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Grüne 
Erde
Bewertung

Unternehmen mit ordentlichen Wachstumsschmerzen

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Administration / Verwaltung bei Grüne Erde GmbH in Scharnstein gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Es ist ein liebenswert schrulliges Unternehmen. Es ist ein gutes Gedankengut was die Firma verbreitet auch wenn sie selbst nicht mit den eigenen hohen Anforderungen mithalten kann.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Man muss diese Schrulligkeit auf Dauer aushalten. Den Geschäftsführern muss man eine Entscheidungsschwäche attestieren.

Verbesserungsvorschläge

Es gibt viele Dinge die man verbessern könnte, würde man nicht versuchen sie alle gleichzeitig zu verändern. Es fehlt an Zeit, Budget, Strukturen, Entscheidungen. Es fehlt nicht an Ideen. Es fehlt an Büroräumen. Es fehlt an Kultur Dinge ordentlich zu machen. Es fehlt an Kultur Dinge fertig zu machen.

Arbeitsatmosphäre

Es gibt die "alte" Garde an Leuten und die "junge" Garde an Leuten. Da vermischt sich nur schwer etwas. Die "Jungen" kommen mit tollkühnen und oft unstrukturierten Ideen. Die "Alten" finden das dann schwierig umzusetzen und blockieren es. Übrig bleibt ein halbfertiges Ding. Die "Jungen" verlassen das Unternehmen und/oder wenden sich neuen Dingen zu. Die Alten beschweren sich, dass das alles Mist ist.
Generell wächst das Unternehmen viel zu schnell. Es gibt aber nur wenige "vorgefertigte" Strukturen. Es werden aktuell viele neue Mitarbeiter eingestellt. Die versuchen dann ihren Platz im Unternehmen zu finden. Mangels Strukturen aber auch oft dem Unwillen sich an die wenigen Strukturen anzupassen sprießen neue Ideen die dann erst recht das Unternehmen lähmen.
Damit einher geht auch die Transparenz. Werden Entscheidungen getroffen, dann wirken sie autokratisch, der Entscheidungsprozess ist nicht klar, die Betroffenen werden nicht mit einbezogen.

Kommunikation

Die Kommunikation ist grundsätzlich offen. Sie endet aber (teils abrupt) bei den soziologischen Grenzen (Jung/Neu im Unternehmen, Alt/Lang im Unternehmen, Tochterfirma, Zentrale, Abteilungen,...)
Es gibt viele viele starke Persönlichkeiten und damit alte problematische Beziehungen unter diesen Mitarbeitern. Es wird immer von abteilungsübergreifendem Denken gesprochen aber kaum oder nur selten auch gemacht. Nicht selten hört man: Keine Ahnung wie ihr das macht, wir machen das so.

Kollegenzusammenhalt

Viele Leute sind extrem liebenswürdig und alte Kümmerer. Es gibt aber auch eine erklägliche Anzahl an Egoisten und Selbstdarsteller die als Hauptziel ihr eigenes Fortkommen gesetzt haben. Die liebenswürdigen Kümmerer werden dadurch gerne untergebuttert und extrem ausgenutzt. Der generellen Stimmung ist aber nicht zuträglich.

Work-Life-Balance

Wer im Unternehmen sich verausgeben will, kann das und wird auch nicht vor sich selbst beschützt. Immer wieder kommen Leute (von den netten Bildern und den hohen Meinungen ans Unternehmen) nach einem Burn-Out ins Unternehmen und haben die Hoffnung hier einen Wiedereinstieg ins Unternehmen zu schaffen und werden bitter enttäuscht. Wer diese Arbeit als seine Berufung sieht, wird bis zur kompletten Erschöpfung/Aufgabe hin eingesetzt. Wer diese Arbeit als nicht viel mehr als seinen Aufenthaltsort zw. 9 und 16 Uhr definiert wird aber auch in Ruhe gelassen. Generell kommt es im Unternehmen zu keinen Kündigungen. Im echten "Krisenfall" wird einvernehmlich das Unternehmen verlassen. Weil hier die Transparenz fehlt, sind plötzlich Mitarbeiter nicht mehr im Unternehmen. Es gibt aber auch so eine sehr hohe Personalfluktuation. Viele haben sich die Firma anders vorstellt, viele haben an ein lockeres Arbeiten gedacht, wieder andere können ihre Ideen nicht verwirklichen.

Vorgesetztenverhalten

Man kann im Unternehmen schon alles sagen und man kann auch Gehör finden. Die Organisation ist aber extrem mit sich selbst beschäftigt. Die Geschäftsführung hat große Probleme sich selbst zu verwalten. Somit sind Entscheidungen der Geschäftsführung ein absoluter Glücksgriff. Was aber nicht bedeutet, dass diese Entscheidung dann gilt und nicht wieder umgeworfen wird. Man kann sich auf relativ wenig verlassen.

Interessante Aufgaben

Es gibt keine wirklichen Denkverbote. Für den Mitarbeiter ist das grundsätzlich positiv. Für die Organisation ist es alles andere als positiv. Es wird dadurch an vielen verschiedenen Projekten Initiativen Strukturen neuen Programmen gleichzeitig gearbeitet ohne aber echt vorwärts zu kommen.

Gleichberechtigung

Grundsätzlich gibt es eine vollständige Gleichstellung. Die scheitert aber an den generellen Rollenbildern von Mann und Frau. Die Firma sitzt am Land und dort sehen Frauen Gleichberechtigung nicht so wie emanzipierte Frauen im urbanen Gebieten. Somit wird die Gleichstellung (von Frauen) verwässert. Darum gibt es auch in der Geschäftsführung bzw. bei den Abteilungsleitern ein dramatisches Unverhältnis. Generell werden Frauen und Ihre Meinungen gehört respektiert. Die Entscheidungen treffen dann aber Männer. Es gibt im Unternehmen keine Offenlegung der Gehälter. Somit kann auch über die Bezahlung bzw. Vergleiche keine Aussage getroffen werden.

Umgang mit älteren Kollegen

Grundsätzlich gibt es keine offensichtlichen Konflikte. Man kann mit jedem offen reden. Die Probleme liegen - wie ein Eisberg - unterhalb. Die Junge Garde fühlt sich von den Alten gebremst, die Alte Garde von den jungen nicht respektiert. Die Alten haben das Unternehmen aufgebaut und die Jungen vernichten gerade alles, was sie aufgebaut haben. Die Jungen haben nur Hirngespinste und wollen sich der "Komplexität" nicht

Arbeitsbedingungen

Eine der wesentlichen Wachstumsschmerzen: Die räumliche Struktur ist ein dramatisches Problem. Die Zentrale ist ein Komplex aus alten Jugendstil Häusern. Sehr charmant aber für ein derart schnell wachsendes Unternehmen eine Katastrophe. Die Räume sind extrem unflexibel. Es gibt viel zu kleine Büros, die Mitarbeiter sitzen extrem gedrängt. Andere Büros sind komplett verweist, weil die Mitarbeiter dort ständig in Besprechungen sind. Blickt man durch die Büros so sind Schreibtische vollgerammelt mit Akten Dokumenten Ordnern. Kaum werden Dinge elektronisch abgelegt. Es gibt wenige Arbeitsabläufe. Die Standardaussage vieler ist "Schick mir ein Mail"
Auch die Parkplatzsituation ist eine Katastrophe. Nicht nur, dass der Platz aus ideologischen Gründen nicht befestigt ist und somit man bei Schlechtwetter sofort komplett eingesaut ist, sind die Plätze sofort besetzt wenn man nicht um 8 in der Früh anfängt.
Es gibt Stockwerksküchen mit den üblichen Problemen. Man räumt dann stundenlang die Geschirrspülmaschine aus und dann wieder ein.
Auch recht nett sind die Unisex Toiletten. Es gibt zwar Versuche, Damentoiletten abzutrennen, in manchen Stockwerken gibt es überhaupt nur eine Toilette.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das ist ein zweischneidiges Schwert. Die Firma als solches hat hier eine hohe Ethik. Die Mitarbeiterschar teilt sich in Ökofundamentalisten die kurz davor stehen einen Teebeutel in Altpapier, Bio und Restmüll zu trennen. Andere gehen hier wesentlich entspannter mit den Resourcen um. Da bleibt das Licht brennen obwohl keiner mehr da ist, in den Besprechungsräumen bleiben die Fenster offen obwohl die Heizkörper voll aufgedreht blieben. Bei den Druckern türmen sich nicht abgeholte Papierberge. Die einen fahren mit Zügen, die anderen fliegen durch die Welt als wäre alles egal, die einen schicken mit internen höchst unkomfortablen Transporten Dinge von A nach B, die die anderen machen für jeden Kleinscheiss ein extra UPS Paket.

Gehalt/Sozialleistungen

Generell ist es ein Unternehmen mit dem Kollektivvertrag für Handel. Die Firma schreibt sich selbst ein Mindestgehalt von 1750 Euro vor. Viele Arbeiter verdienen aber genau diesen Betrag. Generell legt das Unternehmen die Gehälter nicht offen und es wird um das eigene Gehalt im Unternehmen auch ein großes Geheimnis gemacht. Die Firma könnte hier einen wesentlich höheren Selbstanspruch haben.
Bei den Sozialleistungen gibt es die Üblichen (Kaffee Obst). Es gibt allerdings keine Gesundheitsförderung, Fortbildung oder Weiterbildungsmaßnahmen. Einzig der Yogakurs ist hier eine nennenswerte Ausnahme

Image

Das Image des Unternehmens ist ein sehr Gutes. Es gibt viele Darlehensgeber die Ihr erspartes Geld in dieses Unternehmen investieren und das mit Überzeugung tun. Die Firma wächst allerdings viel zu stark und vor allem viel zu schnell. Daher kann nicht überall der selbst auferlegte hohe Standard eingehalten werden. Somit verkommt die Firma dann in vielen Bereichen zu einer ganz normalen Firma die halt auch ökologische Produkte herstellt. Beim genauen Hinsehen kann man viele Dinge ausmachen und verbessern. Leider bleibt hier einfach keine Zeit mehr übrig und somit treten sich viele viele Unschönheiten fest.

Karriere/Weiterbildung

Das Unternehmen als solches hat eine sehr ausgefinkelte Hierarchie. Es wurde auch eine weitere Führungsebene eingezogen. Diese wurde aber nicht intern sondern mit neun "unverbrauchten" Kräften nachbesetzt. Generell gibt es im Unternehmen kaum Karrierechancen OBWOHL das Unternehmen wächst. Die Weiterbildung kommt auch kaum zum Tragen da das Unternehmen einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Es wird oft davon gesprochen, dass das persönliche Fortkommen im Unternehmen wichtig ist aber echt was dafür wird gar nicht unternommen. Fortbildungen betreffen nur und ausschließlich Dinge, die für die aktuelle und persönliche Arbeit notwendig sind. Eine Weiterbildung um neue Felder zu erschließen gibt es nicht.

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Arbeitgeber-Kommentar

Mag. Sandra RamsebnerMitglied der erweiterten Geschäftsführung

Liebe ehemalige Kollegin, lieber ehemaliger Kollege!

Vielen Dank, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, unser Unternehmen so ausführlich und differenziert zu betrachten. Das zeigt, wie verbunden Sie sich der Grünen Erde gefühlt haben und vielleicht noch immer fühlen. Darum ist es auch schade, dass Sie uns verlassen haben und wir diese Punkte nicht persönlich und früher diskutiert haben.

Erlauben Sie mir bitte, auf einzelne Punkte einzugehen:
Schon in Ihrer Überschrift machen Sie darauf aufmerksam, dass wir in einer Wachstumsphase sind, die von Wachstumsschmerzen begleitet ist. Seit die Grüne Erde 1983 gegründet wurde, befinden wir uns zum Glück auf einem Wachstumskurs, manchmal mehr, manchmal weniger. Das Wachstum hilft, dass sich Produkte auf dem Markt durchsetzen, die gut sind für unsere Umwelt und dazu beitragen, unseren Planeten lebenswerter zu machen. Ob ein bestimmtes Wachstum zu stark oder zu schwach ist, würde ich eher in einem philosophischen Kontext diskutieren, denn ich glaube, da gibt es kein richtig oder falsch. Dass jede Firma Schwierigkeiten hat, das tatsächliche Wachstum zu antizipieren, ist unbestritten. Ebenso unbestritten ist, dass daraus suboptimale Strukturen entstehen können.

Sie sprechen öfter über „die Alten“ und „die Jungen“, und dass beide Gruppen nicht gut zusammenarbeiten. Ich glaube, das ist kein individuelles Firmenproblem, sondern es liegt immer an den einzelnen Menschen. Manche sind aufgeschlossener und kontaktfreudiger, manche verschlossener oder sogar ängstlich, und tun sich schwer, mit anderen in Kontakt zu kommen. Wichtig ist dabei, dass jeder Mensch den für ihn passenden Job hat und damit nicht gegen seine Natur handeln muss. Die Meinung, dass jüngere Leute tendenziell mehr bzw. mutigere Ideen haben als Ältere, würde ich nicht zur allgemein gültigen Aussage erheben. Ich kenne genug Gegenbeispiele für beide Altersgruppen. Auch dass die Älteren die Jüngeren „ausbremsen“, kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen. Dass manche Themen oder Ideen von anderen Kolleginnen und Kollegen nicht immer sofort mit Begeisterung aufgenommen werden, ist aber unbestritten und oft auch verständlich.

Ihre Sehnsucht nach klaren Strukturen kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber Strukturen zu schaffen, die für jede Firmengröße passen oder zumindest für eine große Bandbreite, sehe ich als sehr schwierig bis unmöglich. Strukturen für ein Unternehmen einzurichten, das in Zukunft deutlich größer sein wird als jenes, das man gerade im Begriff ist zu schaffen und zu finanzieren, ist wirtschaftlich leider nicht tragbar. So muss sich jede Firma mit den Strukturen immer nach ihrer tatsächlichen Größe und Ertragskraft richten, um die Menschen, die hinter den Strukturen stehen, auch bezahlen zu können. In Phasen der Stagnation ist das strukturell eine leichtere Aufgabe, wenn dadurch nicht andere Probleme entstehen würden. Wesentlich schwieriger ist das in Phasen von Veränderungen nach oben und nach unten. Menschen, die dafür ein Patentrezept erfinden, würden den Nobelpreis verdienen, weil sie sehr viel Stress, Ärger und manchmal auch Leid verhindern könnten.

Zusätzliche Mitarbeiter sind immer ein erster Schritt, um die Arbeitsbelastung der bestehenden Mitarbeiter zu senken. Die Integration neuer Leute ist eine wichtige Aufgabe, die manchmal besser und manchmal schlechter gelingt. Aufgrund der Unterschiedlichkeit der Charaktere gibt es auch da kein Patentrezept. Ich glaube, das Wichtigste ist das Bewusstsein, dass es eine wichtige Aufgabe ist und dass alle Beteiligten versuchen müssen, das Beste zu geben.

Sie zweifeln auch explizit die Entscheidungsfähigkeit der Geschäftsführung an. Es ist mir sehr wichtig, auch darauf einzugehen: Dass Geschäftsführer bereit sind, einmal getroffene Entscheidungen umzuwerfen und einzusehen, dass Entscheidungen falsch waren, ist meines Erachtens ein Zeichen von persönlicher Größe.

Wir pflegen bewusst einen mitarbeiterorientierten Führungsstil. Das wollen wir so und das zeichnet uns auch aus. Dieser Führungsstil unterscheidet sich sehr von einem autokratischen. In autokratisch geführten Firmen steht einer vorne, der genau sagt, was zu tun ist. Somit sind die Entscheidungswege sehr kurz, alles geht schnell und ist glasklar. Mitarbeiter haben dadurch oft das Gefühl, „der da vorne“ weiß genau, was zu tun ist. Dass das oft eine Illusion ist, zeigen viele Firmen, die an einem solchen Führungsstil gescheitert sind. Ein weiterer Nachteil derartiger autokratischer Strukturen ist, dass es für eigenständig denkende Kollegen auf Dauer sehr schwer erträglich ist, einfach Anordnungen zu befolgen. Diese verlassen dann relativ schnell wieder das Unternehmen.

Der Nachteil eines mitarbeiterorientierten Führungsstils ist, dass manche Entscheidungen länger dauern, als notwendig wäre. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass die Entscheidungsqualität in mitarbeiterorientiert geführten Firmen in vielen Fällen besser ist oder zumindest gleich gut wie in autoritär geführten. Die Bedeutung unserer Mitarbeiter und damit die Wertschätzung, die wir unseren Kollegen entgegenbringen, ist auch in unseren Grundsätzen festgeschrieben.

Auch pflegen wir bewusst eine sehr flache Hierarchie, um die Entscheidungswege kurz zu halten und den direkten Kontakt der Führungskräfte zu den Mitarbeitern aufrecht zu erhalten. Trotz der flachen Hierarchie gibt es intern immer wieder Aufstiegs- und Veränderungsmöglichkeiten, qualitativ und auch hierarchisch. Mehr als die Hälfte aller Führungskräfte wurden intern besetzt. Dass von außen neue Mitarbeiter dazukommen, liegt auch daran, dass wir für bestimmte Tätigkeiten spezielle Qualifikationen benötigen, die bis dato im Unternehmen nicht vorhanden sind. Grundsätzlich wird jede Stelle aber auch intern ausgeschrieben.

Ihre Anmerkung in Bezug auf Kollegen kann ich nur teilen. Diese sind bei uns, wie in jedem Betrieb, sehr „unterschiedlich“. Dass sich die eher egozentrischen Kollegen auf Dauer durchsetzen, ist aber bei Grüne Erde definitiv nicht der Fall, weil wir hier als Firma gegensteuern. Kurzfristig tun sich diese Kollegen sicherlich ein wenig leichter. Nachdem diese Art der Zusammenarbeit aber nicht Firmenkultur ist, trennt sich hier schnell die Spreu vom Weizen.

Die immanente charakterliche Unterschiedlichkeit der Kolleginnen und Kollegen im Sozialverhalten birgt immer ein Konfliktpotenzial. Auch da leben wir nicht auf einer Insel der Seligen, aber wir gehen damit sehr bewusst um und unterstützen unsere Kolleginnen und Kollegen bei der Lösung von zwischenmenschlichen Problemen, wenn diese es wollen.

Das Thema Gendergerechtigkeit begleitet uns seit Gründung des Unternehmens. Eine Offenlegung der Gehälter ist aus Gründen des Datenschutzes nicht erlaubt und mit Strafen bedroht. Die DSGVO hat das Thema personenbezogener Daten zusätzlich verschärft. Dass es Unterschiede in der Bezahlung gibt und immer geben wird, ist kein Geheimnis. Das hängt stark von Qualifikation, Funktion und Alter ab. Definitiv hängt jedoch die Entlohnung bei Grüne Erde nicht von der Geschlechterzugehörigkeit ab. Wie Sie auch erwähnen, haben wir einen Mindestlohn, der jährlich angepasst wird. Dieser Mindestlohn liegt deutlich über dem Kollektivvertrag und begünstigt die schwächeren Einkommen. Jedoch sind nur wenige Mitarbeiter bei uns auf dem Mindestlohnniveau, in erster Linie die Berufseinsteiger. Auch bieten wir neben Kaffee und Obst eine Vielzahl anderer Sozialleistungen, die offensichtlich schon so selbstverständlich sind, dass sie den meisten Mitarbeitern gar nicht mehr bewusst sind.

Beim Thema Karriere und Weiterbildung würde ich gerne Ihre persönliche negative Erfahrung kennenlernen. Denn praktisch besuchen ständig Kolleginnen und Kollegen Fortbildungen, Seminare oder studieren nebenbei: alles mit weitgehender Unterstützung des Unternehmens. Wenn sich jemand entscheidet, einen anderen Berufsweg einzuschlagen und dazu entsprechende Weiterbildungen benötigt, stehen wir als Unternehmen dem stets sehr wohlwollend gegenüber. Vielleicht liegt die mangelnde breitere Wahrnehmung solcher Maßnahmen daran, dass derartige individuelle Unterstützungen bei Grüne Erde nicht an die große Glocke gehängt werden.

Die von Ihnen angesprochene hohe Personalfluktuation lässt sich zahlenmäßig nicht belegen. Aber natürlich verlassen auch bei uns immer wieder Mitarbeiter das Unternehmen aus verschiedenen höchstpersönlichen Gründen, die wir stets genau analysieren und daraus Schlüsse ziehen.

Zu den räumlichen Arbeitsbedingungen: Unsere Büros sind größtenteils in alten Gebäuden untergebracht, die einen eigenen Charme haben, viel „Lebensqualität“ bieten und ein hervorragendes Raumklima aufweisen. Allerdings sind mit historischen Gebäuden auch Kompromisse verbunden, die in modernen Bürobauten nicht eingegangen werden müssen.

Ich möchte Ihnen abschließend nochmals für die offene Rückmeldung danken, und ich spüre auch das offenbar noch immer vorhandene Wohlwollen gegenüber Grüne Erde, das dahinter steckt. Es ist bedauerlich, dass Sie nicht mehr bei uns tätig sind, aber ich versichere Ihnen: Wir nehmen Ihre Kritik ernst und arbeiten hart daran, auf den von Ihnen kritisierten Sachgebieten Verbesserungen zu erzielen.

Vielen Dank!

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