Ein wichtiger öffentlicher, jedoch zunehmend ambivalenter, statt sozialer Arbeitgeber.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die vielfältigen Tätigkeits- und Verantwortungsangebote. Die zeitgemässe Besoldung und die moderne Feriengestaltung. Grundsätzlich ein guter und zeitgemässer Arbeitgeber mit Abstrichen in der Fühungsphilosophie.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die weit verbreitete Angst der Belegschaft auf mittlerem und unterem Anstellungsniveau, wenn immer wieder aus vorgeschobenen Gründen plötzlich kaum nachvollziehbare Entlassungen ausgesprochen werden.
Verbesserungsvorschläge
Vermehrte, frühzeitige und zielgerichtete Information bei Umorganisationen. Vertrauen statt Ängste schaffen. Offen kommunizieren, wenn in Abteilungen personell abgebaut werden muss. Schlechte Nachrichten, verständlich verkauft, sind immer besser, als darum herumreden und Mutmassungen zu schüren. Nicht ohne klare Kommunikation plötzlich Arbeinehmende, aus für andere nicht nachvollziehbaren Gründen, kurzfristig entlassen. Es würde diesem Arbeitgeber gut anstehen, die Stelle eines unabhängigen Ombudsmann für Angestellte schaffen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmospähre ist in den einzelnen Abteilungen zwar unterschiedlich, aber qualitativ auf grundsätzlich hohem Niveau. Also insgesamt motivierend. Auf den gesamten Betrieb betrachtet, ist die Atmospähre hinter vorgehaltener Hand, zunehmend unerträglicher. Erstens: Es schlägt immer mehr eine "hire-and-fire-Mentalität" durch, welche die Belegschaft zusehens verunsichert und das Vertrauen untergräbt. Zweitens: Die staatlich-öffentliche Stiftung ist seit Jahren in einer ununterbrochenen Umorganisation und kommt nicht zur Ruhe, was ebenfalls auf die Stimmung schlägt.
Kommunikation
Die allgemeine periodische Kommunikation an die ganze Belegschaft basiert auf einem monatlich erscheinen Informationsbulletin. Diese wird positiv unterstützt durch eine ungefähr quartalsweise stattfindende mündliche Informationsveranstaltung durch die Geschäftsleitung. Der Kommunikationsfluss und die Auftragserteilung auf Abteilungsebene finden jedoch in teilweise ungenügender und auch ungenauer Form statt. Kritik und Verurteilungen werden sehr schnell und unqualifiziert angebracht. Lob und Kritik stehen in einem gravierenden Ungleichgewicht zueinander. Einzelne Führungskräften vergessen einfach ab und zu ihre Hauptaufgabe und dabei auch einmal danke zu sagen.
Kollegenzusammenhalt
Der Umgang unter Angestellten ist sehr respektvoll, bereichernd und offen. Daraus entsteht die grösste Motivation für die tägliche Arbeit. Nur schon deshalb ist es eine Freude, zur Arbeit zu fahren.
Work-Life-Balance
Arbeitsbelastung und Erholung stimmen grundsätzlich. Der Arbeitsanfall kann gerade noch bewältigt werden, wird aber immer enger. In gewissen Bereichen stösst die Belastung an Grenzen und wird zunehmend gesundheitsgefährdend. Und, in gewissen Phasen wird eine überdurchschnittlich hohe Beweglichkeitshaltung der Angestellten durch einzelne Vorgesetzte verlangt. Diese ist zwar akzeptiert, wird aber zu oft angewendet. Häufig auch nach dem Prinzip "Brände löschen". Gleichzeitig wird dabei vom festgeschriebenen Organisationsbeschrieb abgewichen.
Vorgesetztenverhalten
Es wird grundsätzlich menschenorientiert und loyal geführt, je nach Abteilung jedoch sehr unterschiedlich. Das Führungsverhalten reicht von hoch geachtet bis zu schulungsbedürtig und hängt unmittelbar von der betreffenden Führungskapazität der einzelnen Vorgesetzten ab.
Interessante Aufgaben
Dieser Arbeitgeber bietet ein enormes, hoch interessantes und breit gefächertes Tätigkeitsgebiet.
Gleichberechtigung
Diese Frage kann kaum aussagekräftig beantwortet werden. Es kann aber durchaus in positiven Sinne davon ausgegangen werden, dass in diesem Betrieb die Gleichberechtigung gelebt wird.
Umgang mit älteren Kollegen
Es werden durchaus auch ältere Arbeitnehmer angestellt, was sehr positiv ist. Die mitgebrachte Erfahrung ist dem Arbeitgeber offensichtlich wichtig.
Arbeitsbedingungen
Moderne Arbeitsbedingungen, zeitgemässe Einrichtungen und zur Verfügung gestellte effiziente Arbeitsgeräte werden von der Belebschaft hoch geschätzt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt: Der Arbeitgeber Stiftung Schürmatt möchte grundsätzlich nach dem Prinzip der Umweltfürsorge leben, geht jedoch beispielsweise in der Benutzungsdauer von Ressourcen, Materialien, Geräten, etc. mit den öffentlichen Geldern nicht immer sehr sparsam um. Sozialbewusstsein: Wenn darunter der Umgang mit den Mitarbeitern betreffend Anstellung und Entlassung gemeint ist, dann ist dieser Bereich ungenügend (s. Punkt: Arbeitsatmosphäre).
Gehalt/Sozialleistungen
Ein fortschrittlicher Arbeitgeber mit zeitgemässer und regional abgestimmter Besoldung. Die Ferienregelung ist überdurchschnittlich und kompensiert die periodisch auftauchenden Belastunsphasen gut.
Image
Für Aussenstehende hat die Stiftung Schürmatt, schon alleine durch ihre soziale Tätigkeit, ein enormes Ansehen. Sollten jedoch die nicht immer nachvollziehbaren Spontanentlassungen weiter zunehmen und in der Öffentlichkeit vermehrt wahrgenommen werden, könnte der Imageschaden für künftige Arbeitsinteressierte wie auch für Geldgeber und Spender (die Stiftung lebt von öffentlichen Geldern) irreparabel sein.
Karriere/Weiterbildung
Die interne und externe Aus- und Weiterbildung ist von guter Qualität. Sie ist jedoch stark betriebsgerichtet. Gesuche um persönliche und allgemeine Bildung werden noch zu zurückhaltend bewilligt.