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ecratum 
GmbH
Bewertungen

2 von 14 Bewertungen von Mitarbeitern (gefiltert)

Mit Kommentar
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2 Mitarbeiter haben diesen Arbeitgeber mit durchschnittlich 1,6 Punkten auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet.

Keiner dieser Mitarbeiter hat den Arbeitgeber in seiner Bewertung weiterempfohlen.

Nicht empehlenswert

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2015 bei ecratum GmbH in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Kollegen sind gut. Flexibel in der Mittagspausen Planung.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Teile von Arbeitsverträgen werden ignoriert
- Bezahlung unterhalb des Mindestlohns
- änderungen des Teams werden nicht kommuniziert sondern erfolgen unvermittelt.

Verbesserungsvorschläge

Managers müssten mehr Respekt gegenüber Teams zeigen.

Work-Life-Balance

Sie verlangen von Mitarbeitern permanent länger zu arbeiten als im Vertrag vereinbart und bezahlt wird. Man sollte vor 9 bis mindestens 19 Uhr arbeiten.

Karriere/Weiterbildung

Keine Feedbacks, Aufgabenverteilungen ändern sich zu häufig.

Gehalt/Sozialleistungen

Bezahlung ist geringer als Mindestlohn für sehr viele Mitarbeiter.

Arbeitsbedingungen

Entgegen der Versprechen, sollte jeder auf seinem privaten Rechner arbeiten. Ein Firmen-Rechner wurde mir nie zur Verfügung gestellt.
Büromöbel sind in schlechtem Zustand.

Interessante Aufgaben

Die Jobbeschreibung klingt nach kreativem und unabhängigem Arbeiten, die Realität ist aber ganz anders. Es gibt viel zu kleinteiliges Micromanagement und Entscheidungen werden immer wieder geändert. Nach 6 Monaten oder einem Jahr war ich immer noch mit dem selben Projekt beschäftigt, weil es so viele Änderungen gab, die Arbeit zunichte gemacht haben.


Arbeitsatmosphäre

Image

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Kollegenzusammenhalt

Umgang mit älteren Kollegen

Vorgesetztenverhalten

Kommunikation

Gleichberechtigung

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen

Arbeitgeber-Kommentar

Dr. Rüdiger SchulzeGeschäftsführer

Lieber Kollege, liebe Kollegin,

ich finde es gut, dass du deine Bewertung zu ecratum abgegeben hast. Gerne möchte ich dazu Stellung beziehen.

ecratum ist ein Startup. Das bedeutet vor allem auch, dass es sich um ein junges Unternehmen mit einem innovativen Produkt handelt, das sich vorgenommen hat rasch zu wachsen. Bei den meisten Startups ist der Weg des Wachstums aber das Ergebnis von vielen Versuchen und auch viel Arbeit. Wenn der Weg A nicht klappt wie geplant, dann versucht man es über den Weg B. Das betrifft letztlich die Arbeit in allen Bereichen, da überall Neues entsteht, im Produkt, im Marketing, im Vertrieb oder im Customer Success. Best Practises sind der Ausgangspunkt, diese werden adaptiert, dann überprüft, dann neu kombiniert, adjustiert überprüft usw. Und jedes Mal macht man dabei eine Erfahrung und entwickelt sich so voran, als Mitarbeiter genauso wie als Unternehmen.

Ich kann leider nicht sagen, von welchem Projekt du sprichst, aber egal worum es bei ecratum geht, die Arbeit in dem Projekt geht solange, bis die gewünschten Ergebnisse erzielt sind - oder wenn wir mit dem Projekt auf dem Holzweg sind, das Projekt eingestellt wird. Das kann natürlich auch mal sein.

Und das ist das zweite Kriterium für uns als Startup. Es geht nicht um ein Projekt als solches, sondern um das Ergebnis der Arbeit. Der Weg kann sich dabei vielfach ändern. Wichtig ist das Ergebnis. Nur das zählt. Kann es vielleicht sein, dass in deinem Fall vielleicht einfach die Ergebnisse der Arbeit nicht gestimmt haben und das Management deshalb engmaschiger wurde und in kürzeren Zyklen Neues probiert werden musste?

Zu einem Startup gehört auch, dass sich die Organisation in einem ständigen Wandel befindet. Für viele Mitarbeiter ist das eine starke Motivation. Der eigene Erfahrungsschatz dehnt sich schneller aus, weil man auch mit Dingen zu tun bekommt, die vielleicht nicht in dem zur Einstellung besprochenen Profil enthalten waren. Aber diese Verteilung von Aufgaben hängt sehr stark von äußeren Faktoren ab, also wie schnell sich das Unternehmen entwickelt, wer konkret Teil des Teams ist und welche Stärken die Teammitglieder über die Zeit zeigen. So kann ein Wachstum genauso zur Anpassung von Aufgaben führen wie der Umstand, dass sich Teammitglieder verabschieden oder eine andere Aufgabe wahrnehmen, weil sie dort und nicht in der ursprünglich zugedachten Rolle ihre Stärke haben. Oder es kommt auf einmal Druck aus dem Markt und fordert alle Ressourcen, um darauf zu reagieren. Flexibilität in den Aufgaben ist daher eine notwendige Bedingungen für die Zufriedenheit mit der Arbeit in einem Startup. Änderungen im Team werden natürlich immer so zeitnah wie möglich kommuniziert, aber es gibt auch manches Mal gute Gründe, weshalb solche Personalangelegenheiten nicht mit viel Vorlauf kommuniziert werden können. Ich hoffe hier auf dein Verständnis.

Wir versuchen an sich immer Feedback zu geben. Dabei geben wir den Kollegen zunächst soviel Freiräume wie möglich. Wichtig ist der verantwortungsbewusste Umgang mit diesen Freiräumen (s. oben ergebnisorientiertes Arbeiten). Unsere Türen sind immer offen. Das sind die viel zitierten flachen Hierachien. Wichtig aber ist, dass die Kollegen die Ihnen zugedachte Verantwortung auch annehmen, gerne Dinge ausprobieren, dann aber ihre Arbeit und deren Ergebnisse reporten und konsequent Feedback aktiv einfordern. Aber ich gebe zu, dass wir uns in Bezug auf die Feedback-Kultur in den letzten 2 Jahren weiterentwickelt haben. Wir haben in der Vergangenheit zu viel Freiräume gewährt. Aber was auch einmal gesagt werden darf ist doch, dass Erklärungen (also Feedback) auch fruchten sollten. Leider haben wir es immer wieder erlebt, dass wir ein und das selbe vielfach erläutert haben und dann immer noch nicht die Umsetzung wie gewünscht passiert ist. Das kann ganz unterschiedliche Gründe gehabt haben. Mal wurden die Erläuterungen gar nicht erst verstanden, oder sie wurden danach vergessen, oder das Thema wurde nicht projektgemanagt. In jedem Fall waren die Ergebnisse in diesen Fällen immer enttäuschend. Das ist jetzt auch nicht sonderlich motivierend, wie du dir vorstellen kannst.

Den Punkt mit der Bezahlung muss ich dagegen klarstellen: Was du sagst ist Quatsch! Hier bekommt keiner Gehalt unter Mindestlohn. Im Gegenteil, die Bezahlung ist sehr fair. Im Kontext der Einführung des Mindestlohns gab es ein paar Grenzfälle, mit denen wir eine Lösung finden mussten, die wir aber auch gefunden haben. Da standen wir aber sicher nicht allein. Das Thema hatten doch fast alle Unternehmen.

Was die Rechner angeht so ist es so - wir sind mit kleinen Budgets gestartet, viele haben ihren eigenen Rechner mit ins Office gebracht. Zumindest einmal zum Start. Startup halt. Mit der Zeit, mit zunehmenden Kundenzuwachs, haben wir privat gestellte Rechner der Mitarbeiter schrittweise ausgetauscht. Heute kann ich sagen, haben wir nur noch Firmenrechner im Einsatz (ich hoffe nicht jetzt noch einen übersehen zu haben). Aber das ist doch eigentlich gar nicht der Punkt - wenn dich das so sehr gestört hat, dann sei so nett und sage das zukünftig bitte, dann hätte sich da auch eine Lösung gefunden.

Mit den Stühlen ist es auch so - wir haben einmal das Tisch-Standardprogramm von IKEA und ansonsten zugegeben etwa zu 50% alte Bürostühle. Aber ganz ehrlich, das Geld haben wir uns erst mal gespart. Das hatte einfach nicht die Priorität als Startup.

Was die Arbeitszeiten angeht, muss ich mich ehrlich gesagt auch etwas wundern. Ja, wir wünschen uns Einsatz, aber nicht, weil wir um 18h auf die Uhr schauen und die Kollegen anbinden wollen, sondern weil es um Ergebnisse geht. Wenn die nicht wie gewünscht sind, dann ist es normal, dass daran weiter gearbeitet wird, auch mal die eine oder andere Stunde am Abend länger. Für Anwesenheit wird bei ecratum keiner bezahlt. Wenn die Performance stimmt, für den einzelnen Mitarbeiter genauso wie für das Unternehmen insgesamt, dann sind ja alle Freiheiten möglich. Wenn nicht, dann muss halt angepackt werden. Aber klar ist auch, dass man das nur mit Kollegen erreichen kann, die mit einer solchen Einstellung an ein Startup heran gehen.

Nicht zu unserer Priorität zählt übrigens auch der zugegebene Umstand, dass wir kein spektakuläres Büro angemietet haben. Es ist vor allem - sehr zentral gelegen und sehr günstig. Das Loft kommt dann, wenn wir es uns leisten können. Aber wir machen es uns hier trotzdem nett. Wir haben toll bemalte Wände (eine befreundete New Yorker Künstlerin hat das gemacht), haben sehr viele Möglichkeiten günstig lunchen zu gehen und jeder ist hier gut angebunden. Außerdem gehen wir alle 4-6 Monate gemeinsam "vor die Tür" zu einem kleinen Event. Das ist sicher auch noch ausbaufähig, aber ich fand das immer schön. Anregungen sind hier aber herzlich willkommen.

Ich freue mich, wenn du zu meiner Stellungnahme nochmals was sagen möchtest.

Viele Grüße

Rüdiger

Altes Startup mit schlechter Führung die viel Kaputt macht

1,4
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2015 bei ecratum GmbH in Berlin gearbeitet.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Trotz kleinem Unternehmen (10 bis 20 Leute) hoffnungslos Unstrukturiert mit hoher Fluktuation.

Verbesserungsvorschläge

Mitarbeiter halten. Arbeit und Wissen von Mitarbeitern anerkennen. Mit ehrlichen Worten und Geld. Eigene Unfähigkeit und Fehler eingestehen, anstelle sich selbst und alle anderen etwas vor zu machen.

Arbeitsatmosphäre

Man wird offen gebeten seinen Resturlaub der Firma zu schenken. Man bekommt E-Mails mit dem Hinweis jeden Tag bis 19 Uhr zu arbeiten, egal wann man kommt. Großes unternehmesweites Meeting wird gegen Mitarbeiterwunsch auf Freitag Abends gelegt, nur um Mitarbeiter lange im Unternehmen zu haben.

Image

Mitarbeiter sind froh, wenn sie noch in der Probezeit die Firma verlassen können und etwas anderes gefunden haben.

Work-Life-Balance

Es wird alles versucht die Mitarbeiter so lange wie möglich im Büro zu halten. Viele Mitarbeiter machen unfreiwillig Überstunden die weder finanziell noch durch freundliche Worte anerkannt werden.

Karriere/Weiterbildung

Habe ich nie erhalt.

Gehalt/Sozialleistungen

Selbst den Mindestlohn mussten sich Mitarbeiter per Anwalt erstreiten.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Nicht gegeben. Kein Thema.

Kollegenzusammenhalt

Immer mehr Kollegen verlassen das Unternehmen.

Umgang mit älteren Kollegen

Gibt es nicht.

Vorgesetztenverhalten

Keine Feedbackgespräche. Man wird hingehalten. Keine ehrlichen Gespräche. Vielleicht überfordert. Nicht professionell. Streiten sich untereinander.

Arbeitsbedingungen

Billigste IKEA-Tische. Stühle vom Gebrauchthändler. Vieles kaputt. Im Eingangsbüro riecht es oft nach Urin.

Kommunikation

Man wird offen angelogen. Wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, wird es öfters nicht angesprochen. Man denkt wohl, was man nicht sagt, wird keiner merken.

Gleichberechtigung

Hoffnungslos überfordert.

Interessante Aufgaben

Langweiliges Produkt. Alte Software. Nur Fehler.

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Arbeitgeber-Kommentar

Dr. Rüdiger SchulzeGeschäftsführer

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

es ist schon etwas her, dass du diese Bewertung zu ecratum verfasst hast, aber jetzt wo ich dann verstanden habe wie man hier kommentieren kann, möchte ich doch ein paar Worte zu deiner Bewertung sagen.

Erst einmal finde ich jedes Feedback gut. Es sind vielleicht nicht immer die angenehmsten Worte, aber es hilft, dass sich ecratum weiter entwickelt und bietet auch die Gelegenheit, den eigenen Standpunkt darzulegen. Deine Bewertung ist sehr kritisch. Aber gut, gehen wir es durch.

Jeder der bei ecratum anfängt sollte sich doch ehrlich fragen, warum er sich für ein Startup in einer noch recht frühen Phase entschieden hat. Wenn die Antwort lautet, das ist ein sinnvolles Produkt, das eine klare Zielgruppe (in unserem Fall die mittelständische Industrie und den Handel) adressiert, sich bereits im Markt bewiesen hat und deshalb interessante Wachstumsperspektiven hat, an denen derjenige aktiv mitgestalten möchte und so mit dem Unternehmenserfolg auch selbst wachsen möchte, dann ist das die richtige Entscheidung. Wenn derjenige eher weniger motiviert ist, die vielen Steine auf dem Weg zu Wachstum und Erfolg mit aus dem Weg zu räumen, dann sollte sich derjenige besser für deutlich etabliertere Unternehmen entscheiden.

Denn Hindernisse gibt es für ein Startup jeden Tag aufs Neue, und gerne kommen sie hinsichtlich ihres Zeitpunkts und ihrer Art unerwartet. Sie können technischer Art sein, es kann das Team betreffen, es sind die Unwägbarkeiten des B2B-Vertriebs oder es sind die Kunden selbst. Jeder hat auf seine Weise mit anzupacken, ständig seine Priorisierung zu prüfen und dann neben der "eigentlichen Arbeit" auch die auftretenden unerwarteten Ereignisse zu handlen. Das ist an sich überall so, aber für ein junges Unternehmen sind diese Ereignisse immer viel gravierender, weil es noch nicht vergleichbar robust ist in der Organisation, den Abläufen oder dem Produkt, wie das bei langjährig etablierten Unternehmen der Fall ist.

ecratum hat eine große Chance. Nicht nur eine tolle SRM-Software für unsere Kunden und deren Lieferanten zu sein, sondern darüber hinaus zu einem weltweiten Netzwerk zu wachsen. Ja es stimmt, die Software in 2015 war alt und entsprach nicht unseren Erwartungen. Viele unserer Kunden haben uns das auch wieder gespiegelt. Hier wurden Fehler gemacht. Es gab u.a. deshalb zweimal einen Wechsel in dem Entwickler-Team. Aber das ist u.a. eine der Herausforderungen gewesen, sowohl die alte Software zu handlen und gleichzeitig eine neue Technologie zu entwickeln, die in der Lage ist, die Vision zu beliefern. Wir waren mit dem Zustand der Technik in 2015 alle nicht sehr happy, aber wir haben einen großartigen Befreiungsschlag geschafft und im Q4 2015 eine komplett neue Version der Software gebaut. Sie wird aktuell getestet und dann im weiteren Verlauf des Q1 2016 bei allen Kunden eingeführt. Dieser Kraftakt konnte nur durch einen Corps-Geist unter der Belegschaft erreicht werden. Denn es stimmt, es gingen in 2015 zahlreiche Mitarbeiter, u.a. weil wir mit dem Produkt nicht von der Stelle gekommen sind. Diejenigen, die aber blieben, die haben die Ärmel hinter gekrempelt und haben ein tolles Produkt entwickelt. Das ist die Attitüde, die Startup-like ist. Hochspannende Aufgaben gab es also genug. Sie mussten nur generell und richtig angepackt werden.

Was die Feedbacks anging - sicherlich ist es so, dass wir insbesondere den neu eingetretenen Kollegen in der Vergangenheit erst einmal schnell viel Verantwortung und damit auch Freiräume eingeräumt haben. Und da ist ja auch immer eine Menge Positives daraus erfolgt. Aber gerade wenn die Aufgaben langfristiger angelegt sind ist eine enge Abstimmung wichtig. Bei einigen Personen war es sicher so, dass hier die Abstimmung hätte enger sein können. Aber es ist schon auch so, dass die Mitarbeiter selbst auch sehr gefragt sind. D.h. Feedback ist kein "Konsumgut", sondern es muss auch aktiv und regelmäßig eingefordert werden, indem die Aktivitäten konstant reportet und Entscheidungen zu Fragen gefordert werden. Wer Feedback fordert muss auch leisten, die Leistung reporten und die offenen Fragen formulieren.

Die Sache mit den Arbeitszeiten finde ich sehr mühsam. Wir sind wirklich ein sehr entspannter Laden. Die Mitarbeiter kommen ab 8h, die meisten eher gegen 9h und gehen teilweise schon um 17h, die meisten gegen 18h. Am liebsten würde ich sagen, mir ist das völlig egal, wer wann kommt und geht, solange die Arbeit gemacht ist. Aber so einfach ist es nicht. Denn wir haben gelernt, zuviel Freiräume werden selten honoriert. Denn was wir immer sagen ist, das Ergebnis zählt, nicht die Facetime. Aber Facetime ist dann wichtig, wenn Abstimmungen erfolgen müssen und diese über die Distanz leidet. Tatsächlich braucht das Team überwiegend den Halt des physischen Austausches vor Ort, um effizient zu arbeiten. Wenn die Performance einfach noch nicht da ist, wo sie gebraucht wird, wenn also der einzelne Mitarbeiter seine 100% noch nicht erreicht hat, und in 2015 war das bei praktisch allen der Fall, dann sage ich ist es erlaubt, daran zu arbeiten, diesen Zustand zu erreichen - damit einfach das Ergebnis besser stimmt. Denn ohne Ergebnisse aus der persönlichen Arbeit kein Fortschritt als Startup, was schnell unternehmenskritisch werden kann. Deshalb vor der Frage, ob wer um 18 oder 19h geht steht doch die Frage, ist die Arbeit gemacht und zwar richtig. Und wer sich diese Frage nicht stellt, der wird einfach in einem Startup auf die Dauer nicht happy. Und daran, dass wir die 30-60 minütigen Mitarbeiterupdates alle 2 Wochen auf Freitag 17h legen kann ich nichts Schlimmes erkennen. Wer nicht kann, kommt nicht, aber gut wäre es schon. Schließlich werden hier die Ergebnisse aus den Abteilungen vorgestellt und ein Ausblick auf die nächsten 2 Wochen gegeben. Aktuell sind wir sogar beim wöchentlichen Rhythmus. Wer dann noch auf ein Bier bleiben möchte ist immer eingeladen. Das hast du doch bei vielen Startups als ganz normalen Termin. Und wer seinen Box-Unterricht nur am Freitag um 16:30h wahrnehmen kann, da finde ich, derjenige sollte dafür einfach auch einen guten Grund haben. Die haben in der Regel ja auch noch länger offen.

Du schreibst, man wird offen angelogen. Ich weiß jetzt wirklich nicht, was du meinst. Wir versuchen so gut es geht offen zu kommunizieren. Es gibt diverse Boards, updates, Emails und alle möglichen informellen Kanäle. Einige Informationen kann man früher, andere etwas später geben. Da geht es dann mal um Neukunden, Personal- oder Finanzthemen. Aber das ist überall so. An sich versuchen wir immer authentisch zu sein. Wir diskutieren auch mal über den richtigen Weg, aber offen. Wir sind auch für Kritik empfänglich, aber sie sollte offen geäußert werden, in den Meetings oder persönlich. Dann können wir uns alle verbessern. Damit schließe ich uns als Management bewusst mit ein - klar.

Du schreibst hier, ein Mitarbeiter hat sich den Mindestlohn mit dem Anwalt erstreiten müssen. Also nochmal, es gab im Kontext der Einführung des Mindestlohns bei 2-3 Mitarbeitern einen Anpassungsbedarf der laufenden Arbeitsverhältnisse bei Praktikanten oder Trainees. Gar nichts ungewöhnliches. Das hatte so ziemlich jedes Unternehmen. Wir haben mit den Kollegen gesprochen und uns jeweils verständigt. Diejenigen, die das zum Thema gemacht haben, waren eh auf dem Absprung und haben das Thema Mindestlohn einfach mitgenommen. Ich denke nicht, dass wir uns ansonsten hinsichtlich der Vergütung verstecken brauchen.

Abschließend möchte ich dich offen fragen, was du für ein Angestellten-Typ bist. Startup oder Innenministerium, Anpacken oder Wegducken, Verantwortung nehmen oder ablehnen?

Wenn du mit einem überschaubaren Budget startest um aus einer Idee ein neues Unternehmen aufzubauen sind andere Dinge wichtig als ein Loft-Büro oder neue Stühle. Wir sind hier in Berlin. Da hast du schon mal auch jemand nachts vor der Tür. Das ist halt so, trotz Wachdienst.

Die Mitarbeiter nehmen wir sehr ernst. Wir schenken ihnen viel Vertrauen und wünschen uns umgekehrt, dass sie Verantwortung übernehmen, in die Aufgaben wachsen und Prozesse leben. Wenn die Ergebnisse stimmen und das Unternehmen sich entwickelt, dann wachsen alle. Und dann ergeben sich die Perspektiven für jeden einzelnen von selbst. Aber erst mal muss der Erfolg kommen, nicht umgekehrt. Für diejenigen, die das nicht aushalten, ist einfach ein Startup nicht der richtige Ort. Deshalb sage ich auch - Mitarbeiter halten ja, unbedingt, es ist immer ein Verlust, nicht nur persönlich, sondern weil auch jemand mit ganz spezifischen Kenntnissen geht. Aber ich sage auch, nicht um jeden Preis. Wenn die Einstellung zu weit entfernt ist von dem, was ein Startup braucht, dann werden alle mit der Situation auf die Dauer nicht happy. Da ist es dann mal besser, eine Veränderung anzustreben.

Nun, das ist mein Feedback zu deiner Bewertung. Ich würde mich freuen, wenn du mit einigem Abstand zu ecratum und deiner Bewertung nochmals kommentierst.

Viele Grüße

Rüdiger

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