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Greenality
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Faire Produkte, aber unfaires Arbeitsumfeld bei sehr schlechten Konditionen!

1,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2015 im Bereich Marketing / Produktmanagement bei Greenality gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Produkte entsprechen dem Standard im Fairen Handel und es motiviert sehr, beim Verkauf dieser Produkte mitzuwirken.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Der Arbeitnehmer muss stets von sich aus auf die Wahrung seiner Rechte pochen, der Betrieb kommt ihm dabei nur wenig entgegen. Die interne Kommunikation gegenüber Arbeitnehmern ist negativ geprägt, Bestätigung der Leistung gibt es nicht. Es gibt keinerlei Wertschätzung der geleisteten Arbeit, was zu einem schlechten Betriebsklima führt. Die Kommunikation ist äußert schlecht, sodass der Arbeitnehmer nicht weiß, was die genauen Erwartungen sind und welchen Spielraum er bei seiner Arbeit hat. Das Management gibt widersprüchliche Anweisungen und behandelt seine Mitarbeiter nicht leistungs-, sondern stimmungsabhängig.

Verbesserungsvorschläge

Das Unternehmen sollte den Fair-Trade-Anspruch auch auf seine interne Unternehmenskultur übertragen, um nicht alle Mitarbeiter und deren Kompetenzen innerhalb kurzer Zeit wieder zu verlieren. Die Verteilung von Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten sollte grundlegend neu geregelt werden, weg von der Zentralisierung hin zu einer Übertragung an die Mitarbeiter. Verantwortung sollte viel stärker nach Kompetenz statt nach persönlicher Sympathie verteilt werden. Die gestellten Aufgaben sollten den Qualifikationen der Angestellten entsprechen und sie nicht permanent unterfordern. Das Einstellen eines qualifizierten Personalmanagers und von Experten vom Fach, die wissen was sie tun, ist dringlichst zu raten.

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre trägt durch das Vorgesetztenverhalten durchgehend zur Demotivierung der Arbeitnehmer bei. Lob für gute Arbeit ist nicht zu erwarten, auch nicht für die Übernahme besonderer Verantwortung oder das Bewältigen besonderer Aufgaben.
Mitarbeiter werden je nach Stimmung anlasslos schlecht behandelt, wobei grundsätzlich auch Sympathie eine Rolle spielt - manche Arbeitnehmer werden grundsätzlich besser behandelt und manche schlechter, unabhängig von der persönlichen Leistung oder Verantwortung im Unternehmen.

Kommunikation

Die regelmäßigen Routine-Aufgaben werden in wöchentlichen Meetings den Mitarbeitern zugewiesen und nicht routinemäßige Aufgaben verteilt, wobei kaum Mitsprache der Mitarbeiter stattfindet und eine Begründung der Zuweisung von Aufgaben nicht stattfindet. Auswertungsgespräche finden kaum statt, sodass die rechte Hand häufig nicht weiß, was die linke getan hat. Die Kommunikation von Erwartungen ist äußerst mangelhaft, auf dahingehende Nachfrage wird gereizt reagiert. Das Management kommuniziert nur sehr lückenhaft untereinander, sodass der Arbeitnehmer teils widersprüchliche Anweisungen erhält. Lob für gut geleistete Arbeit kann nicht erwartet werden.
Die eklatanten Mängel in der Kommunikation im Unternehmen tragen zu einer großen Ineffizienz der Arbeitsweise bei.

Kollegenzusammenhalt

Das Kollegium besteht vor allem aus einem häufig wechselnden Stamm an Praktikanten und Gelegenheitsjobbern. Eine langfristig gewachsene Zusammenhaltskultur gibt es daher nicht. Die meisten Kollegen sind allerdings stark am fairen Handel interessiert und daher motiviert und an konstruktivem Arbeiten und guter Zusammenarbeit interessiert.

Work-Life-Balance

Der Arbeitnehmer kann seinen Urlaub relativ frei legen, der Arbeitgeber entspricht den Wünschen nach Möglichkeit.
Die Arbeits- und Pausenzeit ist starr vorgeschrieben, Ausnahmen sind nur nach expliziter Rücksprache möglich und werden nicht gern gesehen.
Es wird erwartet, dass der Arbeitnehmer unangekündigt Überstunden leistet, auch aus eigenem Antrieb oder geringfügigem Anlass. Diese werden nie ausgezahlt, ein Freizeitausgleich wird ebenfalls nur ungern gewährt - der Arbeitnehmer muss um jeden Ausgleich kämpfen. Dabei wird auf Arbeitnehmer, die sich an die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit halten und keine freiwilligen Überstunden leisten, Druck ausgeübt.
Auf persönliche Umstände wird keinerlei Rücksicht genommen. Diese gelten in den Augen des Managements nicht als Grund für flexible Arbeitszeitgestaltung oder das Nicht-Antreten nicht notwendiger Überstunden.

Vorgesetztenverhalten

Sachliche Kritik ist nicht möglich, da das Management in der Diskussion immer angegriffen und persönlich reagiert. Es werden oft unterfordernde oder fachfremde Aufgaben vergeben (z. B. Pakete packen), Einwände der Mitarbeiter werden ignoriert. Die Erwartungen werden nie klar kommuniziert, dafür wird mit teils unbegründeter Kritik, die sich auch gegen die Person richtet, nicht gespart. Die Motivation über Negativmotivation und Abwertung der Arbeitnehmer oder deren Leistung. Mitarbeiterentwicklung findet nicht statt.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben bestehen zum Großteil aus Tagesgeschäft. Das führt dazu, dass ein sehr großer Teil der Arbeit aus unterfordernden Routine-Aufgaben besteht. Viele Praktikanten und Mitarbeiter haben einen hohen Bildungsgrad und sehen sich dann mit bürokaufmännischen Aufgaben (Verwaltung, Postdienst), logistischen Aufgaben (Pakete Packen, Warenannahme) oder Putzdienst konfrontiert.
Spannende Aufgaben erwarten den Arbeitnehmer sehr selten, da in der Regel die Personaldecke so dünn ist, dass alle mit der beschriebenen Routine beschäftigt sind. Dem Arbeitnehmer wird dabei das geringstmögliche Maß an Verantwortung überlassen. Es kann kaum im eigenen Ermessenspielraum entschieden werden, sondern es muss permanente Absprache mit dem Management stattfinden. Selbst kleinste finanzielle Entscheidungen können nicht eigenständig getroffen werden.

Gleichberechtigung

Es findet keine signifikante Benachteiligung von Geschlechtern statt, wobei das Unternehmen wegen der geringen Mitarbeiterzahl bisher noch keine Gelegenheit hatte, aktiv Maßnahmen zur Förderung der Gleichberechtigung im Unternehmen zu ergreifen.

Arbeitsbedingungen

Die Sitzgelegenheiten reichen von gebrauchten Bürostühlen bis zu billigen IKEA-Plastikstühlen.
Die Rechentechnik ist veraltet und langsam, sodass ein großer Zeitanteil damit verschwendet wird, dem System beim Verarbeiten und Laden zuzuschauen.
An Sommertagen (ab 25 Grad Außentemperatur) steigt die Temperatur in den Büroräumen leicht über 30 Grad an, Spitzenwerte über 35 Grad sind an heißen Tagen nicht auszuschließen. Das Anschaffen von Ventilatoren oder anderen Kühlmöglichkeiten außer dem Schließen der Jalousien wird nicht als notwendig angesehen.
Eine Küchenzeile befindet sich direkt im Büroraum mit den meisten Arbeitsplätzen, in der einige Mitarbeiter sich auch außerhalb der Pausenzeiten geräusch- und geruchsintensiv Essen oder Getränke zubereiten.
Es gibt an allen Betriebsstandorten keinen einzigen (!) Verbandskasten. Schulungen für das Personal finden nicht statt.
Die hygienischen Zustände im Unternehmen sind hinter den Kulissen oft katastrophal.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Die Produkte entsprechen dem gängigen Standard des fairen Handels und sind nicht zu bemängeln.
Innerhalb des Unternehmens selbst werden einige ökologische Aspekte berücksichtigt, beispielsweise das Beziehen nachhaltigen Bürobedarfs oder Ökostrom. Andererseits werden zahlreiche Artikel der Büroausstattung aus Kostengründen von Billiganbietern in minderer Qualität bezogen, wobei nachhaltige Aspekte wider besseren Wissens nicht berücksichtigt werden. Das Unternehmen ist in dieser Hinsicht sehr inkonsequent.
Zum sozialen Engagement ist festzustellen, dass es sich auf die Produkte beschränkt. Innerhalb des Unternehmens sind Überstunden an der Tagesordnung, Wertschätzung für den gesteigerten Einsatz ist nicht zu erwarten.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt liegt deutlich unter dem ortsüblichen Durchschnitt der Branche. Zusätzliche Leistungen jedweder Art gibt es nicht. Das Gehalt wird meist pünktlich zum Monatsanfang gezahlt, aber ein Zahlungsverzug von über einem Monat kam auch schon vor.
Die Bemessung des Gehaltes richtet sich nur wenig nach der persönlichen Leistung, es werden vielmehr auch persönliche Umstände (mit wie vielen Menschen teilt der Arbeitnehmer sich die Miete?) und die geringen Gehälter anderer Mitarbeiter ("Du kannst nicht mehr verdienen als dein Kollege, der ist schon länger dabei") als Bemessungsgrundlage mit einbezogen.

Image

Nach außen hin ist Greenality ein gewichtiger Player im der Fair-Trade-Textilbranche und hat einen durchaus kundennahen und nachhaltigen Ruf. Das stimmt mit der inneren Unternehmenskultur abseits der angebotenen Produkte kaum überein.
Das vorherrschende Betriebsklima ist negativ, die Motivation der Mitarbeiter wird strukturell zersetzt und durch die wiederholte Missachtung geltender deutscher Gesetze in punkto Arbeitsbedingungen und Arbeitssicherheit führt sich das Unternehmen mit seinem Fair-Trade-Anspruch selbst vor.

Karriere/Weiterbildung

Das kleine Unternehmen bietet kaum Aufstiegschancen, vor allem finanziell herrscht von Anfang an ein unterdurchschnittliches Niveau vor. Das Management überlässt den Arbeitnehmer sehr ungern Verantwortung und möchte in vielen Belangen mitreden, sodass eine Eigenständigkeit im Unternehmen mit dem Überlassen von Verantwortungsbereichen nur schwer erreicht werden kann. Die gestellten Aufgaben unterfordern die Qualifikationen der Mitarbeiter häufig bei Weitem. Es wird kein Wert auf die Weiterentwicklung persönlicher Fähigkeiten und die Entfaltung im beruflichen Umfeld gelegt.

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