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Bewertungen

Als Agentur und Arbeitgeber begrüßen wir ausdrücklich die Initiative eines solchen Portals. Wir pflegen Transparenz im Unternehmen und stellen uns nicht nur im alltäglichen Handeln gerne dem Urteil unserer Mitarbeiter. Zu der Bewertung vom 11.05.2012 möchten wir jedoch gerne Stellung nehmen:

Ob guter Zusammenhalt, das erfolgreiche Bearbeiten eines interessanten – und schwierigen – Aufgabengebietes und motivierte Teams, wie sie hier geschildert werden, unter despotischen Chefs und wandelnden Pulverfässern entstehen können, sei dahin gestellt. Es wäre zumindest ein Novum.

Eindeutig falsch ist hier die Angabe, es gäbe bei dem Arbeitgeber keine Mitarbeiter über 45 – es sind deren vier (von 25). Nur zwei Punkte für „Gleichberechtigung“ deuten ebenfalls auf eine nicht ganz vorurteilsfrei wahrgenommene betriebliche Realität hin. Die komplette zweite Führungsriege dieses Arbeitgebers ist weiblich und hat Kinder. Alle Mitarbeiterinnen können nach zwölfmonatiger Elternzeit ohne Probleme in Teilzeitbeschäftigungen wechseln, was für eine kleine Agentur eine große Herausforderung ist.

Auch „schlicht lächerliche Gehälter“ lassen sich kaum mit der beschriebenen hohen Motivation und guten Arbeitsatmosphäre in Einklang bringen. Sehr wohl aber mit der Andeutung, dass man als Berufsanfängerin mit den gestellten Aufgaben überfordert war – auch bei den Gehältern junger Akademikerinnen orientieren sich Agenturen i. d. R. am Leistungsprinzip.

Vor allem aber: Aussagen wie „persönliche Beleidigungen sind in diesem Unternehmen der Normalfall“ können auch als üble Nachrede gewertet werden. Beleidigungen sind strafbewehrt, die üble Nachrede ist es auch. Das geht nicht, wenn es anonym geschieht – damit ist der Diskreditierung aus verletztem Stolz wg. eines erfolglos ausgeübten Jobs Tür und Tor geöffnet.

Diese Bemerkung adressiere ich explizit auch an die Betreiber dieses Portals.

Ich werde dieses Posting und das Portal demnächst im Kontext „Employer Brand“ aufgreifen – der Ansatz ist gut, das Potenzial unrefelektierten Frustabbaus aber zu hoch.