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ecratum 
GmbH
Bewertung

Nicht empehlenswert

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2015 bei ecratum GmbH in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Kollegen sind gut. Flexibel in der Mittagspausen Planung.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Teile von Arbeitsverträgen werden ignoriert
- Bezahlung unterhalb des Mindestlohns
- änderungen des Teams werden nicht kommuniziert sondern erfolgen unvermittelt.

Verbesserungsvorschläge

Managers müssten mehr Respekt gegenüber Teams zeigen.

Work-Life-Balance

Sie verlangen von Mitarbeitern permanent länger zu arbeiten als im Vertrag vereinbart und bezahlt wird. Man sollte vor 9 bis mindestens 19 Uhr arbeiten.

Interessante Aufgaben

Die Jobbeschreibung klingt nach kreativem und unabhängigem Arbeiten, die Realität ist aber ganz anders. Es gibt viel zu kleinteiliges Micromanagement und Entscheidungen werden immer wieder geändert. Nach 6 Monaten oder einem Jahr war ich immer noch mit dem selben Projekt beschäftigt, weil es so viele Änderungen gab, die Arbeit zunichte gemacht haben.

Arbeitsbedingungen

Entgegen der Versprechen, sollte jeder auf seinem privaten Rechner arbeiten. Ein Firmen-Rechner wurde mir nie zur Verfügung gestellt.
Büromöbel sind in schlechtem Zustand.

Gehalt/Sozialleistungen

Bezahlung ist geringer als Mindestlohn für sehr viele Mitarbeiter.

Karriere/Weiterbildung

Keine Feedbacks, Aufgabenverteilungen ändern sich zu häufig.


Arbeitsatmosphäre

Kommunikation

Kollegenzusammenhalt

Vorgesetztenverhalten

Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Image

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Arbeitgeber-Kommentar

Dr. Rüdiger SchulzeGeschäftsführer

Lieber Kollege, liebe Kollegin,

ich finde es gut, dass du deine Bewertung zu ecratum abgegeben hast. Gerne möchte ich dazu Stellung beziehen.

ecratum ist ein Startup. Das bedeutet vor allem auch, dass es sich um ein junges Unternehmen mit einem innovativen Produkt handelt, das sich vorgenommen hat rasch zu wachsen. Bei den meisten Startups ist der Weg des Wachstums aber das Ergebnis von vielen Versuchen und auch viel Arbeit. Wenn der Weg A nicht klappt wie geplant, dann versucht man es über den Weg B. Das betrifft letztlich die Arbeit in allen Bereichen, da überall Neues entsteht, im Produkt, im Marketing, im Vertrieb oder im Customer Success. Best Practises sind der Ausgangspunkt, diese werden adaptiert, dann überprüft, dann neu kombiniert, adjustiert überprüft usw. Und jedes Mal macht man dabei eine Erfahrung und entwickelt sich so voran, als Mitarbeiter genauso wie als Unternehmen.

Ich kann leider nicht sagen, von welchem Projekt du sprichst, aber egal worum es bei ecratum geht, die Arbeit in dem Projekt geht solange, bis die gewünschten Ergebnisse erzielt sind - oder wenn wir mit dem Projekt auf dem Holzweg sind, das Projekt eingestellt wird. Das kann natürlich auch mal sein.

Und das ist das zweite Kriterium für uns als Startup. Es geht nicht um ein Projekt als solches, sondern um das Ergebnis der Arbeit. Der Weg kann sich dabei vielfach ändern. Wichtig ist das Ergebnis. Nur das zählt. Kann es vielleicht sein, dass in deinem Fall vielleicht einfach die Ergebnisse der Arbeit nicht gestimmt haben und das Management deshalb engmaschiger wurde und in kürzeren Zyklen Neues probiert werden musste?

Zu einem Startup gehört auch, dass sich die Organisation in einem ständigen Wandel befindet. Für viele Mitarbeiter ist das eine starke Motivation. Der eigene Erfahrungsschatz dehnt sich schneller aus, weil man auch mit Dingen zu tun bekommt, die vielleicht nicht in dem zur Einstellung besprochenen Profil enthalten waren. Aber diese Verteilung von Aufgaben hängt sehr stark von äußeren Faktoren ab, also wie schnell sich das Unternehmen entwickelt, wer konkret Teil des Teams ist und welche Stärken die Teammitglieder über die Zeit zeigen. So kann ein Wachstum genauso zur Anpassung von Aufgaben führen wie der Umstand, dass sich Teammitglieder verabschieden oder eine andere Aufgabe wahrnehmen, weil sie dort und nicht in der ursprünglich zugedachten Rolle ihre Stärke haben. Oder es kommt auf einmal Druck aus dem Markt und fordert alle Ressourcen, um darauf zu reagieren. Flexibilität in den Aufgaben ist daher eine notwendige Bedingungen für die Zufriedenheit mit der Arbeit in einem Startup. Änderungen im Team werden natürlich immer so zeitnah wie möglich kommuniziert, aber es gibt auch manches Mal gute Gründe, weshalb solche Personalangelegenheiten nicht mit viel Vorlauf kommuniziert werden können. Ich hoffe hier auf dein Verständnis.

Wir versuchen an sich immer Feedback zu geben. Dabei geben wir den Kollegen zunächst soviel Freiräume wie möglich. Wichtig ist der verantwortungsbewusste Umgang mit diesen Freiräumen (s. oben ergebnisorientiertes Arbeiten). Unsere Türen sind immer offen. Das sind die viel zitierten flachen Hierachien. Wichtig aber ist, dass die Kollegen die Ihnen zugedachte Verantwortung auch annehmen, gerne Dinge ausprobieren, dann aber ihre Arbeit und deren Ergebnisse reporten und konsequent Feedback aktiv einfordern. Aber ich gebe zu, dass wir uns in Bezug auf die Feedback-Kultur in den letzten 2 Jahren weiterentwickelt haben. Wir haben in der Vergangenheit zu viel Freiräume gewährt. Aber was auch einmal gesagt werden darf ist doch, dass Erklärungen (also Feedback) auch fruchten sollten. Leider haben wir es immer wieder erlebt, dass wir ein und das selbe vielfach erläutert haben und dann immer noch nicht die Umsetzung wie gewünscht passiert ist. Das kann ganz unterschiedliche Gründe gehabt haben. Mal wurden die Erläuterungen gar nicht erst verstanden, oder sie wurden danach vergessen, oder das Thema wurde nicht projektgemanagt. In jedem Fall waren die Ergebnisse in diesen Fällen immer enttäuschend. Das ist jetzt auch nicht sonderlich motivierend, wie du dir vorstellen kannst.

Den Punkt mit der Bezahlung muss ich dagegen klarstellen: Was du sagst ist Quatsch! Hier bekommt keiner Gehalt unter Mindestlohn. Im Gegenteil, die Bezahlung ist sehr fair. Im Kontext der Einführung des Mindestlohns gab es ein paar Grenzfälle, mit denen wir eine Lösung finden mussten, die wir aber auch gefunden haben. Da standen wir aber sicher nicht allein. Das Thema hatten doch fast alle Unternehmen.

Was die Rechner angeht so ist es so - wir sind mit kleinen Budgets gestartet, viele haben ihren eigenen Rechner mit ins Office gebracht. Zumindest einmal zum Start. Startup halt. Mit der Zeit, mit zunehmenden Kundenzuwachs, haben wir privat gestellte Rechner der Mitarbeiter schrittweise ausgetauscht. Heute kann ich sagen, haben wir nur noch Firmenrechner im Einsatz (ich hoffe nicht jetzt noch einen übersehen zu haben). Aber das ist doch eigentlich gar nicht der Punkt - wenn dich das so sehr gestört hat, dann sei so nett und sage das zukünftig bitte, dann hätte sich da auch eine Lösung gefunden.

Mit den Stühlen ist es auch so - wir haben einmal das Tisch-Standardprogramm von IKEA und ansonsten zugegeben etwa zu 50% alte Bürostühle. Aber ganz ehrlich, das Geld haben wir uns erst mal gespart. Das hatte einfach nicht die Priorität als Startup.

Was die Arbeitszeiten angeht, muss ich mich ehrlich gesagt auch etwas wundern. Ja, wir wünschen uns Einsatz, aber nicht, weil wir um 18h auf die Uhr schauen und die Kollegen anbinden wollen, sondern weil es um Ergebnisse geht. Wenn die nicht wie gewünscht sind, dann ist es normal, dass daran weiter gearbeitet wird, auch mal die eine oder andere Stunde am Abend länger. Für Anwesenheit wird bei ecratum keiner bezahlt. Wenn die Performance stimmt, für den einzelnen Mitarbeiter genauso wie für das Unternehmen insgesamt, dann sind ja alle Freiheiten möglich. Wenn nicht, dann muss halt angepackt werden. Aber klar ist auch, dass man das nur mit Kollegen erreichen kann, die mit einer solchen Einstellung an ein Startup heran gehen.

Nicht zu unserer Priorität zählt übrigens auch der zugegebene Umstand, dass wir kein spektakuläres Büro angemietet haben. Es ist vor allem - sehr zentral gelegen und sehr günstig. Das Loft kommt dann, wenn wir es uns leisten können. Aber wir machen es uns hier trotzdem nett. Wir haben toll bemalte Wände (eine befreundete New Yorker Künstlerin hat das gemacht), haben sehr viele Möglichkeiten günstig lunchen zu gehen und jeder ist hier gut angebunden. Außerdem gehen wir alle 4-6 Monate gemeinsam "vor die Tür" zu einem kleinen Event. Das ist sicher auch noch ausbaufähig, aber ich fand das immer schön. Anregungen sind hier aber herzlich willkommen.

Ich freue mich, wenn du zu meiner Stellungnahme nochmals was sagen möchtest.

Viele Grüße

Rüdiger

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