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Modernes und motivierendes Arbeitsumfeld? Leider Fehlanzeige...

2,3
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Der BUND at eine hohe Expertise, die auch öffentlich und medial so wahrgenommen wird. Er ist vermutlich ein gutes Sprungbrett, wenn man im Umwelt-Bereich arbeiten möchte. Für mich sind Arbeitszufriedenheit, Wertschätzung, Mitbestimmung und Möglichkeiten der eigenen Weiterentwicklung aber deutlich wichtiger als ein bekannter Name auf dem Lebenslauf.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Burnout ist weit verbreitet. Stimmung in meinem Team aber auch abteilungsübergreifend ist dauerhaft schlecht, aber die Gründe werden nicht angegangen. "Personalentwicklung" bezieht sich vor allem auf Yogakurse und Obstkörbe - an den Gründen für Überlastung, Fluktuation und weit verbreiteter Unzufriedenheit wird trotz guter Konzepte auf dem Papier nicht gearbeitet. Personalabteilung wirkt wie aus dem letzten Jahrhundert (sehr bürokratisch und starr, wenig Empathie). Schade, denn junge, motivierte und hochqualifizierte Mitarbeitende werden so nicht lange gebunden.

Verbesserungsvorschläge

Der BUND sollte sich dringend mit der sich wandelnden Arbeitswelt beschäftigen. Junge Menschen haben ganz andere Wünsche und Ansprüche an ihre Tätigkeit und ihren Arbeitgeber als eher ältere Kolleg:innen. Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass der Altersdurchschnitt beim BUND relativ hoch ist. Die traditionelle, hierarchische Arbeitskultur sollte dringend verändert werden. Unbedingt mehr Priorität auf Burnout-Prävention, Feedback-Kultur, flachere Hierarchien und Gestaltungsspielräume legen! Mehr Mut zur Veränderung, auch und gerade in den eigenen Reihen!

Arbeitsatmosphäre

Mein Eindruck ist, dass man als Einzelperson wenig zählt und nicht als Mensch gesehen, geschweige denn gefördert wird. Regelmäßige Teamtreffen finden fast ausschließlich online statt, das macht den sozialen aber auch fachlichen Austausch mit Kolleg:innen schwer. Hinzukommt dauerhaft schlechte Laune unter vielen Kolleg:innen. Es gibt wenig echte Wertschätzung durch Vorgesetzte und Kolleg:innen, was auch daran liegt, dass alle an ihren eigenen Projekten und Themen arbeiten und es selbst innerhalb unserer Abteilung wenige Möglichkeiten des Austauschs, geschweige denn der Zusammenarbeit gibt. Das befördert Silo-Denken und Einzelkämpfer:innen-Dasein. Für mich persönlich ist das nichts, ich arbeite vor allem wegen und mit den Menschen. Dauerhaft demotivierende Stimmung in Teamtreffen wirkt sich negativ auf meine Arbeitsmotivation aus.

Es gibt zwar gut ausgearbeitete Personal- und Organisationsentwicklungskonzepte, habe aber nicht den Eindruck, dass diese tatsächlich gelebt und umgesetzt werden. Das zeigt nicht zuletzt die erschreckend hohe Burnout-Rate.

Kommunikation

Sehr hierarchische Entscheidungs- und Kommunikationskultur. Einarbeitungs- oder Feedbackgespräche mit Vorgesetzten gibt es kaum. Es gibt zwar alle paar Monate eine digitale Mitarbeiter:innen-Versammlung, aber da wird nur top down und sehr allgemein von der Geschäftsführung in die Belegschaft kommuniziert. Entscheidungen, die meine Arbeit und mein Team direkt betreffen, werden mir manchmal sehr spät oder gar nicht transparent gemacht. Wenn Entscheidungen von oben kommen, gibt es für Mitarbeiter:innen, die nicht Teil der Führungsebene sind, keine Möglichkeit, das direkte Gespräch mit der Geschäftsleitung zu suchen oder in den Austausch zu gehen. Wir müssen immer über die Abteilungsleitungen gehen, die aber auch zwischen den verschiedensten Interessen und Anforderungen zerrissen werden.

Insgesamt viel zu wenig Transparenz und Mitbestimmung, ich fühle mich nicht gehört und gesehen.

Kollegenzusammenhalt

Es herrscht viel Konkurrenzdenken, sowohl innerhalb meiner Abteilung, als auch zwischen verschiedenen Abteilungen. Viele Kolleg:innen sind (seit Jahren?) frustriert und lassen ihren Frust teilweise mit garstigen Sprüchen in Teamsitzungen raus. Teamzusammenhalt, gegenseitiges Feedback, Wertschätzung und Motivation vermisse ich sehr.

Es wird viel gelästert und hinter dem Rücken von Kolleg:innen aus anderen aber auch der eigenen Abteilung geredet. Sowas geht gar nicht und deutet auf tiefliegende Konflikte und Spannungen hin, die aber nirgends bearbeitet werden können. Supervision o.ä. gibt es nicht.

Work-Life-Balance

Mein Workload ist schlecht planbar, manchmal habe ich eine Woche lang so gut wie nichts zu tun, dann wieder alles auf einmal und auf kurzfristigen Zuruf. Burnout ist unter Kolleg:innen und Vorgesetzten sehr verbreitet - aber niemand macht was dagegen.

Vorgesetztenverhalten

Mein Kontakt zu Vorgesetzten beschränkt sich meist auf das wöchentliche Team-Meeting. Keine Mitarbeiter:innen-, Onboarding- oder Feedbackgespräche. Das Team wird größtenteils sich selbst überlassen. Ziele und Prioritäten werden nicht klar kommuniziert. Viele Entscheidungen werden von der Geschäftsführung gefällt, diese sind aber nicht nachvollziehbar und werden teilweise nicht kommuniziert.

Die Personalabteilung ist kaum an den Mitarbeitenden als Menschen interessiert. Kontakt wird nur aufgenommen, wenn ihnen mal wieder eine Freigabe von Vorgesetzten fehlt oder das Gehalt doppelt überwiesen wurde. Dann handelt man sich trotz Krankheit und Urlaub drängelnde, genervte Emails ein, obwohl man selbst nichts dafür kann. Ein Leben des eigenen Personalentwicklungskonzepts wäre hier angebracht.

Interessante Aufgaben

Einarbeitung mangelhaft bis nicht vorhanden, man bekommt einfach ein Pamphlet und ab und an ein paar Schulungen wie der Verband tickt, aber für meine alltäglichen Aufgaben gab es so gut wie keine Einarbeitung. Aufgaben könnten insgesamt interessanter sein, ich fühle mich häufig unterfordert oder fehl am Platz in bestimmten Meetings, da mir gegenüber nicht kommuniziert wird, was meine Rolle in diesen ist. Wenig Gestaltungsspielraum, meinen eigenen Aufgabenbereich entsprechend meiner Talente, Interessen und Potenziale zu gestalten. Ich versuche proaktiv Projekte zu entwerfen und voranzubringen, aber werde gebremst. Motivierende, interessante Arbeit sieht leider anders aus.

Gleichberechtigung

Die Belegschaft besteht zwar aus vielen Frauen, aber die Arbeitskultur ist dennoch sehr männlich (also geprägt von Dominanz, Geltungsdrang und Konkurrenz). Das zeigt sich auch auf der Führungsebene. Bei Veranstaltungen wird nicht konsequent darauf geachtet, dass sie wenigstens einigermaßen (!) geschlechterparitätisch besetzt sind. Für einen Umweltverband im Jahr 2023 ein Armutszeugnis. Andere Vielfaltskategorien als Geschlecht spielen beim BUND noch überhaupt keine Rolle.

Umgang mit älteren Kollegen

Die allermeisten Kolleg:innen sind Ü40, das spiegelt sich auch in der Arbeitskultur wieder. Hier wäre eher mal zu fragen, wie eigentlich der Umgang mit jüngeren Kolleg:innen ist, die andere Ansprüche an eine Arbeitskultur und z.B. Mitbestimmung haben. Was den Umgang mit Ü60 Kolleg:innen betrifft, kann ich schwer einschätzen.

Arbeitsbedingungen

Technisches Equipment teilweise veraltet, für's Home Office muss ich mir mein Equipment selbst besorgen, obwohl wir wirklich viele Online-Meetings haben. Softwarelizenzen sind schwer zu bekommen, die IT-Abteilung chronisch überlastet. In der Geschäftsstelle fehlt mir ein größerer Pausen- & Essensraum, der das Kennenlernen und den Austausch beim Mittagessen erleichtern würde. Viele Kolleg:innen müssen ihre Mittagspause daher in ihrem Büro oder kleineren Meetingräumen verbringen, das fördert nicht gerade das Gemeinschaftsgefühl. Lärmpegel ist manchmal unerträglich, wenn mehrere Kolleg:innen, die sich einen Büroraum teilen, gleichzeitig in Online-Meetings sitzen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Als Umweltverband achtet der BUND z.B. auf Papier- und Energieverbrauch. Die Kosten für das Deutschlandticket werden für die Mitarbeitenden übernommen - allerdings ist unklar, ob das auch langfristig so bleiben wird - möglicherweise werden zukünftig auch nur noch die Kosten für den Berliner ÖPNV übernommen, da 20 Euro günstiger. Von Fair-Trade-Regeln in der Beschaffung habe ich noch nicht mitbekommen.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt ist gut, allerdings arbeite ich auf einer halben Stelle, davon kann man sich die Mieten mittlerweile kaum noch leisten. Hinzukommt, dass die halbe Stelle schnell ausgeschöpft ist und ich de facto mehr Stunden arbeite, sodass das Gehalt dann eher nicht mehr angemessen ist. Gut finde ich, dass das Deutschlandticket übernommen wird (ich hoffe, dass das auch langfristig so bleibt).

Image

Der Ruf des BUND hat nach der Graichen-Affäre gelitten - und ehrlich gesagt ist es mit der nach außen propagierten "Unabhängigkeit von Wirtschaft und Politik" auch ansonsten nicht so weit her. Ich finde das unehrlich und es bringt mich innerlich in einen moralischen Konflikt. Gerade in einem Bereich, der von Überzeugungstäter:innen lebt, darf das nicht sein, finde ich.

Leider hat der BUND vor allem unter jüngeren Menschen den Ruf, ein etwas piefiger "Altherrenverein" zu sein (vor allem auch was die Ehrenamtlichen betrifft). Diesen Eindruck kann ich leider nur bestätigen. Ein wenig frischer Wind würde hier nicht schaden.

Karriere/Weiterbildung

Fortbildungen gibt's vor allem für Führungskräfte, jede:r darunter muss sich selbst darum kümmern. Es gibt zwar Kurse für Mitarbeitende (z.B. zu Resilienz), aber Möglichkeiten der fachlichen Weiterbildung fehlen. Nach Möglichkeiten der fachlich-persönlichen Weiterentwicklung und Förderung suche ich daher bisher vergebens. Wirkliche Aufstiegschancen gibt’s vor allem mithilfe persönlicher Kontakte in die oberen Ebenen – ein Unding.

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