Hoher Workload und Vertragsbruch - Finger weg
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen waren super. Sie haben trotz der extremen Bedingungen zusammen gehalten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Eigentlich alles. Es hat Gründe warum ich gekündigt habe. Obwohl ich fair war und meine Kündigung länger angekündigt habe, hat die Abteilungsleitung mich am letzten Tag nicht einmal verabschiedet.
Arbeitsatmosphäre
Unternehmenskultur ist hier nicht vorhanden. Von Führungskräften geht nur Druck und Misstrauen aus.
Die Atmosphäre war schlimm insgesamt.
Nicht im Team selbst, denn da hat man versucht sich zu unterstützen.
Aber das Auftreten des Managements auf Betriebsversammlungen war katastrophal.
Kommunikation
Kommunikation kann man das nicht nennen was aus dem Management kommt. Eher Ansagen.
Intransparent und schwammig.
Informationen zu Abläufen und für die Arbeit selbst muss man erfragen. Eine Info Quelle wie Intranet gibt es zwar. Aber das ist nicht gepflegt.
Kollegenzusammenhalt
Das einzig Gute. Die Kollegen unterstützen sich gegenseitig und haben zusammen gehalten.
Work-Life-Balance
Unterirdisch. Ich würde gerne 0 Sterne vergeben.
12 Stunden pro Tag in einem "normalen" Verwaltungsjob sind hier üblich und keine Ausnahme.
Ansage von Vorgesetzten: man kann ja ausstechen und weiter arbeiten.
Verstöße gegen Arbeitszeitgesetze sind an der Tagesordnung. Der Betriebsrat schaut zu und unternimmt nichts dagegen.
Auch 300 Überstunden auf dem Stundenkonten sind hier üblich.
Wer nicht freiwillig kündigt wird in dieser Firma mittelfristig krank.
Es haben auch mehrere Mitarbeiter ohne Folgejob gekündigt. Das sagt schon alles.
Mitarbeiter trauen sich nicht ihre Überlastung an den Vorgesetzten/Betriebsrat zu melden.
Man wird hier als Low Performer gesehen, wenn man nicht bereit ist dauerhaft + 50 Stunden zu leisten.
Es wird erwartet zu jeder Zeit verfügbar zu sein.
Bei meiner Einstellung wurde mir Home Office zugesagt an mehreren Tagen pro Woche. Es gab eigentlich eine Betriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten.
Wurde von der Geschäftsleitung umgangen. 4 Tage Präsenz nach Ansage der Geschäftsleitung. Für arbeitende Mütter ein No-Go. Hier sollte man weder Familie noch ein Privatleben haben.
Vorgesetztenverhalten
Die direkten Vorgesetzten ok. Sie sind selbst gestresst und bekommen extremen Druck. Abteilungsleitung und Geschäftsführung verhält sich wie die Axt im Walde.
Unrealistische Ziele unter katastrophalen Arbeitsbedingungen. Entscheidungen und Vorgaben werden täglich geändert.
Interessante Aufgaben
Durch fehlendes Personal im Team hat jeder alles gemacht. Wir haben einfach versucht die Flut an Arbeit gemeinsam zu packen. Dadurch auch Aufgaben erhalten, die neu für mich waren.
Gleichberechtigung
Solange man jung, ungebunden ist und ohne Kinder ja.
Arbeitende Mütter haben hier keine realistische Chance Karriere zu machen. Dafür fehlen die Randbedingungen. Väter in Elternzeit sind hier nicht gern gesehen.
Umgang mit älteren Kollegen
Habe nichts negatives erlebt.
Arbeitsbedingungen
Großraum Büros ohne vernünftigen Schallschutz. Man sitzt inmitten von telefonierenden Kollegen. Das Gebäude ist modern. Aber es gibt eine Belüftungsanlage die nicht eingestellt werden kann und keine Möglichkeit die Fenster zu öffnen. Im Gebäude ist es im Winter wie Sommer kalt. Durch das Belüftungssystem extrem trockene Luft.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Spielt in dieser Firma keine Rolle.
Gehalt/Sozialleistungen
Die ehemaligen Opel Kollegen haben wohl sehr gut verdient. Wer nicht von Opel kam, eher durchschnittlich.
Sozialleistungen gibt es nicht. Die Kantine wurde geschlossen. Möglichkeiten etwas zu essen zu kaufen gibt es nur außerhalb vom Firmengelände. Immerhin gibt es einen Getränkeautomaten.
Zulagen wurden trotz Arbeitsvertrag nicht eingehalten. Ebenfalls Altervorsorge. Laut Vertrag ja, aber wurde nicht umgesetzt.
Gehalt wurde pünktlich gezahlt. Aber das ist selbstverständlich und kein positiver Punkt.
Image
Realität und Image klaffen hier ganz weit auseinander.
Image verkauft einen globalen, Premium Engineering Dienstleister.
Das habe ich in der Realität nicht erlebt. Eine Mogelpackung durch und durch.
Karriere/Weiterbildung
Gibt es nicht. Für externe Fortbildungen ist kein Budget da. Online Kurse könne man "am Wochenende in seiner Freizeit machen"