Ende eines Traditionsunternehmens
Gut am Arbeitgeber finde ich
- flexible Arbeitszeiten
- Kantine (Aufsteller des Tages)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Geringe Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern
- schlechte Kommunikation
- unklare Strategie
- veraltete Büros
- verantwortungsloses Verhalten gegenüber ältern Mitarbeitern
- Vorgesetzte mit tiefer Sozial-/Fachkompetenz
- Videobotschaft des CEO
Verbesserungsvorschläge
- Geschäftsführung sollte den Puls der Belegschaft fühlen
Arbeitsatmosphäre
Die meiner Ansicht nach hohe Fluktuation, unklare Strategie und absolut geringe Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern, schlägt sich in einer sehr schlechten Stimmung unter den Mitarbeitern nieder.
Kommunikation
Kommunikation ist eigentlich nicht vorhanden. Das meiste erfährt man auf dem Latrinenweg. So kann es vorkommen, dass Mitarbeiter Dinge erfahren, bevor die Vorgesetzten offiziell informiert werden.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt würde ich als durchschnittlich bezeichnen. Auch dieser hat in den letzten 2-4 Jahren gelitten. Vor einigen Jahren waren Veranstaltungen für die Belegschaft viel besser besucht.
Work-Life-Balance
Ich denke dass Rieter einmal als gutes Beispiel dafür stand, was man unter "work-life-balance" verstand. Leider ist es der absolut chaotischen Produktstrategie zu verdanken, dass dieses Plus der Vergangenheit angehört. Illusorische Entwicklungsziele und weltfremde Zeitpläne veranlassen gewisse Personen über Monate jedes Wochenende zu arbeiten. Man könnte meinen, in der Schweiz sei das Arbeitsgesetz ausser kraft gesetzt.
Vorgesetztenverhalten
Ich hatte über Jahre sehr gute Vorgesetzte was das persönliche Verhalten gegenüber Mitarbeitern betrifft, sowie in Belangen der Fachkompetenz. Auch dies hat in den letzten ca. 3-4 Jahren um 180° gedreht. Meiner Meinung nach sind Personen in Führungspositionen gelangt, die es schlicht nicht verdient hätten.
Bei diesen Vorgesetzten hat der Mitarbeiter keinerlei Mitsprache, gewünscht ist hirntotes marschieren im Gleichschritt. Bei Kritik folgt der Rauswurf, aber das mit Sicherheit. Daher herscht auch ein Klima der Angst.
Interessante Aufgaben
Auch hier: "tempi passati". Was konnten wir früher in der Entwicklung Ideen verwirklichen! Und die erreichten Resultate hatten einer solchen Arbeitsweise recht gegeben. Leider ist heute die Technik mit Systembefriedigung, Einkaufsthemen und Altlastensanierung beschäftigt.
Gleichberechtigung
Kann ich nicht beurteilen.
Umgang mit älteren Kollegen
Aus meiner Sicht eines der dunkelsten und traurigsten Kapitel der jüngeren Rietergeschichte. Ich habe einige sehr schlimme Schicksale miterleben müssen. Auch in diesem Fall: null Wertschätzung gegenüber dem Mitarbeiter und absolut kein solziales Gewissen. Das war für mich ein gewichtiges Argument für meine Kündigung bei Rieter.
Arbeitsbedingungen
Aussenstehende können sich die veraltete Infrastrkutur wohl kaum vorstellen. Grossraumbüros für die Entwicklung mit bis zu 20 Personen in einem Raum, in einer ehemaligen Fertigungshalle. Im Winter zu kalt, im Sommer über 30°C zudem Dauerbeschallung etc. Lächerlich. Ein weiterer Grund für die Kündigung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Warum produzieren solche Konzerne in Indien, China und Usbekistan? Wohl kaum weil sie ein ausgeprägtes Umwelt-/Sozialbewusstsein haben.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt wohl nicht schlecht, Sozialleistungen sehr gut, aber auch abnehmend.
Image
Rieter lebt wohl noch vom Image vergangener Tage.
Karriere/Weiterbildung
"Machst du deine Sache gut, bleibst du da wo du bist." (Scherz unter Mitarbeitern...). Das ein Mitarbeiter von ganz unten Aufsteigen kann, ist nicht mehr möglich.