Mobbing nach 17 Jahren Mitarbeit. Entlassung, weil zu teuer.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pensionskasse. Personalrestaurant. Lage.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Umgang mit langjährigen Mitarbeitern.
Arbeitsatmosphäre
Habe in 17 Jahren alles erlebt - von ausgezeichneter Arbeitsatmosphäre im Jahr 2000 bis Zero Points im Jahr 2017.
Kollegenzusammenhalt
War früher sehr kollegial, weil Mitarbeiter längjährig dort gearbeitet haben. Heute ständiger Wechsel.
Vorgesetztenverhalten
Menschenverachtend. Ich wurde ein Jahr lang gemobbt von einem Vorgesetzen, der keinen Mehrwert für das Unternehmen gebracht hat. Alles durcheinander gebracht, vergessen hat und gar nicht verstand, was wir da machen. Seine Fehler hat er auf andere abgeschoben. Er verbrachte 90% seiner gut bezahlten Arbeit in Sitzungen und hat ansonsten einige Mitarbeiter krank gemacht. Von Nervenzusammenbruch bis Burn-Out, Panikattacken - alles vertreten. Die junge Mitarbeiterin im HR wusste davon, war aber auch machtlos ggü. den oberen Herrschaften in der Chefetage. Er hat Mitarbeitern gedroht - und komischerweise ist er immer noch dort. Er hat mir unrechtmässig gekündigt, musste mich wieder einstellen und dann ging das Mobbing weiter. Ich muss dazu sagen, dass ich 17 Jahre lang beim Migros Magazin als Redaktorin gearbeitet habe, nie einen Tag krank war. Ich war nach 17 Jahren einfach eine teure Teilzeitkraft, die man dann vor die Tür gesetzt hat mit Argumenten, die einfach nicht gestimmt haben. Ich bekam Panikattacken u. nach der Kündigung auch noch Brustkrebs. Ja, ich lebe noch. Seitdem hat meine weitläufige Grossfamilie zur Konkurenz gewechselt. Macht pro 1 Jahr über 1 Mio CHF Umsatzverlust.
Gleichberechtigung
Mir wurde in einem Mitarbeitergespräch von jenem Vorgesetzen vorgeworfen, dass ich keine Karriere gemacht habe und nach 17 Jahren immer noch "nur" Redaktorin sei. Ich war als Mutter mit Kind in einem 50%-Pensum tätig, da wäre niemals eine Führungsrolle vorgesehen gewesen. Mit kurz unter 50 Jahren wollte ich aufstocken. Da hiess es: "Aufgrund des Alters nicht mehr möglich. Zu teuer."
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere gut ausgebildete Frauen schaffen es meist nicht bis zur Rente. Ich kenne einige, die mit über 50 entlassen wurden. Junge dagegen werden in der Kommunikation/Marketing zu tiefen Löhnen mit befristeten Verträgen eingekauft, ausgesaugt und gehen dann auch recht schnell wieder. Ein ständiges Kommen und Gehen. Das sind oft Menschen, so wie sich, die die Migros mit einem schlechten Nachgeschmack verlassen. Das wiederrum führt zu sinkenden Umsatzzahlen. Kleinvieh macht auch Mist.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich habe während meiner Zeit sehr gut verdient. Das führte aber gegen Ende hin auch dazu, dass man sparen wollte und Leute wie mich vor die Tür gesetzt hat.
Image
Leider total im Keller. Als ich 2000 bei der Migros begann, war es für mich ein Paradies auf Erden. Geregelte Arbeitszeiten (weitestgehend), Teilzeit möglich. Dafür heute Homefoffice möglich.
Inzwischen kenne ich viele ehemalige Migros-Mitarbeiter, denen es ähnlich wie mir ergangen ist. So geht man mit Menschen nicht um!! Gottlieb Duttweiler würde sich im Grab umdrehen, wenn er sehen könnte, was aus seiner Genossenschaft geworden ist.
Karriere/Weiterbildung
2001 hat man mich für 3 Wochen nach London geschickt, um mein Englisch aufzubessern. Die Migros hat alles bezahlt. Heute unglaublich, oder?
Danach immer mal wieder alle paar Jahre hier und dort eine Kurs an der MAZ Luzern.