl Schweiz trotzdem jedes Jahr die Auszeichnung "Retailer of the Year" erhalten kann. Na ja, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Umfrageteilnahme mehrmals mittels persönlichem Brief animiert werden, wundert mich das nicht. Ob dies dann aber eine tatsächliche Spiegelung der Tatsachen darstellt, steht auf einem anderen Blatt.

Kollegenzusammenhalt

Wie bereits oben erwähnt, kommt es durch die hohe Fluktuation zu keinerlei Zusammenhalt. Grüppchenbildung und teilweise sogar Mobbing sind keine Seltenheit. Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen wird noch während der Probezeit aufgrund "schlechter Leistungen" gekündigt. Konstruktives Feedback wird zwar vordergründig eingefordert, aber leider jeweils mit distanzierterem und unkollegialem Verhalten abgestraft.
Aufgrund des Drucks kommt es regelmässig zu Stress und Hektik, was das Arbeitsklima vergiftet.

Work-Life-Balance

Wie ebenfalls bereits oben erwähnt, werden nur Teilzeitverträge vergeben (Ausnahmen bestätigen hier die Regel). Es wird aber jeweils eine Arbeitsbereitschaft erwartet, welche 20-40% höher liegt, als jene, die vertraglich vereinbart wurde. Auch ein spontanes Einspringen (wir sprechen hier von Einsätzen am selben Tag der Anfrage) wird zwar kurz geschätzt, aber nie mit langanhaltender Dankbarkeit quittiert.

Auf persönliche Wünsche zur Dienstplangestaltung wird fast nie eingangen. Als Gegenleistung lässt man aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Kasse kommentarlos weiterarbeiten, wobei sie gemäss Plan aber bereits zwei Stunden früher Feierabend gehabt hätten.

Auch Krankheit wird mit Missbilligung abgestraft. Als ich in einem Kalenderjahr 3 Mal krank war, musste ich von da an vom ersten Krankheitstag ein Arztzeugnis vorlegen, da mir meine krankheitsbedingten Absenzen nicht geglaubt wurden.

Vorgesetztenverhalten

Der Druck von oben ist derart immens, dass die Filialleitungen Dauerstress ausgesetzt sind. Leider sind diese keine ausgebildeten Führungskräfte und häufig stark überfordert, sodass sie den Stress am Ende einfach auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abwälzen.

Auch die Führungskultur trieft nur so von klassischen Floskeln und Parolen, welche der Effizienz- und Arbeitsdrucksteigerung dienen, jedoch schlussendlich keinerlei Mehrwert schaffen, sondern nur eine vergiftete und ungemütliche Arbeitsatmosphäre.

Die neu eingeführte Du-Kultur erscheint mir ebenfalls fadenscheinig, da sie nicht gelebt wird. Wenn konstruktives Feedback nicht geschätzt wird, Regeln von stark hierarchisch geprägten Führungsetagen kaskadieren, anstatt im Tagesgeschäft etabliert zu werden und bei jeder noch so kleinen Gelegenheit Gesprächsprotokolle angedroht und auch durchgeführt werden, dann wird ein Klima der Angst gefördert, was sicherlich nicht im Sinne einer klassischen Du-Kultur ist.
Meiner Meinung nach ist die Du-Kultur einmal mehr das Ergebnis einer Employer-Branding-Massnahme, mit der man grossspurig extern kommunizeren kann, ohne die internen Abläufe grundlegend überdenken zu müssen.

Interessante Aufgaben

Warenverräumung, Kassiertätigkeit - das wars. Kundenkontakt grösstenteils Fehlanzeige, da die Zeit dafür fehlt. Längere Gespräche mit Kunden werden möglichst unterbunden, auch Gespräche unter Kolleginnen und Kollegen werden vermieden, indem man Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern individuelle Aufgaben zuweist, die sie alleine zu verrichten haben.

Umgang mit älteren Kollegen

Ganz schlecht. Ältere Kolleginnen und Kollegen werden aufgrund der üblicherweise abnehmenden Arbeitsleistung entweder als Kassiererinnen und Kassierer eingesetzt oder dann sogar von den Führungskräften aus dem Unternehmen gemobbt (war zumindest in meiner Filiale der Fall).

Arbeitsbedingungen

Leider gibts auch hier nichts Positives zu berichten. Der konstante Druck führt zu Stress, Personalausfälle und Absenzen werden vom anwesenden Personal durch unangekündigte Überstunden kompensiert. Pausen werden nicht vom Personal selbst gewählt, sondern von der Filialleitung vorgegeben. Diese können zeitlich zufällig stattfinden. Ich erlebte mehrmals den Fall, dass ich um 5 Uhr morgens mit der Arbeit begann, nur um dann um 7 bereits meine halbstündige Pause einzuziehen und anschliessend bis um 14 Uhr durchgehend an der Kasse zu sitzen.

Zusätzlich müssen alle Pausen - auch wenn sie noch so kurz sind - ausgestempelt werden. Der Gipfel der Absurdität: Mir wurde mal vorgeworfen, nach meiner halbstündigen Pause wieder eingestempelt zu haben und dann erst auf Toilette gegangen zu sein. Ich hätte doch bitte während meiner Pause auf Toilette gehen sollen.
Gleichzeitig musste man aber für möglichst alle Tätigkeiten, welche eigentlich Arbeitszeit wären, ausstempeln. Ich wurde angehalten, für folgende Tätigkeiten auszustempeln: Suchen von passender Filialkleidung im Lager, Feedbackgespräch, Besprechung des Ferienplans.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Auch hier divergieren einmal mehr das nach aussen kommunizierte Arbeitgeberimage mit den tatsächlichen Vorkommnissen innerhalb der Filiale. Zwar setzt man auf CO2-Minimieerung und erneuerbare Energien, gleichzeitig wird jedoch extrem viel Ware sinnlos abgeschrieben. So ist es Mitarbeitenden nicht erlaubt, übrig gebliebenes Brot am Ende des Tages nach Hause zu nehmen - es wird stattdessen weggeworfen! Die Begründung dafür lautet, dass - trotz eines Backplans, der die Backmenge vorgibt! - die Mitarbeitenden sonst absichtlich zu viel backen würden, um am Ende des Tages das übriggebliebene Brot abgreifen zu können.

Auch die Frischekontrolle grenzt an Idiotie. Bananen mit kleinsten braunen Stellen werden abgeschrieben. Vor Filialbesüchen durch Vorgesetzte wird derart viel Ware bestellt, um die Warenverfügbarkeit zu gewährleisten und ein positives Feedback zu erhalten, dass ein Grossteil der Ware dadurch das Verfallsdatum erreicht und weggeworfen wird. Extremes Beispiel: Nach einem Umbau einer Filiale im Kanton Baselland und damit verbundenem Besuch der Führungsetage wurden einige Tage später 3 grosse Abfallsäcke mit Fleisch weggeworfen!

Gehalt/Sozialleistungen

Aufgrund der Teilzeitverträge sind die Sozialleistungen entsprechend schlecht. Die Saläre sind zwar für den Detailhandel verhältnismässig hoch, werden jedoch durch die entsprechend geringere finanzielle Kompensation während der Ferien wieder zunichte gemacht. Zusätzlich ist man als Lidl-Arbeitnehmender auch diesbezüglich nicht vor Misskommunikation gefeit. So war es noch bis vor einigen Jahren üblich, nach einem Dienstjahr eine Lidl-Pauschale in der Höhe von 100 Franken zusätzlich zu erhalten (Pro Monat und auf 100% gerechnet). Danach wurde der GAV-Mindestlohn von 4000CHF für ungelerntes Personal auf 4100CHF erhöht. Dies wurde selbstredend entsprechend nach aussen kommuniziert und auf Werbeplakaten verewigt. Was aber verschwiegen wurde: Die Lidl-Pauschale von 100CHF fiel dieser Lohnerhöhung zum Opfer. Erst auf Nachfrage meinerseits wurde mir dies erklärt, ohne jedoch das übrige Personal diesbezüglich zu informieren.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildungen werden aus fadenscheinigen Gründen verwehrt, wenn man dem Vorgesetzen / der Vorgesetzten nicht passt. Zwar gibt es die Möglichkeit, sich intern weiterzubilden, doch werden die für die Branche überdurchschnittlichen Löhne mit extremem Arbeitsaufwand abgegolten. Zitat von einem Vorgesetzten: Also unter 50 Stunden pro Woche ist sehr selten und Mails am Sonntag auch keine Seltenheit. Bereits als Stellvertretung wird eine höhere Bereitschaft erwartet, auszuhelfen, ohne jedoch dafür finanziell kompensiert zu werden, da ja lediglich die tatsächlich geleisteten Vertretungsstunden in einem höheren Salär resultieren (War zumindest bis vor einigen Jahren noch so).

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Arbeitgeber-Kommentar

Lidl Schweiz HR-Team
Lidl Schweiz HR-Team

Vielen Dank für deine ausführliche Bewertung. Es scheint, dass du keine positive Erfahrung aus deiner Tätigkeit bei Lidl Schweiz mitnehmen kannst, dies bedauern wir.

Wir setzen uns täglich dafür ein, dass unsere Mitarbeitende rundum zufrieden sind und wir ihnen bestmögliche Arbeitsbedienungen bieten können. Einige Beispiele dazu:

- Unsere Mitarbeitenden werden täglich über die aktuellsten Themen informiert. Wir bieten dafür diverse Plattformen, wie z.B. die Mitarbeiter-App, das Intranet und diverse Rundschreiben.
- Unsere Plattform "My Idea" ermöglicht jedem, die eigenen Ideen einzubringen - diese werden geprüft und ein Feedback dazu gegeben. Wir schätzen es besonders, Ideen von Mitarbeitenden zu erhalten und diese voranzutreiben.
- Wir sind gegenüber unseren Mitarbeitenden mehr als Dankbar und schätzen ihren Einsatz sehr. Die Dankbarkeit wird durch diverse Schreiben aber auch durch Gutscheine z.B. zu Weihnachten nochmals verdeutlicht.
- Gemeinsam mit Partnern wie bspw. To Good to Go und der Tafel versuchen wir unsere Abschreibungen zu minimieren und unsere Produkte da weiterzugeben, wo sie am meisten gebraucht werden.
- Die gezielte Förderung unserer Mitarbeitenden gehört zu unseren Grundprinzipien. Denn wir wollen weiterführende Positionen möglichst aus eigenen Reihen besetzen und so auch langfristige Karriereperspektiven eröffnen.
- Wir vertreten ein positives Menschenbild. Wir vertrauen unseren Mitarbeitenden und trauen ihnen zu, der übergebenen Verantwortung gerecht zu werden. Wir setzen uns für eine Kultur ein, in der Mitarbeitende den Mut haben, auch neue Wege zu gehen.

Nicht stehen bleiben zu wollen, ist der Motor, der uns antreibt. Dabei hinterfragen wir Bestehendes – was sich bewährt hat, behalten wir. Und wo Handlungsbedarf ist, gestalten wir Veränderungen aktiv. Unsere Devise: Wer aufhört, besser zu werden, hört auf, gut zu sein.

Bei weiteren Anregungen und Fragen kannst du dich gerne an unsere Personalabteilung wenden.

Dein Lidl Schweiz HR-Team

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