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bank99 
AG
Bewertung

Inkonsistenz durch die Bank

2,0
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2023 im Bereich Administration / Verwaltung bei bank99 AG gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Den Zusammenhalt unter Kollegen, und die Bereitschaft die Extra-Meile zu gehen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Den Führungsstil.

Verbesserungsvorschläge

Empowerment statt nur Power:
Ego-Gehabe des Managements stoppen, eine langfristige Richtung und klare Ziele vorgeben, damit jeder in seinem Bereich daran arbeiten kann und mit Ergebnissen zurückkommt. Entscheidungen nach Expertise und nicht nach Empfinden bzw. Titel.

Authentische und offene Kommunikation:
Eine ehrliche und menschliche Kommunikation mit empathischen Führungskräften statt Top-down-Gehabe mit Demotivation.

Lernen statt Beharren:
Feedbacks, die es zur Genüge gibt, ernst nehmen und wirklich daraus lernen, anstatt nur gegen sie anzukämpfen und sie zu unterbinden.

Arbeitsatmosphäre

Die Stimmung und Atmosphäre in den einzelnen Teams ist größtenteils gut, man spürt den Zusammenhalt und das Verständnis für die jeweiligen Themen und Herausforderungen.
Leider stößt man zwischen den Abteilungen auf viele Konflikte, die auf unterschiedliche Sichtweisen und vor allem die fehlende, gemeinsame Richtung zurückzuführen sind. Das führt zu Ellenbogengehabe und leider auch zum nur mäßigen Vorankommen bei Projekten. Nicht zuletzt zu unzähligen, zermürbenden Meetings, wo niemand etwas entscheiden will und vor allem auch kann - immerhin muss alles von ganz oben abgesegnet werden.
Prinzipiell ist die Atmosphäre in den letzten Monaten zunehmend angespannter geworden, da der Druck von oben 1:1 weitergegeben wird und immer mehr taktisch statt nach Plan und Strategie gearbeitet wird. Großtrabende Jahresauftakte stehen hierbei im Kontrast zum täglich spürbaren Slalomkurs von oben.

Kommunikation

Es wird sehr viel kommuniziert in vielen verschiedenen Kommunikationsformaten. Leider wird dort immer wieder dasselbe präsentiert in anders aufbereiteten Folien, damit es wirklich auch der/die Letzte kapiert. Auch die Art WIE kommuniziert wird, steht im Gegensatz zur Unternehmensgröße und der eigenen Vorstellung eines modernen, schnellen Unternehmens. Man kommuniziert wie ein Großunternehmen: streng getaktet, vorab einstudiert zur Vermeidung jeglicher, unerwünschter Nebengeräusche und Fragen, auf die man keine Antworten haben könnte.
Jegliche Menschlichkeit, Ehrlichkeit und Authentizität geht dadurch verloren.

Kollegenzusammenhalt

Wie beschrieben, ist die Stimmung in den jew Abteilungen (meist) gut. Bewegt man sich aus der Abteilung heraus, trifft man leider auf völlig unabgestimmte Sichtweisen und Meinungen.
Hinter diesen Konflikten steckt meist Angst oder im schlimmsten Fall bereits Resignation. Angst, dass man bei Fehlern vorgeführt wird, und die eigene Führungskraft meist nicht dahintersteht, oder Resignation, weil bereits zu oft fachlich-fundierte Einschätzungen und Sichtweisen in einem Plenum aus „wer auch immer gerade am Gang rumrennt“ diskutiert und, noch schlimmer, entschieden werden - Ganz unter dem Deckmantel der „Volkstauglichkeit“.

Work-Life-Balance

Bisher konnte man sich seine Arbeitsweise gut in der Abteilung und mit dem Team einteilen. Kritik an „zu wenig Anwesenheit im Office“ gibt es aber laufend. Scheinbar herrscht noch der Glaube, was man nicht sieht, existiert nicht. Angesichts genau dieser einen Bank, die mitten im erstem Lockdown gegründet wurde, erscheint diese Denke allerdings etwas absurd.
Dahinter steckt – wie so oft in diesem Unternehmen – fehlendes Vertrauen und unabgestimmte Zielvorgaben, die eine (physische) Kontrolle scheinbar notwendig machen.

Vorgesetztenverhalten

Beförderungen bzw. Neueinstellungen werden stark nach Loyalität ausgewählt. Man baut sich seinen eigenen "Circle of trust" und Ja-Sagern.
Echtes und ehrliches Feedback wird als Kränkung empfunden statt als Chance für Entwicklung. Es scheint wichtiger, sich selbst nach außen gut zu präsentieren, statt die Bank vorwärts zu bringen.
Nichtexistent sind ebenfalls Entscheidungskompetenzen. Es müssen kleinste Details, vermutlich auch die Beschaffenheit des Klopapiers, von ganz oben abgesegnet werden.
Leider wurde hier der Sprung zum „Managen“ nicht geschafft. Man haltet sich mit unnötigem Kleinstentscheidungen auf, anstatt sich auf das zu konzentrieren, was man sollte: Richtung vorgeben und führen. Daneben zermürbt man die Mannschaft und verliert gute Leute.
Egomanie und Ja-Sagerei hat hier leider Einzug gehalten.

Interessante Aufgaben

Interessante Aufgaben und Projekte gibt es zur Genüge und die bank99 ist eine der wenigen Banken in Österreich, wo man wirklich noch etwas aufbauen und nicht nur verwalten kann. Theoretisch.
Leider wird der innerliche „Baudrang“ schnell von Befindlichkeiten und Vorstellungen der obersten Ebene gedämpft, die eh alles besser weiß – ganz nach dem Motto: „wer zahlt, schafft an.“
Ich habe in den letzten Jahren viele extrem motivierte Mitarbeiter gesehen, die innerhalb kürzester Zeit innerlich resignierten.
Micromanagement heißt das Unwort, das keiner hören mag, weil man sich viel lieber als Führungskraft sieht, die den Kontakt „nach unten“ nie verloren hat. Micromanagement ist aber leider auch genau das, was passiert. Empfehlungen und Entscheidungen der Fachbereiche werden gekonnt ignoriert. Hier geht es leider ganz oft nicht um die Sache/Bank, sondern um persönliche Egotrips.

Gleichberechtigung

Frauenanteil in Führungspositionen ist relativ ausgeglichen. Als Teilzeitkraft muss man allerdings schauen, wie man Familie und Job unter einen Hut bringt. Termine werden hier willkürlich eingestellt, egal, ob man „im Dienst“ ist oder nicht.
Vor allem auf Social Media stellt man sich hier offener und flexibler dar, als es der Realität entspricht.
Flexibilität lebt man leider nur in eine Richtung.

Umgang mit älteren Kollegen

Man hat relativ schnell erkannt, dass Menschen mit Berufserfahrung kritischer sind, und nicht jede Entscheidung oder Order von oben mit wehenden Fahnen unterstützen.
Deshalb ist man dazu übergegangen, sich jünger zu orientieren. Leider fehlt hierbei oftmals die Erfahrung oder jemand der schlussendlich dann noch irgendwie einen Plan hat.

Arbeitsbedingungen

Das Büro im 2. Bezirk ist super gelegen und die Ausstattung des Gebäudes sind gut – hier wird auch geschaut, dass man den Mitarbeitern etwas bietet (z.B. Spieleecke, Massagen, gratis Obst usw.)
Bis man aber tatsächlich zu arbeiten anfangen kann, scheitert man oft an Zugängen zu Applikationen, wo scheinbar niemand so genau weiß, wie man dazu kommt.
Es dauert ewig einen neuen Mitarbeiter vollumfänglich einzuschulen, was die anfängliche Euphorie gehörig dämpft (oder den neuen Mitarbeiter wohl schon auf die notwendige Resilienz, die man braucht, vorbereitet).
Zudem gibt es keine Standards für die Zusammenarbeit. Teams arbeiten komplett unterschiedlich, manche noch agil, andere strikt top-down. Das führt zu zähen Prozessen und unendlichen Abstimmungsmeetings, vor allem bei übergreifenden Themen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Thema Nachhaltigkeit ist noch nicht angekommen und wird vermutlich irgendwann panisches Zusammenlaufen verursachen, sobald die Regulatorik schlagend wird.
Es fehlt jegliche Strategie für diese Themen, weil man sich dann vermutlich unliebsamen Themen stellen müsste, wie Mitarbeiterzufriedenheit, Fluktuation, Betriebszugehörigkeit oder Nachhaltigkeit in der Produktgestaltung für die man keine, oder nur konstruierte Antworten parat hat.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt ist Branchendurchschnitt. Gehaltsanpassungswünsche werden ins Post-Nirvana geschickt, worauf man im besten Fall irgendwann eine positive Antwort erhält.
Sozialleistungen wie z.B. Essenszuschuss, Jahreskarte oder post.sozial Leistungen gibt es.
Höhepunkt war, eine intern falsch kalkulierte Anzahlung der jährlichen Boni, die zur Folge hatte, dass diverse Mitarbeiter eine Rückforderung seitens bank99 bekamen, was eher peinlich als professionell wirkt.
Aber auch hier werden Fehler auf Rücken der Mitarbeiter ausgetragen. Verantwortung will man dann doch nur in eine Richtung.

Image

Ein wirkliches Image hat diese Bank nicht – für das hat sie im kurzen Bestehen zu viele Wechsel in der Führung hinter sich, die immer wieder neue Ideen und Vorstellungen einbringen.
Zudem hat man sich mittlerweile von jeglicher Innovation (vor allem aus dem Kauf der niederländischen Direktbank ING) verabschiedet. "Das Beste aus zwei Welten" war dann doch nur ein weiterer inkonsistenter Spruch.
Interessant zu beobachten ist auch, wieviel Mühe und Zeit dafür aufgewendet wird, negative Bewertungen (z.B. auf kununu) zu verfolgen/zu reklamieren, anstatt sich mit den Inhalten zu beschäftigen. Inkonsistent auch an dieser Stelle: außen hui, innen pfui.

Karriere/Weiterbildung

Von der Post gibt es einige interessante Seminare, die auch die Bank mitnutzen kann. Diese sind qualitativ sehr gut.
Alles, was außerhalb des Post-Kosmos stattfinden soll, muss hart argumentiert werden. Für eine gemeinsame Planung im Sinne der Mitarbeiterentwicklung nimmt sich hier kaum jemand Zeit. Man denkt ja auch nur bis zum nächsten Jahresabschluss.

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Arbeitgeber-Kommentar

bank99, HR-Team
bank99HR-Team

Vielen Dank für deine ausführliche Bewertung. Es ist schade, dass du uns als Mitarbeiter*in verlassen hast, obwohl dir einige Aspekte wie der Zusammenhalt im Team, der Umfang an interessanten Aufgaben und unser moderner Arbeitsplatz gefallen haben.

Auch dein kritisches Feedback nehmen wir sehr ernst. Bei unserer Jahresauftakt-Veranstaltung wurde das Arbeitsprogramm für 2024 vorgestellt, welches die Richtung und Prioritäten für das heurige Jahr vorgibt. In unserem monatlichen Call teilt unsere Geschäftsführung alle wichtigen Infos, Meilensteine und Updates aus dem Arbeitsprogramm mit der Belegschaft. Gleichzeitig bietet das Format die Möglichkeit, Fragen an die Geschäftsleitung und das Management zu stellen, um diese direkt, schnell und persönlich zu klären.

Wie du angedeutet hast, gibt es bei uns viele Möglichkeiten, Feedback zu platzieren und diese werden auch häufig genutzt – zuletzt in der unternehmensweiten Pulsbefragung. Auch dieses Feedback ist uns sehr wichtig, deshalb nehmen wir es im Moment genau unter die Lupe und leiten im Anschluss Maßnahmen ab, um die bank99 zu einer noch besseren Arbeitgeberin für unsere Mitarbeiter*innen zu machen.

Individuelle Weiterbildungsmaßnahmen, auch außerhalb des Post-Angebots, sind bei uns nicht nur möglich, sondern erwünscht und werden finanziell unterstützt. Diese können mit der direkten Führungskraft, jederzeit oder im Rahmen des jährlichen Mitarbeiter*innengesprächs, besprochen werden.

Wir finden es jedenfalls schade, dass du nicht mehr bei uns bist, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und die Zukunft der bank99 zu gestalten.

Für deine Zukunft wünschen wir dir alles Gute!

Liebe Grüße
Deine bank99

Dieser Kommentar bezieht sich auf eine frühere Version der Bewertung.
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