Altherrenclub mit Hang zur Nostalgie
Gut am Arbeitgeber finde ich
Durch die schiere Größe und das große Produktportfolio gibt es viel zu lernen und Erfahrungen zu machen. Wenn man hartnäckig ist und starke Nerven hat, machen sich einige Stationen gut im Lebenslauf.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Mindset, vor allem der Eigentümer und der obersten Führungsriege ist total aus der Zeit gefallen. Es gibt in der Lohnbuchhaltung noch Karteikarten. Reisen werden noch über Excel abgerechnet. Frauen werden diskriminiert.
Teilweise sind die Räumlichkeiten dringend renovierungsbedüftig. Geheizt wird in manchen Gebäuden nur wenn die Eigentümer es für nötig finden. Fenster und Decken sind teilweise undicht.
Verbesserungsvorschläge
Führungskompetenz aufbauen
Moderne Kommunikation lernen
Mitarbeiter im täglichen Umgang wertschätzen und respektieren und nicht nur auf dem Papier.
Moderne Arbeitswelten integrieren.
Das Mindset der 50ziger Jahre ablegen.
Frauen wertschätzen und fördern.
Arbeitsatmosphäre
Die Frustration ist hoch. Durch unendliche Parallelsysteme ist man mehr mit suchen als mit arbeiten beschäftigt. Es fehlt eine klare Struktur, Vision oder Mission.
Kommunikation
Da keinerlei Führungskompetenz vorhanden ist, findet auch keine moderne Kommunikation statt. Klassisch patriarchalische Sprache mit Null Emphatie. Die beste Informationsquelle ist der Flurfunk.
Kollegenzusammenhalt
Man wird schnell akzeptiert und die Hilfsbereitschaft ist groß. Wird auch gefördert durch die Gräben zwischen Management und Eigentümern auf der einen Seite und Belegschaft auf der anderen. Die da oben, wir hier unten.
Work-Life-Balance
Gilt als Ausrede nicht arbeiten zu wollen. Homeoffice ist von Eigentümern nicht erwünscht, da man nicht kontrolliert werden kann und Angestellten grundsätzlich misstraut wird. Die Büroausstattung hat einen höheren Stellenwert als die Angestellten, da sie länger im Unternehmen bleibt und steuerlich abgeschrieben werden kann.
Vorgesetztenverhalten
Hier kämpfen die Egos untereinander. Dampfplauderer und Blender zählen mehr als Leistungsträger. Es gibt kein Rückrat frei nach Adenauer:"Was interessiert mich mein Geschwätz von vor einer Stunde. "
Interessante Aufgaben
Wenn man eigenständig und unabhängig ist, findet man viele Aufgaben. Allerdings muss man gut im Verkaufen sein und Durchhaltevermögen besitzen, um die allwissenden und arroganten Manager davon zu überzeugen.
Gleichberechtigung
Frauen sind Angestellte zweiter Klasse. Chauvinismus herrscht verbal und nonverbal. Es gibt keine gläserne Decke sondern eine meterdicke Betonwand.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Kollegen machen keinen Unterschied und das Arbeiten macht Spaß Allerdings sind die jüngeren Möchtegern-Überflieger in den Führungsebenen respektlos und arrogant.
Arbeitsbedingungen
Erstaunlich gut. Die Hardware ist auf dem aktuellen Stand und die Software wird modernisiert. Es soll sogar auf M365 umgestellt werden. Es gibt sogar höhenverstellbare Schreibtische, kostenlosen Kaffee und Wasser.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Existiert nur in bunten Präsentationen und im Marketing.
Gehalt/Sozialleistungen
Da kein Betriebsrat im Weg ist, kann man freier verhandeln. Benefits sind reichlich vorhanden, allerdings dürfen die VL nur in veraltete Produkte investiert werden. Wer gut taktieren kann kommt weit.
Image
Kundenbeschwerden müssen teilweise bis ganz nach oben eskaliert werden, um ernst genommen zu werden. Vorgabe ist, Kunden und Mitarbeitern nichts zu schenken.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man hartnäckig ist und alle Möglichkeiten ausschöpft kann man weit kommen. Mittlerweile gibt es sogar ein E-Learning Tool.