Viel Potenzial am Hauptsitz
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viele sympathische, loyale und fachlich gute Mitarbeiter und Führungskräfte in den Regionen, welche sehr kollegial und hilfsbereit sind. Gute Pensionskasse. Recht gutes Image im Markt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zum Teil sehr schlechte und bösartige Manager am Hauptsitz. Mitarbeiter werden systematisch gemobbt, loyale Mitarbeiter werden entlassen oder rückgestuft. Ganz schlechte Führungskräfte im Leistungsmanagement und im Geschäftsbereich «Digitalization & Operation» (IT). Selbst das einfachste fachliche und betriebswirtschaftliche Wissen fehlt, null Pragmatismus. Dafür wird in jedem Satz mit «Digitalisierung», «Innovation», «agil», Öko-System, usw. ein Schein von Kompetenz erzeugt.
Sprache und Verhalten des Managements im Hauptsitz ist gespielt «super kollegial» und cool (u.a. Du-Kultur), in Wahrheit jedoch sehr autoritär. Wer nicht spurt, hat schnell ein grosses Problem, dies kann auch passieren, wenn man auf betriebliche Probleme hinweist.
Die IT ist gegenüber hunderten von Mitarbeitern eine Zumutung. Sehr viele verschiedene Programme müssen gleichzeitig genutzt werden, z.T. mit veralten Browsern. Z.T. sehr lange Wartezeiten. Totale Ironie für eine Unternehmung, die die ganze Zeit von Innovation und Digitalisierung spricht.
Projekte werden schlecht geplant und sehr schlecht umgesetzt – falls sie nicht schon vorher abgebrochen werden.
Verbesserungsvorschläge
Aus dem stark regulierten Betrieb wird ein Pseudo-Google gebaut. Kaum ein Satz, wo nicht Valley-Slang einfliesst. Manager aus den oberen Führungsstufen sollten dringend ersetzt werden durch loyale Menschen (auch guten Frauen aus den Regionen!), welche die Versicherungswelt, als auch das CH-Gesundheitswesen verstehen und sich bei den Aussagen nicht in high-level Argumente flüchten.
Gute Mitarbeiter aus den Regionen sollten systematisch auf wichtige Aufgaben im Hauptsitz vorbereitet werden und dann ins Management übernommen werden, statt HSG-Karrieristen, welche nur mit schönen Worten und Selbstdarstellung glänzen.
Endlich schlechte und unfähige Führungskräfte (z.B. mit sehr hohen Fluktuationen oder schlechten Umfrage-Werten) im Hauptsitz ersetzen. Unglaublich, was man den Mitarbeiter*innen mit denen antut.
Arbeitsatmosphäre
Beispiellos schlecht im Leistungsmanagement und in anderen Abteilungen im Hauptsitz. Angefangen bei inakzeptablen Führungspersonen, bis sehr lauten und stickigen Grossraumbüros. Mitarbeiter*innen werden sehr gedrängt gehalten, keine eigenen Arbeitsplätze: jeden Tag alles aufbauen und wieder aufräumen und am anderen Tag am gleichen Ort (sic!) wieder aufbauen. Das Management ist stolz darauf! Wer das schlecht findet wird gebrandmarkt. Neu werden auch Sitzungen in einem separaten Grossraumbüro gehalten. So ist auch hier alles immer lärmig. Konzentration und Reflektion wird schwierig. Aber das Management findet die «Collaboration Zone» schampar modern und innovativ.
Viele Mitarbeiter*innen kündigen bereits in der Probezeit wieder oder im ersten Anstellungsjahr. Liegt auch daran, dass den Bewerbern eine völlig unrealistische Arbeitsumgebung und Aufgabengebiet verkauft wird.
Kommunikation
Sehr viel Marketing-Blabla. Wir sind ja sooo "digital unterwegs" und innovativ und helfen den Kund*innen gesund zu werden (sic!).
Kollegenzusammenhalt
In den Regionen zum Teil hervorragend. Im Hauptsitz zum Teil auch gut. Wenn es hart auf hart kommt, wird aber das «Networking» gegen oben wichtiger als die Kollegen. Man lügt also lieber noch die eigenen Kollegen an.
Work-Life-Balance
Sehr gut im Hauptsitz. Viele richten sich ein lockeres Leben ein. Leistung spielt grundsätzlich keine Hauptrolle, Projekte kann man schieben, stoppen oder gar nicht machen. Wichtig ist das coole Wording, die künstliche Begeisterung für das «Digitale». Das Nichteinhalten von Versprechen und Abmachungen gehört zur DNA. Wer sich daran stört, hat ein grosses Problem.
Vorgesetztenverhalten
Katastrophal. Es wird befohlen und z.T. rum-geschrienen. Schlechter habe ich es noch nirgends erlebt. Da helfen auch die Mitarbeiter*innen-Umfragen, welche angeblich immer so gut ausfallen nicht. Falls sie mal schlecht in einer Abteilung ausfallen, wird den Mitarbeiter*innen mit Entlassung gedroht und punktuell auch gemacht. Es werden auch externe Mitabeiter*innen fristlos gefeuert, wenn die ihre Meinung offen sagen.
Interessante Aufgaben
Zum Teil sehr interessant. Wenn dann aber die Strategie wackelt und nicht umgesetzt wird nützt dies auch nicht viel.
Gleichberechtigung
Man macht auf kulturelle Durchmischung, wie auch in der Werbung. Allerdings sind in den oberen Führungspositionen praktisch keine Frauen, POC, usw. anzutreffen. Dafür werden die Mitarbeiterinnen an den Frauenstreik mit bezahlter (sic!) Arbeitszeit geschickt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ganz schlecht. Ein sehr sympathisches, älteres GL-Mitglied wurde rückgestuft (hat dann gekündigt). Lieber hat man junge Migrant*innen, als alte weisse Männer. Gute langjährige Manager*innen und Mitarbeiter*innen lassen sich viele Jahre frühzeitig pensionieren, weil sie es nicht mehr aushalten, was von den jungen und halb-wissenden Hauptsitz-Managern (zu fast 100 Prozent männlich) kommt.
Arbeitsbedingungen
Wenn nicht Corona-Homeoffice: stickige und lärmige Grossraumbüros.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Der Pausen-Raum und kleine Aufenthaltszimmer sind mit unzähliger unnötiger Dekoration ausgestattet. Ein richtig kleines Pseudo-Google.
Gehalt/Sozialleistungen
Super Lohn für Low-Performer, da Leistung kaum eine Rolle spielt im Hauptsitz. Sozialleistungen sind gut. Lohnerhöhungen gibt es grundsätzlich nicht – auch nicht bei sehr guter Leistung. Was helfen kann ist Networking (alles gut finden, was von oben kommt). Kein Interesse gute Mitarbeiter*innen zu halten. HR ist super-lethargisch, hier ist nie Hilfe zu erwarten, auch wenn diese gespielt übertrieben angeboten wird.
Image
Image gegen aussen, kann innen nicht gehalten werden.
Karriere/Weiterbildung
Unfähige Führungskräfte werden in Führungskurse geschickt, was natürlich auch nicht hilft. Teilweise werden Mitarbeiter*innen mit externer Weiterbildung unterstützt.