Mit Vorsicht zu genießen
Verbesserungsvorschläge
Ich habe mich auf die ausgeschriebene Vakanz als "sozialversicherungspflichtiger" Vertriebsmitarbeiter beworben. Warum ich die Sozialversicherungspflicht explizit erwähne, wird man im Folgenden sofort merken.
Die erste Reaktion nachdem ich meine Bewerbung verschickt habe, war ... nix. Null, nothing, niente, nada. Noch nicht einmal eine automatisierte Eingangsbestätigung, geschweige denn eine persönliche.
Ich habe vielleicht eine falsche Vorstellung, aber wenn eine Firma Mitarbeiter sucht, dann hat sie ein personelles Problem für das eine Lösung gesucht wird. Und wenn sich dann Bewerber die Mühe machen eine aussagefähige Bewerbung zusammen zu stellen, dann hat der Empfänger gefälligst darauf zu reagieren. Wenn jemand nicht reagiert, stelle ich mir die Frage wie dort mit Kundenanfragen umgeht. Einfach auch nicht reagieren?
Nachdem also auf meine Bewerbung keine Reaktion erfolgt ist, habe ich per Mail nachgefragt ob denn meine Bewerbung überhaupt eingetroffen ist. Könnte ja sein das sie im Spam-Ordner gelandet ist.
Daraufhin gab es tatsächlich eine Reaktion. Aber plötzlich ging es gar nicht mehr um eine "versicherungspflichtige" Anstellung, sondern um eine Tätigkeit als selbstständiger Handelsvertreter. Da ich einige Leute kenne, die in der Druckbranche als Handelsvertreter arbeiten und damit gutes Geld verdienen, habe ich nach den Konditionen gefragt.
Was mir dann dann aber als Fixum + Provision geboten wurde, hat mir die Sprache verschlagen. Bei einem rechnerischen Umsatz für den mir jede Druckerei den Titel "Mitarbeiter des Jahres" verleihen würde, bekäme ich beim Druckhaus Weppert gerade mal das Geld wie für einen lustlosen Junior-Mediengestalter. Und das als selbstständiger Handelsvertreter, der damit die Kosten für Auto, Urlaubszeit, evtl. Kankheitszeiten, Krankenversicherung, Altersversorgung usw. komplett selbst bezahlen muss. Bei den unverschämt mickrigen Konditionen könnte man nicht mal mehr die Miete bezahlen.
Und das ganze auch noch befristet auf ein Jahr.
Der Gedanke dahinter ist offensichtlich. Abgreifen vorhandener Geschäftskontakte und gleichzeitig das völlige Abwälzen des unternehmerischen Risikos. Und nach einem Jahr fliegt man raus.
Da die Stelle aktuell (nach einem halben Jahr) wieder als "sozialversicherungspflichtig" ausgeschrieben ist, gibt es anscheinend irgendwo einen armen Teufel der wahrscheinlich am letzten Tag seiner Probezeit den Tritt in den Hintern bekommen hat, nachdem er seine wertvollen Kontakte in die Firma eingebracht hat. Das ist zwar spekulativ, aber durchaus denkbar.
Die Firma ist meiner Meinung nach mit äußester Vorsicht zu genießen.