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Makro 
Factory 
GmbH 
& 
Co. 
KG
Bewertung

Ein kleiner Fisch, der gerne (wieder) ein großer Hai wäre

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich IT bei Makro Factory GmbH & Co. KG in Karlsruhe gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

1) Gutes menschliches Umfeld (aber leider stark rückläufig weil so viele Probleme einfach ignoriert werden)
2) Zwei hervorragende Menschen in Schlüsselpositionen, die den Laden am Laufen halten und sich für NICHTS zu schade sind! Ihr wisst, wer ihr seid – danke!!!
3) Arbeits- und Büroausstattung auf hohem Niveau
4) Flexible Gestaltung der Arbeitszeit

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

1) Eine 40 Mann Firma, die sich wie eine 4000 Mann Firma aufführt
2) Starr, unflexibel und unnötig hierarchisch
3) Zu viele Worte für zu wenige Taten
4) Höhenflüge der Führung kollidieren regelmäßig mit der Realität, was viel zu oft zu kafkaesken Situationen führt
5) Verwechselt Wunschdenken mit Innovation

Verbesserungsvorschläge

1) Eine 40 Mann Firma muss sich auch wie eine 40 Mann Firma verhalten!!!
2) Erkennen, dass es existenzbedrohende Probleme im Unternehmen gibt (u.a. hohe Personalwechselquote, desolate bzw nicht vorhandene interne Abläufe, absurde Trägheit in allen Bereichen, etc)
3) Einsicht, dass das Unternehmen mit diesen Problemen auf Dauer dem Wettbewerb nicht standhalten kann (und nein, die „Mission TOP 5“ hilft hier auch nicht weiter!)
4) Probleme SCHNELL UND LÖSUNGSORIENTIERT angehen und auf unproduktives Gelaber verzichten
5) Repeat

Arbeitsatmosphäre

Würde ich generell als angenehm und entspannt bezeichnen. Stress oder Hektik gab es nur selten und das soziale Miteinander hat auch gestimmt. Getrübt wurde die Atmosphäre in meiner Wahrnehmung lediglich dann, wenn die hochtrabenden Ideen der Führung mit der Realität kollidiert sind und so für Verwirrung und Mehrarbeit gesorgt haben. Weil ich aber nie Kontakt mit den Honorationen hatte und mich generell aus politischen Themen raushalte, würde ich diesen Punkt trotzdem noch als ok bezeichnen. Ich sollte aber noch hinzufügen, dass im Unternehmen stark segmentiert gearbeitet wird und ich gerade bei diesem Punkt kein Einblick bei den anderen Teams hatte. Deshalb möchte ich diese Bewertung ausschließlich für den Bereich „Architecture“ verstanden wissen.

Kommunikation

Die Kommunikation im Unternehmen hat was von Passierschein A38. Beispiele: (1) HR-Umfrage Mitte 2022 bzgl Mitarbeiterzufriedenheit, inhaltlich völlig starr, unpersönlich, aufwendig und keine Ergebnisse bis zum Jahresende. (2) Es gibt intern einen KVP, Liste mit Ideen eingereicht im März 2022, danach nie wieder was gehört. (3) Mitte 2021 machte ich den Vorschlag für neues Produkt inklusive einem ersten Kunden dafür. Antwort: „Müssen wir schauen, ob wir das wollen.“. 1,5 Jahre später war das Thema immer noch offen. (4) Besprechung „Verbesserung interne Prozesse“ beim Team-Event Mitte 2022 mit Verbesserungsvorschlägen. Das Thema ist danach, wie so vieles, im Sande verlaufen und wurde nicht mehr erwähnt. Fazit: Kommunikation wie in einem Großkonzern! Viele Worte, aufwändige Bürokratie und Formalitäten, alles dauert absurd lange und am Ende tut sich nichts. Dieser quasi-behördlichen Zustände sind im Unternehmen bekannt, werden aber nicht als Problem wahrgenommen, sondern mit einer fast schon bewundernswerten Stoik ignoriert.

Kollegenzusammenhalt

Die Zusammenarbeit mit Kollegen war durchweg ok. Es gab in meinem Umfeld niemanden, mit dem ich ein dauerhaftes Problem gehabt hätte. Die üblichen inhaltlichen und thematischen Reibereien, die nun mal zum menschlichen Miteinander gehören, waren immer bereits am nächsten Tag wieder vergessen. Ergänzung: Ich habe nur 25-30 der insgesamt 40 Kollegen kennengelernt. Der Rest war dauerhaft beim Kunden und/oder Homeoffice. Fand ich ungewöhnlich und schade, aber auch wirklich nicht schlimm…

Work-Life-Balance

Mit diesem Punkt war ich immer sehr zufrieden. Das Unternehmen lässt hier viele Freiheiten. Private Termine während der Arbeitszeit waren jederzeit unkompliziert möglich. Überstunden konnten problemlos und auch ohne Rückfrage abgebaut werden. Die einzige heilige Kuh war die Zeiterfassung. Die musste einfach immer und unter allen Umständen gemacht sein – insbesondere, wenn der Stichtag auf ein Wochenende oder Feiertag fiel. Dann wurde es kurzfristig auch mal hektisch. Insgesamt aber nicht wirklich schlimm und auch halbwegs nachvollziehbar. Möglicherweise lag es an meinem Tätigkeitsbereich, aber übervorteilt wurde ich im Bezug auf die Work-Life-Balance sicherlich nicht.

Vorgesetztenverhalten

Auf einer menschlichen Ebene bin ich mit meinen Vorgesetzten sehr gut ausgekommen. Sowohl mein direkter VG als auch der VG eine Ebene höher waren immer erreichbar und im Rahmen ihrer Möglichkeiten stets hilfsbereit. Anders war das mit der Geschäftsleitung. Trotz der sehr überschaubaren Größe des Unternehmens hatte ich kein einziges (!) Gespräch mit einem der GFs, welches über Smalltalk hinaus gegangen wäre. Rückblickend weiß ich bis heute nicht, ob ich für die GFs überhaupt existiert habe. Und das ist für eine 40 Mann Firma schon etwas traurig…

Interessante Aufgaben

Eingestellt wurde ich, um „Innovation in den Laden“ zu bringen. War leider nicht machbar, denn das Unternehmen möchte eigentlich auf ausgetretenen Pfaden bleiben. Frei nach dem Motto „Das haben wir schon immer so gemacht“. Abweichungen sind nicht erwünscht und werden, wenn notwendig, auch aktiv sabotiert. Alles Neue wird entweder sofort abgelehnt oder muss, bestenfalls, streng bürokratisch (Business Case, Präsentation, etc) von oben genehmigt werden. Zog sich bei mir über ein Jahr hin, aber entschieden wurde nichts. Kunden mit Interesse an dem neuen Produkt wurde abgesagt oder bewusst eine minderwertige Variante verkauft. Ich habe mich irgendwann geweigert, diesen Zirkus weiter mitzumachen. Denn für ein kleines Unternehmen, das seinen Kunden „perfekt zugeschnittene Lösungen“ (MakroDNA) verspricht, ist das schlicht unwürdig. Eigentlich hat das Unternehmen alles, um (wieder) innovativ zu sein. Leider hat man sich in der Rolle des engstirnigen Bedenkenträgers festgebissen (sie nennen es „Beratung“…) und ist unfähig (und unwillig!), lösungsorientiert und schnell zu handeln. Dieser Punkt hat mich am meisten gestört und war am Ende auch der primäre Grund meiner Kündigung (DDo).

Gleichberechtigung

Zu diesem Thema kann ich nur sagen, dass in meiner Wahrnehmung mit allen Menschen in gleichen Maßen fair umgegangen wurde. Dies gilt sowohl für Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten aber auch Männlein oder Weiblein, alt oder jung. Ich kann mich an keine einzige Situation erinnern, in der jemand gezielt benachteiligt wurde…

Umgang mit älteren Kollegen

Identisch wie beim Punkt „Gleichberechtigung“ – es werden alle gleich gut oder schlecht behandelt. Alter spielte aus meiner Sicht keine Rolle.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen sind sehr gemischt. Positiv: Niemand erwartet Erreichbarkeit nach Feierabend oder im Urlaub. Negativ: Ab 17:05 Uhr ist für Kunden und Kollegen häufig einfach keiner mehr erreicht. Das erinnerte mich immer etwas an Behörde. Weiterhin negativ: Bei Produkten ist man völlig festgefahren und verweigert sich pauschal allen neuen Themengebieten. Lieber wird stundenlang und rein theoretisch philosophiert. Beispiel: Einer meiner mitgebrachten Kunden hatte neue Netzwerk-Switches vom Hersteller A. Das Unternehmen arbeitet aber nur mit Switches vom Hersteller C. Es folgte eine wortreiche Verweigerung mit dem Hinweis, der Kunde soll für einen satten fünfstelligen Betrag alle Switches austauschen, damit eine Zusammenarbeit in Betracht gezogen werden könnte. Hat der Kunde natürlich abgelehnt. Aber genau diese engstirnige, von der Führung geförderte, Denkweise macht die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Kunden unnötig kompliziert, wenn nicht sogar unmöglich. Außerdem ist es sehr anstrengend, wenn man mit Leuten zusammenarbeitet, die bei der kleinsten Abweichung von ihrer persönlichen Norm nur noch Probleme und keine einzige Lösung mehr sehen…

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Zu diesem Punkt kann ich nichts sagen. Weder positiv noch negativ. Normal würde ich sagen….

Gehalt/Sozialleistungen

Ich war mit meinem Gehalt zufrieden und es wurde immer pünktlich ausbezahlt. Zusätzlich dazu gibt es noch einen Bonus, der an den Unternehmenserfolg geknüpft ist. Die dafür zu erreichenden Ziele kamen mir aber immer recht hoch vor, insbesondere weil das Unternehmen bewusst auf hochpreisige Nischenprodukte setzt. Damit war dieser Bonus, gerade in der wirtschaftlich instabilen Zeit der vergangenen Jahre, aus meiner Sicht schlicht nicht erreichbar. Aber wie gesagt – ich war auch ohne diesen mit meinem Gehalt zufrieden. Nachtrag: Ende 2022 wurde eine freiwillige „Inflationsunterstützung“ ausbezahlt. Eigentlich eine nette Geste. Ich habe diesen aber nicht mehr erhalten, vermutlich weil ich bereits gekündigt hatte. Ich empfand es als fragwürdig, eine Unterstützung der Mitarbeiter in wirtschaftlich schweren Zeiten vorzutäuschen um es dann inoffiziell wie einen Loyalitätsbonus zu behandeln (und damit nebenbei noch Steuern zu sparen). Ich habe das Geld nicht gebraucht und deshalb war es mir am Ende auch herzlich egal. Es passt aber sehr gut in das Gesamtbild des Unternehmens…

Image

Das Unternehmen war in der Vergangenheit hauptsächlich für die Beratung zu Produkten eines hochkarätigen Software Herstellers bekannt. Bei diesem Hersteller war man unter den Top10 der deutschen Partner und arbeitete dementsprechend sehr lukrativ und auf höchstem Niveau für zahlreichen große und mittelständische Kunden. Seit 2019 hat sich das aber radikal geändert. Das Unternehmen musste sich neu erfinden und zusätzliche Standbeine aufbauen. Das hat zwar geklappt, aber ausschließlich mit hochpreisigen Nischenprodukten. Damit ist ein Anknüpfen an alte Erfolge schlicht nicht möglich, insbesondere in der wirtschaftlich turbulenten Zeit der vergangenen 3 Jahre. Die Produkte sind aber nur der kleinere Teil des Problems. Viel schlimmer ist, dass immer noch krampfhaft versucht wird, mit alten Methoden zu neuem Ruhm zu erlangen. Und so zehrt man immer weiter vom Ruf und Erfolg der Vergangenheit, scheitert in der Gegenwart aber immer wieder an sich selbst und verbaut sich damit den Weg in eine neue Zukunft… einfach schade!

Karriere/Weiterbildung

Ich hatte in den ersten 3 Monaten eine sehr ausführliche Einführungsphase mit wöchentlichen Feedback Gesprächen. Sehr schnell wurde mir ein anstehendes internes Projekt übertragen. So lernte ich recht schnell die Eigenarten des Unternehmens kennenlernen. Danach wurde ich relativ schnell bei Kundenprojekten eingesetzt. Mitarbeitergespräche alle 6 Monate sind üblich und wurden auch, für ein Unternehmen dieser Größe, sehr gewissenhaft durchgeführt. Dazu gehörte auch eine sehr nützliche Skill-Matrix mit dem Vergleich von Eigen- und Fremdeinschätzung. Auch die Möglichkeit für Fort- und Weiterbildungen war gegeben – sowohl Verpflichtende wie auch Freiwillige. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich das Unternehmen in diesem Bereich als überdurchschnittlich empfunden habe, was nicht zuletzt am stets hilfsbereiten und gewissenhaften HR-Verantwortlichen lag - danke dafür!!

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