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Bewertung

Klassische Konzernstrukturen, insgesamt mittelmäßiger Arbeitgeber!

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2023 im Bereich Forschung / Entwicklung bei AGCO Fendt in Marktoberdorf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Mitgliedschaft in der IG Metall bringt schon viele Annehmlichkeiten für die Mitarbeiter. Die Eingruppierung nach IG Metall orientiert sich jedoch sehr am unteren Rand, leider spielt da auch die Arbeitsleistung oder Erfahrung kaum eine Rolle. Die meisten Produkte von Fendt belegen in der Branche regelmäßig Spitzenplätze und sind qualitativ auf jeden Fall gut. Sehr schöne, neue Kantine mit sehr gutem Essen, Preis-Leistung stimmt hier auf jeden Fall.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die Klischees von Konzernstrukturen treffen in diesem Fall leider (zu) häufig zu. Eher langsame Entscheidungsprozesse, nicht sonderlich innovative Vorgesetzte. Häufig mehr ein Reagieren auf äußere Einflüsse, anstatt von sich aus zu sagen: "Wir wollen Vorreiter in Bezug auf Thema XY sein. Wie kommen wir da hin?"
In der Entwicklung wird zwar am Produkt entwickelt jedoch quasi überhaupt nicht an der Entwicklungsmethodik selbst bzw. am eigenen Know-How. Man macht viele Tätigkeiten halt so, wie man sie schon immer gemacht hat. Einen verpflichtenden Prozess um das Know-How weiter zu entwickeln, wie in anderen Firmen üblich, gibt es nicht.
Leider wird, wie bei vielen anderen Unternehmen auch, relativ wenig mit den Simulationsabteilungen zusammen gearbeitet. Da ist definitiv Potential zur Verbesserung vorhanden.

Verbesserungsvorschläge

Den Schulungskatalog massiv erweitern und Mitarbeiter dazu anhalten, das Schulungsangebot auch war zu nehmen. Aktuell wird keine einzige fachliche Schulung angeboten (also Schulungen zu Sozialverhalten und Zeitmanagement oder solchen Sachen mal ausgenommen). Man könnte zum Beispiel ein oder zwei Schulungen im Jahr verpflichtend machen. Innovative Entwicklungstools auf dem Stand der Technik gezielt fördern und einsetzen. Nicht nur am Produkt entwickeln, sondern auch am eigenen Know-How. Investieren in die eigenen Mitarbeiter.

Mehr eine Kultur des Arbeitens auf Augenhöhe schaffen, Entscheidungen transparenter machen, den Mitarbeitern mehr Eigenverantwortung übertragen. Das würde die Motivation - jedenfalls bei mir - anheben.

Führungskräfte nicht nach Länge der Betriebszugehörigkeit auswählen, sondern nach fachlicher aber vor allem auch menschlicher Eignung. Führungskräfte geziehlt auf Mitarbeiterumgang und ihre Führungsrolle vorbereiten.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre an sich ist gut. Die meisten Kollegen sind sehr nett und hilfsbereit und die Stimmung in den Teams ist weitgehend gut.
Zumindest in meiner Abteilung war das Vorgesetztenverhalten jedoch ein Problem.
Teilweise würde eine bessere Planung und Vorbereitung im Team sehr viel Hektik und Stress ersparen. Sehr positiv ist das Gesundheitsmanagement hervorzuheben. Da gibt es immer wieder Aktionen und Angebote.
Katastrophal schlecht hingegen ist die HR. Hier mangelt es an Weiterbildung, Mitarbeiterentwicklung und auch mal generell überhaupt an Motivation irgendwas zu machen. Die Arbeitsweise und Methoden sind irgendwann kurz nach der ersten Version von Excel stehen geblieben. Karriereseite und Außenwirkung altbacken, Personal unfreundlich und unmotiviert.

Kommunikation

Die Kommunikation innerhalb und zwischen den Abteilungen läuft nur bedingt gut. Hier ist auf jeden Fall noch Luft nach oben. Das typische Abteilungsgeplänkel untereinander ist teilweise recht ausgeprägt. Das "Wir" in einem Unternehmen wird allerdings auch nicht explizit gefördert oder vorgelebt. Eine offene, transparente und nachvollziehbare Kommunikation ist leider nicht gegeben.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt ist ganz gut. Ein paar Teambuilding Maßnahmen
o. Ä. wären trotzdem ganz gut. Einfach ein bisschen Abwechslung im Alltag und ein paar Aktivitäten abseits der Arbeit, Unternehmungen, Besichtigung anderer Standorte, Zulieferer etc. oder mal ein Ausflug am Wochenende wären schön.

Work-Life-Balance

Die Work-Life Balance kommt ein wenig zu kurz. Viele Stellen sind mit minimal möglichen Personal besetzt, sodass einzelne Ausfälle (Krankheit, Urlaub, Elternzeit etc.) gleich sehr stark ins Gewicht fallen. An sich gilt eine Gleitzeitregelung und andere Branchenstandards der IG Metall, aber ansonsten eher eine klassisch konservative Beziehung zwischen Unternehmen und Mitarbeiter. Mobilarbeit wird zwar angeboten, ohne die ganze Lage während der Corona-Krise, wäre es jedoch gar nicht oder nur in sehr geringem Umfang möglich.
Die Urlaubsplanung ist durch Betriebsurlaube über Weihnachten und im August weitgehend durch die Firma vorgegeben. Ausnahmen sind möglich, aber die meisten müssen den Urlaub in dieser Zeit nehmen. Für Arbeitnehmer ohne Familie und Kinder somit auch sehr unflexibel und meiner Ansicht nach auch nicht mehr zeitgemäß.

Vorgesetztenverhalten

Bisher durchschnittliches Vorgesetztenverhalten, gespickt mit einigen negativen Aussetzern. Das hängt aber wie so häufig stark von der Abteilung ab.
Das Unternehmen ist sehr klassisch geführt. Es wird meist von oben "durchregiert" und der Informationsfluss muss besser werden. Die Vorgesetzten sind häufig unnahbar. Häufig werden die gefördert oder auch befördert die sich möglichst stromlinienförmig verhalten haben, d. h. es ist wichtiger nicht negativ aufzufallen als mal innovativ zu arbeiten und mal neue Wege zu gehen, andere Verfahren einzusetzen, mutig zu sein etc. .
Insgesamt sehr konservative Grundeinstellung des Managements bzw. der Führungskräfte. Man bekommt als Entwickler quasi keinen Freiraum selbst Teilbereiche weiterzuentwickeln (weder finanzielles Budget um selbstständig etwas zu planen, noch die Zeit und man bekommt auch nicht die Verantwortung übertragen). Teilweise Mikromanagement.

Die Projekte und die Entwicklung i. A. sind sehr kostenoptimiert betrieben und wenn etwas nicht auf den ersten Versuch sitzt gehen häufig bereits Schuldzuweisung und Aktionismus unter den Abteilungen los, anstatt ruhig und konstruktiv zusammen an einer Lösung zu arbeiten.

Interessante Aufgaben

Die Bewertung interessanter Aufgaben ist natürlich ein sehr subjektives Thema. Für mich sind die Aufgaben einigermaßen abwechslungsreich und es ergibt sich eine gute Mischung. Andere Stellen in der gleichen Abteilung wären hingegen nichts für mich. Aber das hat man ja selbst in der Hand, welche Stellen man annimmt und welche nicht.

Gleichberechtigung

Die Gleichberechtigung im Unternehmen würde ich mit durchschnittlich bewerten. Es gibt ein paar Aktionen zu Gleichberechtigung / Förderung weiblicher Führungskräfte, z. B. von der Gewerkschaft. Darüber hinaus, passiert allerdings eher wenig. Frauen sind eher selten in Führungspositionen anzutreffen.

Umgang mit älteren Kollegen

Der Umgang mit älteren Kollegen ist gut. Es gibt Jubilarfeiern und Ehrungen für langjährige Mitarbeiter und ich habe nichts negatives mitbekommen. Die älteren Kollegen scheinen auch recht zufrieden mit ihrem Job/Unternehmen zu sein.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen liegen wohl im Durchschnitt, wenn man Unternehmensgröße und Mitgliedschaft in der Gewerkschaft als Maßstab ansetzt. Einige Sachen sind durch die IG Metall einfach vorgegeben und somit guter Branchenstandard. Die Einarbeitung ist allerdings verbesserungswürdig, das ist anfangs doch sehr holprig. Ein Einarbeitungsprogramm gab es bei mir nicht.
Arbeitssicherheit findet sehr viel Beachtung, was positiv hervorzuheben ist.
Mitarbeiterumfragen werden zwar durchgeführt, die Ergebnisse jedoch weitgehend ignoriert oder man macht lediglich so viel, um in Konzern nicht negativ aufzufallen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Umweltbewusstsein würde ich als nicht sehr hoch einstufen. Es gibt wenig Aktionen vom Unternehmen selbst, z. B. Jobrad, E-Lademöglichkeit für Autos der Mitarbeiter, geziehlte Förderung von Fahrradverkehr etc.
Spenden oder Investitionen in den Naturschutz finden kaum statt. Kleine Erholungsorte für Mitarbeiter wären möglich, z. B. zwei, drei Bäume und ein Brotzeittisch im Außenbereich. Da sind andere Unternehmen besser aufgestellt bzw. engagierter.
Ebenso werden die riesigen Dachflächen auf dem Werk kaum für PV Anlagen genutzt. Umweltschutz wird gerne mit der Entwicklung von effizienten Maschinen begründet, da war jedoch immer der Treibstoffverbrauch und nicht der Umweltschutz die treibende Kraft. Naja, wenn man sonst kaum was vorzuweisen hat…

Das Sozialbewusstsein ist durch die vollwertige Mitgliedschaft in der IG Metall und den damit verbundenen Möglichkeiten und Förderungen gut. Allerdings ist dies eher ein Verdienst der Gewerkschaft und nicht der Großzügigkeit der Amerikaner oder der Geschäftsführung zu verdanken.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt und Sozialleistungen sind durch die Mitgliedschaft in der IG Metall gut. Branchenübliche Vergünstigungen, Benefits werden angeboten.
Freiwillige Leistungen, wie beispielsweise Jobrad, regelmäßige Gewinnbeteiligung o. Ä. werden nicht angeboten.
Ebenso können Mitarbeiter ihre E-Autos nicht laden, weil keine Ladepunkte vorhanden sind. Parkplätze sind dauerhaft Mangelware, mittlerweile parkt man eine Spur einer öffentliche Straßen zu, mit allen damit verbundenen Problemen. Das ist nur eine Frage der Zeit, bis da Unfälle passieren (schlechte Einsehbarkeit etc.).

Image

Das Image ist vor allem in der Brache der landwirtschaftlichen Maschinen bzw. Agrartechnik sehr gut und die Firma ist angesehen. Wie viel einem das als Mitarbeiter bringt, muss dann jeder in eigenen Maßstäben bewerten.
Meiner Meinung nach kriegt aber auch das gute Image langsam Risse und der Vorsprung vor der Konkurrenz ist nicht mehr so groß.

Karriere/Weiterbildung

Die Karrieremöglichkeiten sind nur sehr eingeschränkt vorhanden, aber die Vergabe von Stellen
läuft meiner Meinung häufig intransparent und einige Stellen werden bevorzugt an Bekannte vergeben. Auch wenn das offiziell niemand so richtig zugeben würde.

Das Weiterbildungsangebot ist defizitär (es umfasst höchstens 15 Schulungen, fachlich gar keine Schulung im "Katalog") und man muss um jede Weiterbildung kämpfen. Schulungen werden eher als lästig und als Kostenpunkt gesehen und durch die Vorgesetzten nur gefördert, wenn die Schulung sehr genau passt. Das geht in anderen Unternehmen einfacher bzw. wird auch anders vorgelebt. Die Einarbeitung bei Arbeitsbeginn lief bei mir sehr holprig. Man muss für nahezu alle Themen die richtigen Leute kennen.

Gezielte Personalentwicklung durch die Personalabteilung oder ein Angebot von Fach- und Führungskarrieren, Expertenlaufbahnen o. Ä. werden gar nicht angeboten.

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