Guter Studijob
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe neben meinem Studium (PoWi) hier gearbeitet mit 15 Wochenstunden. Lohn war damals 12,50 EUR (war damals der Anbieter mit dem höchsten Lohn) mit einem 44,00 EUR Gutschein. Habe das gemacht, was man als Haushaltshilfe so macht. Putzen, Wäsche zusammenlegen, Geschirrspüler ausräumen, einkaufen usw. Alles in allem war es eine gute Zeit. Strukturen sind sehr flexibel gestaltet. Kunden waren nach Sympathie ausgewählt. Habe mich überwiegend in Haushalten bewegt mit gehobenem Inventar und es war betucht. Das Verhältnis zu den Kunden war sehr persönlich. Ab und zu gab es Kunden von Krankenkassen. War schon ein krasser Schnitt. Wie zwei Welten. Menschen, denen es an nichts mangelt und dann Haushalte, die nicht einmal mehr einen Lappen, Staubsauger und Reinigungsmittel zuhause haben (zudem waren viele von denen undankbar, sodass ich bei denen nicht so gerne gearbeitet habe). Die Stammkunden war ganz anders drauf. Wir hatten immer unsere Utensilien und Ökoreiniger dabei (sehr hochwertig), sodass dieses kein Problem war. Unterschiede wurden hier nie gemacht. Qualitative Unterschiede sollte es nicht geben (obwohl es in manchen Krankenkassenhaushalten gar nicht aufgefallen wäre). Ausnahmslos jeder wurde und wird hier mit Respekt behandelt. Unternehmenskultur ist wirklich so wie kommuniziert. Hatte nie Angst vor einem Gespräch oder mich "krank" zu melden. Strukturen sind wahnsinnig flexibel. Die Pandemie war eine herausfordernde Zeit und es wirkte oft chaotisch durch die ganzen positiven Tests und Krankheit. Ich denke jedoch, das ist (fast) überall so gewesen zu der Zeit. Dafür hatte ich Verständnis. Kein Verständnis hatte ich aber für Kunden, die einen Tag vorher spontan absagen aus irgendwelchen Gründen (Besuch bekommen, Home Office oder dergleichen). Die Verträge sind alle (zu) flexibel und jeder Kunde kann absagen wann er will ohne dass der Termin in Rechnung gestellt wird. Das bringt Unruhe rein. Führung ist da sehr gelassen. Weiß auch nicht, wie man das am besten macht, aber für die Mitarbeiter:innen ist diese "Unruhe" manchmal sehr strapazierend. Obwohl ich natürlich auch von der Flexibilität profitiert habe. Daher bin ich da noch zwiegespalten. Habe das auch relativ früh kritisiert und gesagt bekommen, dass ich das Unternehmen mit einem wachsenden Baum vergleichen soll, der im Wachstum nur bedingt zurückgeschnitten wird, man das jedoch schon auf der Liste habe:D! Argumente können sie... Musste mich in dem Kontext auch mit Empowerment beschäftigen. Habe ich zuvor auch noch nie gehört. Anfänglich habe ich den Sinn auch nicht ganz verstanden, fand den Ansatz dann jedoch insgesamt sehr interessant. Hatte auch drei Kolleginnen, die hier die deutsche Sprache gelernt haben. Ich war zuerst skeptisch, finde es im Nachhinein aber durchaus krass, dass Dinge auf den ersten Blick etwas irritierend wirken, auf dem zweiten Blick jedoch Sinn ergeben. Kenne ich so von keinem Arbeitgeber. Wurde aber schon im Vorstellungsgespräch darauf hingewiesen, dass das Unternehmen mehr umfasst als die Dienstleistung und ein soziales Experiment ist (was lustig gemeint war). Habe mich darauf eingelassen und wurde durchaus positiv überrascht. Danke nochmal für die gute Zeit, das Verständnis, wenn es mal wieder zu viele Klausuren und Stress gab, für viele tolle Menschen, die ich kennenlernen durfte. Habe mein Studium beendet und habe dadurch aufgehört. Ich würde hier immer wieder anfangen, weil ich das Gefühl hatte irgendwas sinnvolles zu tun.... und ich habe gelernt, dass Arbeit auch anders sein kann.
P.S. Viel Glück euch und auch ich wünsche euch viel Erfolg bei allem (genug Ideen habt ihr) Ich wäre wieder mit dabei.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Flexibilität pro,Flexibilität contra....
Verbesserungsvorschläge
Flexiverträge weg