Let's make work better.

Kein Logo hinterlegt

Wein 
& 
Vinos 
GmbH
Bewertung

Juhuuu, mein Gehalt ist da! Okay, es war da.

2,3
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Wein & Vinos GmbH in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Eine nette Erfahrung, um meine persönlichen Werte und Prinzipien weiter zu definieren.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses keinerlei Einladung zu einem Fazit (bspw. in Form eines offenen und fundierten Feedbackgesprächs o.ä.) mit Vorgesetzten, HR und/oder Geschäftsführung stattfand. Falls aufgrund dieser Bewertung, evtl. in Form eines Arbeitgeber-Kommentars dazu eingeladen wird, bitte ich doch höflichst darum hiervon abzusehen. Vielleicht stattdessen erst einmal einzig einen solchen Ablauf mit der Möglichkeit, zu einem offenen und ehrlichen Austausch für zukünftige Beendigungen von Arbeitsverhältnissen zu schaffen.

Und immer dran denken: Aller Anfang ist oft schwer fortsetzbar ;)

Verbesserungsvorschläge

Alles im Leben ist Beziehung, die bei einem wertschätzenden, zuhörenden und auf Augenhöhe stattfindenden Austausch eigentlich leicht aufleben könnte. Könnte, denn Vinos scheitert daran! Es findet lediglich ein großes Nebeneinander, viel Ich-Bezogenheit und mangelnde Aufmerksamkeit (insbesondere für das Zwischenmenschliche) über alle Bereiche hinweg statt.

Arbeitsatmosphäre

Innerhalb der gleichen Hierachieebene ist der Umgang sehr auf Augenhöhe und von Freundlichkeit u. Hilfsbereitschaft geprägt. Die Beziehung zu Vorgesetzten ist teils sehr schwierig, da fehlt es einfach an Feingefühl u. Führungskompetenzen.

Darüber hinaus gibt es auch Lieblinge bzw. Personen-mit-Freifahrschein bei Vorgesetzten und/oder Geschäftsführung. Wenn man sich menschlich gut versteht, ist dies vielleicht nachvollziehbar, wenn sich daraus jedoch Vorteile auf Arbeitsebene ergeben (bspw. über Fehler wird ehr hinwegsehen, verpasste Timings bleiben kommentarlose oder mangelnde Fähigkeiten im kollegialen Umgang) stellt sich über dieses Verhalten definitiv kein von Fairness und Vertrauen geprägtes Klima ein.

Kommunikation

Kommunikation findet auf oberflächlicher (!!) Ebene vielerlei in Form von Meetings, Jour Fixes etc. statt. Jedoch bestehen diese zu großen Teilen aus heißer Luft und die Redeanteile liegen zum Großteil bei den immer gleichen (meist Vorgesetzten) Persönlichkeiten - Versuche, daran etwas zu ändern, laufen nur schleppend und mit geringem Erfolg voran.

Darüber hinaus ist die Kommunikation im täglichen Arbeitsablauf eine der besten Veranschaulichung des Bottleneck-Prinzips! Selbstorganisation, Eigenverantwortung u. Selbstständigkeit werden außerordentlich gehemmt. Stattdessen bestimmen Abstimmungsrunden mit Vorgesetzten, anderen Abteilungen und der Geschäftsführung den Arbeitsalltag. Dieser Workflow wird so exzessiv gelebt (!!), dass Kapazitätsgrenzen (in Form von vollkommen ausgebuchten Terminslots bei höheren Führungspositionen) Alltag sind und sie damit eine absolute Schwachstelle im Gesamtsystem darstellen.
Das, was bei diesen Terminen hinaus kommt, lässt sich in etwas so zusammen fassen: Meinungsaustausch ist, wenn man mit seiner Meinung zu Vorgesetzten geht und mit deren Meinung zurück kommt.

Kollegenzusammenhalt

Ambivalent. Einerseits gibt es sehr enge Zusammenhalte mit Kollegen, die bei Aufgaben u. Rückfragen in allerlei Form unterstützen sowie stets mit einem offenen Ohr zur Seite stehen.

Andererseits gibt es auch solche, die mit einer großen Ich-Bezogenheit eine gute Stellung ggü. Vorgesetzten/Geschäftsführung anstreben, um Benefits (bspw. in Form von Spanienreisen, Weingeschenkenen, Aufstiegschancen (die weitestgehend sowieso unmöglich sind) uvm.) für sich zu erreichen.

Work-Life-Balance

In der heute so digitalen Arbeitswelt findet eine Revolution ungeahnten Ausmaßes statt - schade das Vinos kein Teil davon sein möchte!
Besonders in Hinblick auf den Aspekt Remote/Home-Office fand selbst nach der herausfordernden Situation der vergangenen Jahre kein tiefgehender Wandel statt. Minimum 3 Präsenztage im Büro sind weiterhin Pflicht und eine Flexibilität (bspw. langer Anfahrtsweg, Arzttermine etc.) ist schwer (alias unmöglich) zu erreichen.

Überstunden, die besonders zu gewissen Jahreszeiten alltäglich u. unumgänglich sind, sind Teil des Arbeitsalltags. Die ärgerliche Sache daran ist, dass ein Ausgleich nahezu unmöglich ist. Da sie zum einen am Ende des Monats verfallen und zum anderen eine Auszahlung nicht verhandelbar. Sehr frustrierend!

Vorgesetztenverhalten

Puh. Sehr schwierig - ich persönlich würde es als Lotterie des Glücks bezeichnen. Würde daher gerne 2,5 Sterne geben.
Positiv hervorzuheben ist die Duz-Kultur über alle Ebenen hinweg. Jedoch sollte dies nicht über den Aspekt hinweg täuschen, dass die Hierarchien dadurch flacher ausfallen. Siehe hierzu gerne das Thema des Meinungsaustausch bei der Kommunikation - am Ende wird gemacht, was die Vorgesetzten wollen.

Das Vorgesetztenverhalten an sich: Es gibt Vorgesetzte mit guten Soft-Skills. Leider jedoch auch zu viele, die wenig bis gar keine Leadership-Qualitäten haben und Entscheidungen wenig nachvollziehbar und in eigener Regie (ohne viel Einbeziehung von Mitarbeitenden) treffen.
Wenn Mitarbeiter sich in einer sehr schwierigen beruflichen Situation (Arbeitsstress, Überstunden etc.) befinden, wird dies selten von Vorgesetzten-Seite wahrgenommen. Findet eine aktive Ansprache von eigener Seite statt wird Besserung gelobt, jedoch selten mit langfristigen Effekten. Anstatt einer Suche für nachhaltige Lösungen werden oftmals Aufgabengebiete outgesourct. D.h. das Projekt/der Aufgabenbereiche wird einem anderen Teamkollegen übergeben und die Überstunden landen dann an anderer Stelle.

Interessante Aufgaben

Zu Anfang ist alles neu und aufregend. Nach einiger Zeit jedoch tritt absoluter Arbeitstrott ein. Wenn es mal ein neues Projekte gibt, stellt sich keine Freude ein, denn es ist allg. bekannt, dass die Entscheidungen von anderen getroffen werden und ein einbringen in eigener Sache sich selten lohnt - äußerst demotivierend.

Gleichberechtigung

Die Geschäftsführung ist männlich geprägt, die Abteilungen jeweils mit den für ihren Bereich klassischen Geschlechtern besetzt.
Also ähnlich wie der Großteil des deutschen Arbeitsmarkts.

Umgang mit älteren Kollegen

Ein eher recht junges Team ist vorherrschend.
Jedoch gibt es auch regelrechte Urgesteine, die die Unternehmenskultur der Gründer (wie ein wertvolles Geschenk) in sich tragen und mit dem gesamten Unternehmen teilen könnten - schade, dass manche von ihnen nur selten gehört oder wertgeschätzt werden.

Ein Wandel in diesem Bereich findet statt (bspw. wurde von einiger Zeit ein Abend für sehr langjährige Kollegen veranstaltet) jedoch schade, das eine solche Initiative erst nach Jahren kommt.

Arbeitsbedingungen

War vor der Pandemie noch Nachholbedarf im Bereich der technischen Ausstattung/Aktualität, so ist dies seitdem deutlich ausgeglichen worden. Generell muss gesagt werden, dass das IT-Team äußerst professionell aufgestellt ist.

Mit dem Umzug in die neuen und sehr modernen Räumlichkeiten ist die Bürosituation deutlich verbessert worden jedoch nur (sprichwörtlich) im äußeren Schein! Trotz des großen Projekt-und Investitionsvolumens wurden die Büros und Meetingräume im Verhältnis zu der Anzahl der Mitarbeiter*innen viel zu klein gehalten. Die Folge: Eine laute Geräuschkulisse, Staus beim aufwärmen/zubereiten des Mittagessens oder eine Knappheit an Meetingräumen. Letzteres hat zur Folge das regelmäßig eigentlich öffentliche Bereiche (z.B. der Bereich um den großen Tisch fürs Mittagessen) zur Sperrzone erklärt werden, um diese kurzfristig als Shooting-/Meetingräumlichkeiten umzufunktionieren.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt kommt pünktlich - alles darüber hinaus stellt in diesem Themenfeld eine absolute Frechheit dar! Eine jede Person sollte sich ihres eigenen Wertes (persönlich und beruflich) vollauf Bewusst sein und dafür einstehen! Berufseinsteiger werden hemmungslos auf der niedrigst möglichen Stufe angesetzt und auch als qualifizierte Person verdient man deutlich unter dem Schnitt. Lohnerhöhungen sind nur in absolut unerheblichen Prozentbereichen möglich, die auf dem Lohnzettel am Ende kaum auffallen.

Wer sich wenig Wert ist, ist herzlich willkommen!

Image

Wenn als Bewertungskriterium für das Image herangezogen wird, ob die Mitarbeiter gut über die Firma reden und ob die von der Firma beworbenen Benefits (bspw. auf Bewerbungsplattformen) mit der Realität übereinstimmen, dann:

Viele der Beschäftigten (über Abteilungen hinweg) teilen in persönlichen Gesprächen viel Unmut und Unzufriedenheit mit. Die Verstopfung im Bottleneck sollte dringlichst gelöst werden, meist herrschte jedoch das Gefühl vor, dass auch der beste Korkenzieher nicht mehr helfen könnte.

Die Mitarbeiter-Veranstaltungen, Gratisflaschen zur Gehaltsabrechnung, schöne Büroräume, kleine Benefits (wie frisches Obst, eine Siebträger Kaffeemaschine etc.) bieten einen Mehrwert. Jedoch sollte sich ein jeder individuell die Frage stellen, ob dies in der heutigen Arbeitswelt nicht grundsätzlich ein fester Bestandteil bzw. eine Selbstverständlichkeiten sein sollten.

Karriere/Weiterbildung

Schwach vorhanden.

Geschäftsführung und Führungskräfte verabschieden sich 1-2x im Jahr auf Fortbildungsmaßnahmen, teilweise wohl auch im Bereich Soft-Skill. Im Arbeitsalltag spürt man hiervon nichts.

Fortbildungen für Mitarbeiter werden so gut wie nie angeboten, das weinspezifische WSET ausgeklammert. Falls Mitarbeiter Biss haben und viel drängen kann darüber hinaus Weiterbildung stattfinden - die neuen Fähigkeiten u. Erkenntnisse werden von Vorgesetzten im Arbeitsalltag jedoch selten als bedeutenden Mehrwert angesehen, wertgeschätzt oder eingebunden.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen

Arbeitgeber-Kommentar

Stefanie HelfrichHead of HR

Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, eine so ausführliche Bewertung zu schreiben.
Wir bedauern dein Fazit zu deiner Zeit bei VINOS sehr.
Deine Bewertung beinhaltet einige Punkte, die wir bereits angegangen sind. Seit Anfang des Jahres 2022 ist beispielsweise ein Feedbackgespräch fester Bestandteil unseres Offboarding-Prozesses.
Selbstverständlich akzeptieren wir, dass du kein Interesse an einem nachträglichen Gespräch hast. Gleichzeitig bedauern wir dies aber sehr, da dies es schwer macht inhaltlich tiefer in die Punkte einzusteigen, die Hintergründe nachzuvollziehen und eventuelle Veränderungen anzuschieben.
Sollte doch noch Interesse bestehen, freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme.

Wir wünschen dir weiterhin alles Gute für die Zukunft.

Stefanie Helfrich
Head of HR

Anmelden