Am besten bei Eintritt gleich eine Rechtsschutzversicherung für Arbeitsrecht abschließen...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Gratislektionen, die man für das weitere Berufsleben erteilt bekommt. Wer sich hier über längere Zeit behauptet, kann es überall anders auch schaffen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kein Betriebsrat, der sich für die Arbeitnehmerrechte einsetzt - karrieregierige Kollegen/-innen, die über Leichen gehen und dafür auch den Flurfunk ordentlich rumoren lassen, kein Vertrauen der Geschäftsleitung, sondern ständige Kontrolle.
Verbesserungsvorschläge
Vertrauen in die Mitarbeiter und mündlich getroffene Zugeständnisse auch einhalten!
Arbeitsatmosphäre
Generell herrscht eine panische Atmosphäre sowie die Angst, für irgendwelche Lappalien an den Pranger gestellt zu werden. Wenn etwas funktioniert, dann der Flurfunk! Auffallend hoch ist sowohl die aktive als auch passive Fluktuation der Kollegen. Die ständig erforderliche Einarbeitung neuer Kollegen ist zeitraubend und nervenaufreibend.
Kommunikation
Kommunikation ist augenscheinlich nicht gewünscht. Alles was man wissen muss, ist in einer der zahllosen Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen zu finden, man muss nur wissen, wo und wann, denn diese ändern sich nahezu wöchentlich.
Kollegenzusammenhalt
In den einzelnen Teams empfinde ich den Zusammenhalt als sehr gut. Zum Rest fallen mir spontan folgende Worte ein, das man auch täglich irgendwo hört: "Das ist kein Fingerpointing, aber...!" bzw. "Jeder ist ersetzbar!"
Work-Life-Balance
Das Telefon klingelt schon mal gerne zu jeder möglichen Uhrzeit, Emails von Führungskräften treffen auch mal nachts ein, Termine und Abstimmungen finden aufgrund der ständigen Deadlines schon auch mal am Wochenende statt. Ansonsten gibt es natürlich Gleitzeit und die Möglichkeit Überstunden auf- und abzubauen.
Vorgesetztenverhalten
Pauschal schwierig zu sagen: es gibt durchaus gute Führungskräfte, die sich für ihr Team einsetzen, allerdings lassen manche ihre Leute auch über die Klippe springen, wenn es für sie wiederum von Vorteil ist, v.a. wird fremde Leistung gerne als die der Vorgesetzten selbst verkauft.
Interessante Aufgaben
Je nach Abteilung gibt es wirklich spannende Aufgaben, ansonsten ist nach Vorschrift bzw. Arbeitsanweisung abzuleisten. Für Spielraum ist - zum Teil auch notwendigerweise - wenig Platz.
Gleichberechtigung
Es wirkt auf den ersten Blick so, als würde Gleichbehandlung tatsächlich gelebt werden, denn es gibt viele weibliche Führungskräfte - vielleicht wäre aber auch ein weibliches Mitglied in der (weiteren) Geschäftsleitung eine Bereicherung?! Vor allem fällt auf, dass kaum Mütter nach ihrer Elternzeit wieder in das Unternehmen zurückkehren - woran das wohl liegt?? Ab und an gibt es für einen erlesenen Kreis an Mitarbeitern auch mal ein exquisites Mittag- oder Abendessen in den Gourmettempeln der Stadt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen sind ein wichtiges Fundament dieses Unternehmens und teilen ihr Wissen bereitwillig, lassen sich hingegen von "jüngeren" Kollegen nur wenig sagen. Stichwort: "Das haben wir schon immer so gemacht." Ältere Kollegen werden meiner Meinung nach aber in keinem Fall benachteiligt oder schlecht behandelt.
Arbeitsbedingungen
Hier kann man kaum meckern. Die Kaffeemaschinen laufen ganzjährig auf Hochtouren für die Mitarbeiter, auch wenn die gewohnte Biomilch mal nicht lieferbar ist. Wasserspender gibt es dafür keine. Generell wird sowohl bei der Einrichtung als auch bei den Arbeitsmitteln das Hauptaugenmerk auf das Design gelegt. Manche bekommen sogar einen höhenverstellbaren Schreibtisch. Der Fokus liegt aber generell meiner Meinung nach eher auf Design.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Heizung auf 5 und Fenster auf zur Belüftung. Im Sommer verwandelt sich dafür der Eingangsbereich zum Eispalast. Emails stapelweise ausdrucken und in Ordnern ablegen zu Dokumentationszwecken. Ein Hoch auf ein funktionierendes Dokumentenmanagementsystem - oder auch nicht. Mülltrennung findet natürlich im weitesten Sinne statt.
Gehalt/Sozialleistungen
Vom Hörensagen und regen Austausch weiß man, dass die Spanne hier sehr groß ist und vermutlich die Laune der zur Entscheidung Berechtigten eine wichtige Rolle spielt. Von Lohngerechtigkeit genauso wenig eine Spur, wie von einem entsprechenden Tarifvertrag oder dergleichen. Die Sozialleistungen sind dahingegen wirklich gut.
Image
Es gibt viele, die gerne zur Arbeit gehen und sich auch nicht vorstellen können, woanders zu arbeiten, allerdings auch mindestens die gleiche Anzahl an Mitarbeitern, die sich gerne zu Grüppchen zusammenrotten und bemitleiden. Vor allem innerhalb der nicht sehr großen Versicherungsbranche kennt man die v.a. charakterlichen Defizite des Unternehmens.
Karriere/Weiterbildung
Es scheint so, als würde man lieber externes Personal ins Unternehmen holen und zum Teil auch ohne entsprechende fachliche oder Führungserfahrung "experimentieren" lassen als vorhandenes Potenzial zu fördern oder zu nutzen, was sich auch in der Zufriedenheit der Mitarbeiter wiederspiegelt. Grundsätzlich bietet das Unternehmen je nach Fachbereich Weiterbildungsmöglichkeiten. Ansonsten gibt es für einige Auserwählte auch entsprechende hochkarätige und kostenintensive Weiterbildungen.